Rathaus
Relief
164 Lampertheim
RATHAUS. Schlichtes, zweiftöckiges, verputtes Haus auf rechteckigem Grundriß,
mit Manfardziegeldach. Architektonifch ausgezeichnet ift allein die öftliche Schmalfeite.
Die einfache, zweiftöckige, dreiachfige Fläche, mit fChlichten Rechteckfenftern, trägt
einen fehmalen, hohen Dreieckgiebel, der auf die Traufe gefett wurde. In der Mitte
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Abb. 149. Lampertheim. Rathaus. Balkon
ruht der mit ftei-
nernen Barockba-
luftern verfehene
Segmentbalkon,
beiderfeits mit Vo-
lutenkonfolen auf
[chräg herausge-
kanteten Pilaftern.
Die Mitte des Bal-
kons unterftügt ei-
ne Fragenkonfole,
die gleichzeitig als
Schlußftein in ei-
nen Korbbogen hi-
neingreift, der, auf
kleineren Pilaftern
ruhend, die beiden
Hauptpilafter mit-
einander verbin-
det. Die Abweifer
zu Füßen diefer
Toröffnung laffen
darauf fchließen,
daß hier tatfäch-
lich eine Einfahrt
beftanden hat, die
[päter zugefeßt
wurde. Das große
Rechteckfenfterfitzt
überaus hart in der
Füllfläche.
Unter der Trau-
fe der weftlichen
Schmalwand ift ein
rundbogiges Tympanon mit drei bis zu den Knieen fichtbaren, mit der traditionellen
Heiligentoga bekleideten Relieffiguren eingemauert.
Kreuznimbus und wie fegnend erhobener Rechten Chriftus.
In der Mitte fist, bärtig, mit
Zu feiner Linken fteht
eine kleinere Figur, ihm zugewandt, und empfängt mit der Rechten einen Gegenftand
(Buch?), den Chriftus ihr mit der Linken hinreicht. Zur Rechten der Mittelfigur er-
fcheint, ebenfalls ftehend (?), der Mitte zugewandt, eine dritte Figur, die mit der
Rechten einen Schlüffel fehultert. Die Linke hat fie, wie in erftaunter Teilnahme, zum
Geficht erhoben. Die beiden Seitenfiguren find, foweit die dicke Ölfarbenüberftreichung
und der ungünftige Ort erkennen laffen, nimbiert und bartlos.
Das Relief ift außer-
ordentlich flach, fteht aber ziemlich weit vor dem ebenfalls flachen Grunde: die
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