Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

       
  
   
   
    
   
    
   
  
   
   
     
   
   
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
Kolmbach. — Lampertheim 159 
BREITENWIESEN. Haus Nr. 4: Am Kellerhals lieft man die Zahl 1766. | ) ; 
Haus Nr. 5: Fachwerk mit Rahmenftreben, bemerkenswert durch den f&hönen 11] 1% 
Anftrich: die Füllungen find tief rofa, das Holzwerk wird von weißen Randlinien be- 
gleitet. Im Innern ift die doppelarmige Treppe mit einem hübfchen eifernen Empire- 8 
geländer verfehen. 
ER 
KOLMBACH 
1023 Columbach (C.L. 1, 217 Nr. 140). — 1590 Cullnbach (Karlsr. Kopb. 882). 
KT wird mit elf Huben unter den Orten genannt, die zur Kellerei oder Gefchicht- 
dem Oberhof Fürth — curia principalis Furde — des Klofters Lorfth gehörten liches 
und mit ihren Einkünften 1023 dem Michaelsklofter auf dem Abrahamsberg bei 
Heidelberg zugewiefen wurden. Es gehörte zur alten Zent Fürth, kam mit dem I Il 1 
Klofter Lorfch 1232 an Mainz, wurde 1461 an die Pfalz verpfände: und gelangte 1623 ln 
wieder an das Erzbistum zurück (Huldigung der Zent Fürth 1623: Dahl, Urk. S. 57). 
Im Jurisdiktionalbuch von 1668 f. 202 wird Colmbach mit zehneinhalb Huben auf- 
gezählt. 1803 fiel es an Heffen. Der Ort war ftets ein Filial von Fürth (vgl. die 
Statuten des Bergfträßer Ruralkapitels vom Jahre 1682; Dahl, Urk. 1). Auch jett III || 
noch gehören die katholifchen Einwohner zur Pfarrei Fürth, die lutherifchen dagegen | | | | 
nach Reichenbach und die reformierten nach Schlierbach. | 
Der Ort bietet kunftgefchichtlich keinerlei Merkwürdigkeit. Die Fachwerkhäufer 
[hließen fich genau dem landesüblichen, wiederholt charakterifierten Typus an und 
find nirgends datiert. 
  
am 
LAMPERTHEIM 
I) Namen des Ortes lautet in allen Urkunden nicht anders als Lam pertheim, Name 
nur bei dem Annaliften Saxo (Perg, Monum. Germ.H. VIII, 574) findet fich 
die Form Langobardonheim!) und in den annal. Bertin. (Perg, Monum. Germ. 
H. 1, 425) Langbardheim.?) Beide Stellen beziehen fich auf die Verfchwörung 
Ludwigs, des Sohnes Ludwigs des Frommen, gegen feinen Vater im Jahre 832; die 
zweite macht es wahrfcheinlich, daß darunter unfer Lampertheim zu verftehen ift 
(vgl. Anhang 1). 
Aus der Gemarkung ftammen bemerkenswerte Funde vorgefchichtlicher Zeit, fo zwei Funde II 
Bronzefchwerter (eins im Rhein gefunden), ein offener La Tene-Halsring mit daran- | | | 
hängendem Figürchen. Auf römifche Anfiedlung, und zwar eine Villa rustica, weift | 
| das Mauerwerk im Deichelfeld; auch im Ort wurden römifche Goldmünzen gefunden. | 
| Die Steinerftraße, die Mainz mit Ladenburg verband, berührt auch die Lampertheimer 
Gemarkung. Weftlich, unmittelbar am Ort, in den Wiefen ein von einem Graben 
umfChloffenes Rechteck, ficher der Überreft einer Befeftigung, deren Zeitftellung aber 
noch nicht feftfteht. Über Funde beim Seehof f. unter Lorfch, S. 203. 
Es kann auffallend erfCheinen, daß Lampertheim, obgleich es dem Klofter Lorfch ) 
fo nahelag, im Cod. Lauresh. nicht ein einzigesmal erwähnt wird. Das Klofter 
  
  
‘) Lodowicus, filius imperatoris, anno regni eius 20° coniurationem fecit contra patrem 
suum apud Langobardonheim. | 
?) Ludoicus vero, filius eius, iuxta Wormaciam in villa, quae vocatur Lang- | 
bardheim, cum suo exercitu residebat. 
  
	        
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