Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

  
  
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Bickenbach und Hartenau 
2. Krankenkelch, teilweife vergoldet. Ähnlich wie das Zwingenberger Gerät: glatte 
Cuppa, in durchbrochene Umfaffung eingefegt; reiches Rankenwerk mit Medaillons, 
in denen die Marterwerkzeuge; ähnliches Ornament, getrieben, am Fuß. Erfte Hälfte 
des 18. Jahrhunderts. 25 Lot. Zwei Stempel: Augsburger Pinienzapfen und L. S. 
3. Kelch, innen vergoldet, einfach glatt, kaum profilierter Stengel, Fuß mit einfachen 
Rillen, etwas gedreht. 1792. 
4. Hoftienteller, flach, glatt. Zwei Stempel: Adler (Frankfurt) und P. B. 
5. Löffelchen, glatt, Stielende als Rehpfote. 7 Lot. 1707; zwei undeutliche Stempel. 
Unter dem Friedhofe befinden fich zwei gewölbte Kellerräume des früheren, mittel- 
alterlichen Pfarrhaufes. 
Ehemaliges JAGDSCHLOSS des Landgrafen Ernft Ludwig (Chauffeegaffe 1, jet 
Zigarrenfabrik A. H. Thorbecke & Co.). Ausgangspunkt und Hauptftück der umfang- 
reichen Anlage bildet das fogenannte „Herrenhaus“, erbaut 1720/21. Die übrigen 
Gebäude des Grundftückes wurden nach und nach, wohl alle noch im 18. Jahrhundert 
aufgeführt. Das Ganze diente feit 1794 als Militärlazarett, feit 1819 als Kavallerie- 
kaferne, feit 1827 als Pofthalterei und ift feit 1851 als Zigarrenfabrik in mehreren 
Händen im Privatbefig. Ein Querflügel, der den Hof in zwei ungleiche Hälften teilte, 
wurde 1851 abgebrochen. 
Jesiger Zuftand: zwei große Wohnhäufer und eine Folge von niedrigen Stallge- 
bäuden umfchließen einen annähernd rechteckigen, gartenartigen Hof. Rechterhand 
von der Einfahrt liegt das „Herrenhaus“, ein einfaches Barockhaus, zweiftöckig mit 
vierwalmigem Ziegelfattel. Daß das Obergefchoß in Fachwerk erbaut ift, wird durch 
den modernen Bewurf (mit Schachbrettgurt und Girlanden unter den Fenftern des 
Oberftockes) verdeckt. Urfprünglich trug das Gebäude den gleichen f&hokoladebraunen 
Anftrich wie das hohe Haus links. Sieben Achfen. Die Fenfter find einfach rechteckig. 
In der Frontmitte liegt ein Sandfteinportal mit fChon etwas klaffiziftifchem Gewände; 
der Dreiecksgiebel ift allerdings in der Mitte durch eine jetzt leere Nifche unterbrochen. 
Die Fenfterpfeiler find fehr breit; an den Hauskanten laufen glatte Lifenen. Der jegige 
Befiter und Reftaurator ließ die Infchrift am Oberftock der Schmalfaffade an der Chauffee- 
gaffe anbringen: „Als Jagdfchloß erbaut von Landgraf Ernft Ludwig Anno 1720“. Die 
Rückfront ift [Chlicht; ein breiter Fenfterdurchbruch modern. Im Innern finden fich ein paar 
Refte fehr einfacher Stuckdecken und ein fthönes, wiewohl überaus einfaches Treppen- 
geländer; die Balufter find einfache, in charakteriftifcher Form ausgefägte Bretter. 
Das bedeutend höhere, braungeftrichene Fabrikgebäude linksift ebenfalls zweiftöckig, 
aber auf hohem Kellergefthoß. Dreizehn Achfen. In der Mitte liegt der einfache Ein- 
gang über einem kleinen, fChlichten, die Front entlang anfteigenden Treppenlauf. Das 
Haus hat ein fchönes, gebrochenes Ziegeldach, ohne Manfarden. Architektonifche 
Einzelheiten fehlen. An der Rückfront liegt ein ziemlich tiefes Achfenrifalit für die 
Treppen. Hinten umfchließen einfache Wirtfchaftsgebäude den Hof, größtenteils ehe- 
malige Stallungen; darunter find miteingebaut zwei Pavillons, zweiftöckig, mit ge- 
brochenen Dächern. Im Hofe war früher eine Pferdefö'hwemme, die durch eigene 
Leitung von Jugenheim her gefpeift wurde. 
Chauffeegaffe 17. Zweiftöckiges Fachwerkhaus des 19. Jahrhunderts mit hübf&h 
ausgebildeter Gurtfchwelle und wirkfamer Bemalung. 
Chauffeegaffe 28. Das ftattliche Tor hat eine Rundbogentür für Fußgänger 
mit leichtgekehltem Gewände; am Schlußftein ift ein Emblemfchild mit Küferhammer 
und Haken angebracht. P. B. 1610. An der Hoffeite des Haufes ift ein paariges 
Jagdfchloß 
Bürger- 
häufer 
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
	        
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