Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

   
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Lampertheim 165 
Vorderbildfläche wirkt ftark als Parallelebene zum Nifchengrund. Die Halbkreisnifche 
ift rings von profiliertem Gewände umzogen, in das die Figuren mehrfach hinein- 
fhneiden. Eine ftiliftifche Beurteilung ift oh 
An mittelalterliche Arbeit ift 
ne Gerüft oder Leiter nicht ausführbar. 
  
troß des erften altertümlichen 
Stileindruckes nach Haltung 
und Bewegung der Figuren, wie 
es fCheint, auch nach dem Ge- 
wändeprofil kaum zu denken. 
Auf dem Rathaus wird eine 
achtfeitige, 32 cm hohe, mit 
Deckel und Ausguß zum Ab- 
[C&hrauben verfeheneZinnkanne 
aufbewahrt. Die eine Seite hat 
die Infhrift: FLASCHE|DES 
EHR | SAMEN | GERICHT 
JN | LAMPERT | HEIM DEN 
  
Zinnkanne 
  
  
24|TEN DECEM |BER 1722| 
DIE STVFFTER | SEYND 
Abb. 150. Lampertheim. Steueramt 
FOLGEN | DE MIT | NAMEN. Diefe Namen find auf den anderen fieben Seiten 
verzeichnet. Die Kanne ift ähnlich der in 
STEUERAMT (Rentamt), Ecke der Römer- 
und Kaiferftraße. Ein ftattliches, fteinernes 
Haus auf Kellerfockel, zweiftöckig, mit Ziegel- 
manfarde, von vier und neun Achfen. Die 
Hauskanten find durch Quaderortlifenen ver- 
färkt. Der Fußboden des Oberftockes wird 
außen durch ein glattes Steinband angegeben. 
Diefes, ferner Traufgefims, Sockelgurt, Kan- 
tenlifenen und Fenftergewände (zwei Faszien 
mit [&hwachen Rechteckohren) find aus rotem 
Sandftein. Die Mauerflächen find gelbgrünlich 
rauh verpugt. In der Mitte der Langfeite 
(Römerftraße) liegt der aufgetreppte Hausein- 
gang mit einfachem Segmentfturzgewände. 
Erbauungszeit: anfcheinend zweite Hälfte des 
18. Jahrhunderts. An der Obergefchoßecke 
fteht in einer Mufchelnifche ein Marienbild 
mit dem Kinde auf der Mondfichel, eine 
[hwungvolle, aber nicht befonders feine Ro- 
kokoarbeit; ftark rechts ausgeföhwungene 
Hüfte; das Kind, frei auf dem linken Arm 
(abgebrochenen) Armen von ihr fort. 
BÜRGERHÄUSER. Römerftraße. 
Abb. 17 wiedergegebenen. 
Steueramt 
  
Abb. 151. Lampertheim. Steueramt. Tür 
der Mutter figend, ftrebt mit beiden 
Die wenigen älteren Fachwerkhäufer Bürger- 
find alle äußerft einfach, aber faft fämtlich mit Halbftock, wie z. B. Nr. 148, häufer 
konftruiert. 
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
    
   
    
  
  
   
    
   
    
   
   
    
   
  
  
   
  
  
  
  
  
 
	        
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