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Dorf und Bauernhaus im Kreife Bensheim 13
Vereinzelt find Straßendörfer, wie das verhältnismäßig junge Hähnlein und
Langwaden, wo das fumpfige Terrain der Umgebung die Hausanlagen an die beiden
Seiten der geficherten Landftraße verweift.
Im Gebirge dagegen treten Straßen- oder Reihendörfer neben Haufen-
dörfern weit zahlreicher auf. Sie find bedingt durch enge Täler, welche die Landftraße,
bisweilen vom Bache begleitet, durchzieht. Beifpiele: Schönberg, Hochftädten, Balk-
haufen, Schannenbach. Typifch werden die Reihendörfer für die Umgebung der Neun-
kircher Höhe, wie dies auch Meißen!) hervorhebt.
Für unferen Kreis kommen allerdings nur Beedenkirchen, Laudenau, Lautern und
Winterkaften in Betracht.
Hier ift auch die ftreifenförmige Anlage der Flur in gefchloffenen Huben nach-
weisbar, was nicht bei allen Reihendörfern der Fall ift.
Daneben finden fich aber auch im Gebirge, wo fich die Täler erweitern oder mehrere
zufammenftoßen, Haufendörfer, wie Gronau und Reichenbach.
Als Weiler oder weilerartige Dörfer haben Breitenwiefen, Staffel, Wurzel-
bach, Seidenbach und Hartenau zu gelten, als Einzelhof Quattelbach. Der herrfchaft-
liche Hof Hohenftein, aus einem Dorf entftanden, kommt dabei nicht in Betracht.
2. Bauernhaus und Hofreite
Bei der Befprechung des Bauernhaufes betonen wir ausdrücklich, daß wir ftets
nur die charakteriftifehen Fachwerkbauten im Auge haben und von den einförmigen
Backfteinbauten, die leider die erfteren immer mehr verdrängen, abfehen, auch wenn
fie diefe in ihrer Anlage häufig nachzuahmen fuchen.
Der Siedelungsgefchichte entfprechend finden wir wie im Odenwald fo auch im
Kreife Bensheim neben verfchiedenen Mifchformen zwei Haupttypen des
Bauernhaufes. Auch hier haben wir zwifchen Ebene und Gebirge zu unter-
[cheiden.
In der Ebene und an den Vorhöhen des Gebirges herrfcht das bekannte fränkifche
Haus vor.
Seine Hauptmerkmale find kurz folgende: Der Grundriß ftellt ein längliches Vier-
eck dar; auf einem niederen gemauerten Sockel erhebt fich der zweiftöckige
Fachwerkbau.
Die Giebelfeite ift ftets der Straße zugewendet. Ein fteiles Dach umfthließt die
Speicherräume, meift zwei übereinander, bisweilen auch noch Kammern. Der Ein-
gang ift ftets in der Mitte der einen Langfeite. Durch die oft noch quergeteilte Tür
tritt man in den urfprünglich ungeteilten Flur- und Herdraum ein. Zu beiden Seiten
liegen Wohnräume, der Grundriß ift alfo dreigeteilt. Die Einteilung des oberen Stock-
werkes entfpricht der des unteren, nur fehlt die Küche.
Auf dem niederen Sockel lagern die rechtkantig behauenen Grundfchwellen,
die oft eine anfehnliche Stärke erreichen. An den Ecken find fie meift überblattet
oder verkämmt und :werden bei höherem Alter häufig durch ftarke Eifenbänder zu-
fammengehalten. Sie tragen eine Anzahl fenkrechter Ständer, unter denen fich die
Eckftänder von den Mittelftändern durch Stärke auszeichnen.
Sämtliche Ständer werden oben durch einen Rahmholzbalken zufammen-
gehalten und unter fich durch Riegel und Streben gegenfeitig abgefteift.
1) Meiten, A., Siedelung und Agrarwefen der Weftgermanen und Oftgermanen etc.,
Berlin 1895 II, 329 ff.