Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

BEE He 
Burg Joffa 
Gefchicht- 
liches 
Höfe 
158 Knoden und Breitenwiefen 
in Deutfchland nachgewiefene Handfeuerwaffe (f. a. a. ©. 88), jegt im Germanifchen 
Mufeum in Nürnberg. 
Lit.: J.v.Hefner und J. W.Wolf, Die Burg Tannenberg und ihre Ausgrabungen. Frank- 
furt a. M. 1850. 
BURG JOSSA (Jazza), Dachsberg, Tagisberg oder „Altes Schloß“. Die Burg 
wurde nach Scriba, Jugenheim 14, kurz vor 1312 erbaut und ift nach 1360 zerfallen. 
1848 ließ Großherzog Ludwig II. die Fundamente aufdecken. Jett find von der Burg 
nur noch ein paar belanglofe Steintrümmer vorhanden. An den Erdfchüttungen läßt 
fich allenfalls der Burghof erkennen (f. Einleitung). 
AR 
KNODEN UND BREITENWIESEN 
1398 Knoden. — 1561 Knoda. — 1613 Gnodten. — 1314 Breytenwife. — 1398 Breydenwiefen 
und Breiten Wiefen. 
n BER das Gefchichtliche vgl. Schannenbach. Hinzugefügt fei noch, daß 1314 
die Erben des Ritters Kunrad, gen. Wyfe, eine Mühle zu Breytenwife als 
Burglehen auf O&berg hatten (Schannat, Client. Fuld. S. 346). 1395 belehnt Pfalz- 
graf Ruprecht II. den Wurtwin Wyfe, Edelknecht, mit den früher fuldaifchen Lehen zu 
Semde, Omftadt und Breitenwifen (Karlsr. Kopb. 466, 125). 
1396 empfängt Diether Gans von Oßberg feine früher dem Stift Fulda lehnbaren 
Güter, u. a. auch zu Breydenwiefen, nunmehr von dem Pfalzgrafen zu Lehen (Stuttg. 
Pfälz. Kopb. 107), und 1398 gibt Pfalzgraf Ruprecht demfelben Diether Gans von 
Oßberg einen halben Hof zu Breiten Wiefen als Mannlehen (Scriba, Reg. I, 1339). 
1398 —1400 erfcheinen ferner als Lehensträger von Gütern in Breitenwiefen 
Hennchin Wambolt als Burgmann zu Ot&berg und Engelhard von Frankenftein als 
Burgmann zu Habitheim (Reg. d. Pfalzgr. Nr. 6388 und 6398). 
Aus diefen Urkunden geht hervor, daß Breitenwiefen früher ein Befit des Klofters 
Fulda war. Offenbar ift es, als der Abt Friedrich von Fulda im Jahre 1390 das 
Schloß Oßberg mit Hering und die Hälfte an Stadt und Amt Umftadt an den Pfalz- 
grafen Ruprecht den Älteren verkaufte, mit in den Befit der Pfalz übergegangen. 
Die Erbacher hatten fpäter Knoden und Breitenwiefen als Afterlehen weitergegeben, 
aber Anna, Frau von Erbach, eine geborene von Bickenbach, brachte die Orte nebft 
Hohenftein 1451 durch Kauf von Hans Erlickheim wieder an das Haus zurück. 
Im Jahre 1561 wurden fie durch die Pfalz wieder vom Haufe Erbach eingetaufcht. 
KNODEN (über fränkifche Hofanlagen f. Einleitung). 
Haus Nr. 11: Recht ftattlicher Hof. Das Wohnhaus ift freilich ftark verändert, das 
Fachwerk jung, aber an dem verzierten Sturz der Türe findet fich noch die Jahres- 
zahl 1683 (oder 1688?). An der Langfeite nach dem Hof zu wie an der Giebelfeite des 
erften Obergefchoffes fit eine Fenftergruppe in vorgekragtem, verziertem Rahmen 
(Schiebefenfter). An der Straßenfeite lieft man die oftgebrauchte Infchrift: VERACHTE 
MICH NICHT UND DIE MEINEN | SONDERN BETRACHTE DICH UND DIE 
DEINEN | WIRST DU DICH UND DIE DEINEN BETRACHTEN | SO WIRST DU 
MICH UND DIE MEINEN NICHT VERACHTEN. Blaue Schrift auf rofafarbenem 
Grund. Die Füllungen im Fachwerk waren einmal rofa gefärbt mit weißen Rand- 
ftreifen und weiß getupft. 
HausNr.14: Hübfches Fachwerk. Am Türfturz 18 HENRICH KRAUSZ IM. F. 24. 
       
  
  
    
    
     
    
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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