Oberbeerbach mit Schmalbeerbach und Stettbach 225 I) | ]
0 Fachwerk; flacher Dachfattel. Die in der Achfe der Langwand breit aufgetreppte Haus- IE i
Si tür hat eine einfache Umrahmung mit Oberlicht. || | 5
). Waldftraße 7. Pfarrhaus; das Gebäude ift gänzlich erneuert; bemerkenswert | |
r ift höchftens die Haustür in Empireformen. |
3- Waldftraße 10. Fachwerk; der Unterftock ift maffiv, das Holzfyftem ift das einfach | |
m übliche, aber es hat ein Zwifchengefchoß mit gefchweiften Brüftungskreuzen. I
n Waldftraße 13. Zweiftöckiges, unten maffives Fachwerkhaus, deffen Traufe |) i
r- jest an der Straße liegt; modernes Ziegeldach. Das Syftem zeigt gefchweifte Ständer- | IB
t; ftreben mit profilierten Kopfhölzern (wilder Mann) und geftchweifte Brüftungskreuze. |
in Der fränkifche Erker an der Straße ift zu zwei Drittel, der am Hofe zur Hälfte ver- 8
r- mauert. Das Fachwerk mag im Kern noch aus dem 16. oder aus dem frühen 17. Jahr- | ;
in hundert ftammen. I/II
ei am I
: | OBERBEERBACH I
or a I IB
= MIT SCHMALBEERBACH UND STETTBACH [IH
[- Berebach superior (Necrol. Lauresh.). — 1318 Berbach. — 1489 Obernbernbach. II \
= AHLREICHE EINZELFUNDE von Steingeräten und Waffen. Südweftlich vom Funde III .
es Dorf im Wald das Schlößchen, wahrfcheinlich ein kleiner Ringwall; an der Süd- II i
a feite Spuren von Wohnplägen. IB
“ Nach dem Necrologium Laureshamense (Schannat, vind. litt. S. 28) fchenkt ein Gefchicht- I
en Wernherus laicus dem Klofter Lorfch eine Hube in Waltenhufon!) und zwei Teile an liches | 5
nt der Kirche in Berebach superiori. Wenn fich diefe Urkunde auch nicht genauer I 18
datieren läßt, da das Necrol. Lauresh. Einträge aus dem 8.—12. Jahrhundert und noch |
nn aus fpäterer Zeit aufweift, fo dürfte fie doch die ältefte Erwähnung von Oberbeerbach
an enthalten. Allerdings geht daraus weiter nichts hervor, als daß Oberbeerbach fchon
ne frühe eine eigene Kirche hatte, die zum Teil dem Klofter Lorfch zuftand. Die nächften
urkundlichen Nachrichten über den Ort beginnen erft mit dem 14. Jahrhundert.
Wenn Oberbeerbach auch fchon frühe eine eigene Kirche hatte, fo bildete es doch |
mit Schmalbeerbach und Stettbach und den erft in der zweiten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts angelegten Höfen Hainzerklingen, Ziegelfchall und Steigerts eine gemeinfame
Parochie mit Niederbeerbach und Malchen vom Jahre 1560-1824. Aber auch Nieder-
ch beerbach hatte eine eigene Kirche und war der Sit des gemeinfamen Pfarrers. Beide
Kirchen gehörten zum Bensheimer Landkapitel des Archidiakonats St. Viktor der
Diözefe Mainz, wie aus einer Urkunde vom Jahre 1385 (Guden., cod. dipl. III, 576.
BAHT IE STERIGE TER BEER EEERRER TERRTTEEREATEE
2 Scriba, Reg. I, 1268) unzweifelhaft hervorgeht.) Das Patronatrecht hatten feit den
a älteften Zeiten die Herren von Frankenftein (Weistum des Konrad von Frankenftein,
Scriba, Archiv VI, 494 Anm.), als es fich aber im 16. Jahrhundert um die Einführung
es der Reformation handelte, entftanden mancherlei Streitigkeiten zwifchen ihnen und dem
Landgrafen von Heffen.?) Troß des Widerftrebens der Frankenfteiner wurde der neuen
BP Lehre Eingang verfchafft. Der erfte unbeftrittene lutherifche Pfarrer von Ober- und
a !) Über das ausgegangene Dorf Waltenhufon (Wallhaufen) vgl. Wagner, Wüftungen I. 11
a S. 50 Nr. 26. |
ser: ; ) Über ein eigenartiges K anzel geri ch t zu Oberbeerbach, das über die Rechte und Ein-
2 künfte des Pfarrers entfchied, und fein Weistum vgl. Wagner, Archiv. a. F. XII, 461.
ten ®) 1538 hat der Landgraf die von Frankenftein zwingen wollen, lutherifche Prädikanten
Jen anzunehmen (Staatsarchiv Darmftadt XII, 84).
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