Langwaden 169 | | :
lediglich dekorativer Profilkopf erfcheint. Das Stück ftammt früheftens vom Ende
des 16. Jahrhunderts. Ein Zufammenhang mit Lorf&h oder Neufchloß oder beiden
wäre an fich denkbar, aber ohne baugefchichtliches Intereffe.
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LANGWADEN
ER Ort wird fchon in der Grenzbefthreibung der 773 dem Klofter Lorfch von Gefchicht-
Karl dem Großen gefchenkten Mark Heppenheim als ann erwähnt a 2 liches
In dem Verzeichnis der Huben des Klo- —a-
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fters Lorfch in den verfchiedenen Gauen
(C. L. III, S. 209) werden auch 90 Mor-
gen in Lancquada aufgeführt. Im
Necrol. Lauresh. (Schannat, vindem.
lit. 1,23 ff.) erfcheint der Ort als Lang-
wadin, und nach dem alten Kopialbuch
über die Lorfcher Lehen an der Berg-
firaße vom Jahre 1420—1461 (Dahl,
Lorf&h. Urk. S. 147 Nr. 21) empfing
Folckhe Echter „das zweite Teil am
Zehenden zu Langwaden“. Langwaden |
war demnach ein fehr alter, zum Klofter
Lorfch gehöriger, aber unbedeutender
Ort; denn er findet fonft in Urkunden
keine Erwähnung. Er kam [päter zur
Herrfchaft Bickenbach und war ehemals
nach Jugenheim eingepfarrt (Wenck I,
S. 130 not. m.). Von den Bickenbachern
ging Langwaden in den Befit der Herren
von Erbach über und wurde 1621 vom
Grafen Georg Albrecht I. an den Land- || RL Br |
grafen von Heffen-Darmftadt für 5000 Abb. 154. Langwaden. Kapelle
Reichstaler verkauft (Simon S. 162). Damals war es bereits Filial von Schwanheim
(vgl. Schwanheim).
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PROTESTANTISCHE KAPELLE, mit Rückficht auf die Straßenflucht gänzlich Kapelle |
mißorientiert, wurde im Jahre 1698 aus dem Material einer abgebrochenen Mühle |
erbaut. 1820 Wiederherftellung. 1910 erfolgte eine gründliche Reftauration unter
Leitung des Architekten Blaum-Darmftadt. Der Raum ift viereckig, annähernd |
quadratifCh, mit flacher Balkendecke. Rechts und links find je zwei Fenfter, innen
im Segment, außen fCheitrecht gefchloffen. Der Eingang befindet fich in der Achfe
der Giebelwand.
Äußeres. Das Material ift Bruchftein, dicht verpugt. Die Mauern der Lang-
wände werden unmittelbar über den Fenfterftürzen ftark zurückgezogen. Das Dach |
ift als Ziegelfattel gebildet. Auf der Weftfpige fitt ein verfchiefertes Haubentürmchen, Il
früher Pyramide, mit fcChönem fchmiedeeifernem Kreuz. Die Tür hat über drei
quadratifCh vorgelegten Stufen ein fpigbogiges Sandfteingewände mit Renaiffancekehle;
im Scheitel die Zahl 1698.