Glattbach. — Gronau 123
Haus Nr. 24. Stattliches Fachwerkgebäude von wirkfamer Färbung: Holzwerk Bürger-
tiefbraun, faft [&hwarz, Felder in leuchtendem Zinnoberrot mit weißen Randlinien; häufer
- Fenfterrahmen weiß.
5 Das Haus Nr. 82 hat eine fthlichte Empiretür von 1801. | |
3 Nr. 87. Wirtfchaft zum Kaiferturm. Die Füllbretter zwifchen den Balkenköpfen | |
- des anfehnlichen Fachwerks und die gut erhaltenen Fenfterrahmen find profiliert. I)
s Brandauerftraße 2. Haustürinfchrift: 1795.
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1 Die anderen Gebäude des Dorfes find fämtlich neu und ohne befondere Merk-
f würdigkeit. Hofanlage und Fachwerk zeigen die landesübliche Art (f. oben). Il
5 GLATTBACH
2 1356 Gladbach. — 1392 Gladebach.
£ LATTBACH gehörte zur Talzent des ehemaligen Amtes Lindenfels. Zeitweife | |
t wurde hier auch das Zentgericht abgehalten. An dem Zehnten und den Gefällen
i waren außer Kurpfalz und dem Stift zum heiligen Geift in Heidelberg auch die Herren
t von Rodenftein und die Ulner von Dieburg beteiligt. Im Jahre 1356 trug auch Ch(un-
i rad) Hennychin dort Güter von der Pfalz zu Lehen. Heute ift der Ort ein Filial von | I
Schlierbach. |
ö Nr. 4. Fachwerkhaus, laut Haustürinfchrift von 1835. Die Giebelfeite ift glatt ver- Bürger- |
2 [hindelt. An den Langfeiten find die wenig vortretenden Balkenköpfe, die Zwifchen- häufer
bretter und die Oberföhwelle profiliert. Der Strebetypus ift der gleiche wie in Balk-
haufen Nr. 9. |
Nr. 11. Schmiede. Fachwerk, laut Haustürinfchrift von 1772. Die Streben gehen |
7 ins Rahmenholz. Die Balkenköpfe und Zwifchenbretter find abgerundet, die oben
” und unten anfchließenden horizontalen Rahmenhölzer profiliert. Im Oberftock dient
? der vorderfte Querbalken der Dachlage zugleich als Rahmen.
it Nr. 15. Mühle. Fachwerkhaus; im Mühlrad lieft man die Zahl 1609, die vielleicht il
auf die Erbauung des Haufes zu deuten ift. Ein kräftiger Dachvorfprung wird eigen-
artig dadurch gebildet, daß der Traufbalken auf von den Streben ausgehenden Kon-
folen frei in der Luft getragen wird. Die Streben gehen ins Rahmenholz, nur die Eck-
pfoften find als wilde Männer gebildet. Die Brüftungen find mit kurvierten, nahe der
1 Mitte mit Nafen verfehenen Kreuzen ausgefest.
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- GRONAU |
Um 1037 Grunouua. — Necrol. Lauresh.: Gronowa. — 1318 Gronowe (Scriba, Reg. 832). — I
d 1387 Grunaw (ib. 1279). — 1398 Grunawe (Schneider, Urk. S. 108 Nr. 55). — 1419 Grunaw
sr (ib. S. 480 Nr. 238). — 1438 Grunauwe (Scriba, Reg. 1649). — ca. 1500 Gronaw (ib. 2547). —
1511 Granaw (Würdtwein,D.M. I, 422). — 1615 Grunaw (Scriba, RR. 2345). — 1653 Grunau
ie (ib. 2387). — 1720 Grunau und Gronau (ib. 2443).
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1. RONAU. Urfprünglich im Befit des Klofters Lorfch, erfcheint der Ort fpäter als
pfälzifchesLehen der Herren von Erbach. Er gehörte zum Land-
ia kapitel Bensheim der Diözefe Mainz und hatte wahrfcheinlich fchon lange vor der
Reformation eine eigene Pfarrei. Um 1539 wurde die Reformation eingeführt. Über