Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
BER TENRIE NIE TSEREFEHRÄNFRRTTEIFERR 
Äußeres 
Turm 
Ausftattung 
228 Oberbeerbach mit Schmalbeerbach und Stettbach 
das oben erwähnte Oftfenfterchen diefes Raumes ift der genau entfprechenden Ge- 
wändebehandlung nach mit dem großen Oftfenfter des Chores gleichaltrig. Die 
gratigen, kämpferlofen Gewölbe und die rechtwinklige Tür diefes Raumes mit der 
umlaufenden tiefen Kehle, die unten aufSchrägen auffchneidet, entftammen aber ficher 
einer fpäteren Zeit. Man hat den Eindruck, als fei eine zwar fortlaufende, aber äußerft 
langfame Bauführung für den vorliegenden Baucharakter beftimmend gewefen. 
Den Kirchenraum umzieht auf der Weft- und 
Nordfeite eine Empore des 18. Jahrhunderts auf 
Kragfteinen und ziemlich plumpen Holzftügen. 
Äußeres: Das Material ift Bruchftein, der 
mitfamt feinen Ortquadern grau verpußt wurde. 
Schieferfattel. Die Weftwand zeigt über der 
rechteckigen, f&hlichten Haupttür — mit ganz 
einfachen, ungleichen Flügeln — eine annähernd 
quadratifche, unverzierte Sandfteinplatte mit 
der Infchrift: REGNANTE SERENISSIMO 
PRINCIPE | DNO - LUDOVICO OCTAVO | 
HASSIAE LANDGRAVIO ET REL. | HOC 
TEMPLUM EST RENOVATUM | ANNO 
MDCCXLII | PASTORE BERBACENCI | JO. 
CHRISTOPH - SCRIBA | VOELA ITTERA- 
NO!) | ET PRAETORE LOCI | JO - PETRO 
BLOESER | DEO-O-M - SITLAVS ETGLO- 
RIA | IN AETERNUM AMEN. 
Die Außenmauern find ohne Intereffe; von 
den Fenftern wurde bereits gefprochen. Der 
Sakrifteiraum an der Nordfeite hat nach Weften 
eine wohl etwas jüngere, fthlichte Segmenttür; 
er befindet fich übrigens im Zuftande völliger 
Verwahrlofung und dient als Aufbewahrungsort wertlofer Materialien als alter 
Zaunlatten u. dgl. 
Der Turm ift bis zum Kirchenfirft quadratifch aufgemauert. Darüber erhebt fich, 
ftark zurückgefegt, eine ebenfalls quadratifche, hölzerne, verfihieferte Glockenftube 
mit Schalluken, darüber die flache vierfeitige, dann [pige achtfeitige Helmpyramide, 
Kante auf Kante. Die fchmiedeeiferne Helmfpige ift als einfaches, auf der Spite 
ftehendes Quadrat ausgebildet. Die Empore ift an der Nordfeite durch eine neuan- 
gebaute offene Freitreppe unmittelbar von außen zugänglich. 
Ausftattung: Der Altar, freiftehend, ift ohne Kunftintereffe. Die Kanzel, ärm- 
lich und unfchön, ftammt aus dem 18. Jahrhundert und fteht an der Südecke des 
Triumphbogens; ein beichtftuhlartiger Verfchlag längs der Südwand des Chores dient 
heute als Sakriftei. Die Oftfeite des Chores nimmt die neue Orgelempore (f. Jahres- 
bericht der Denkmalpflege I, 21) ein, die durch eine neue Tür von der alten Sakriftei 
aus betreten wird; der Profpekt zeigt eine mittelmäßige bis geringe Barockfchnigerei: 
leichte Blumengewinde — aber kein Mufthelwerk — und Puttenköpfe; er foll aus 
Krumftadt frammen. Das Werk ift modern. Das Geftühl, mit breitem Mittelgang 
beiderfeits feft an die Mauer fchließend, ift gänzlich formlos und, wie der ganze Raum, 
mit einem häßlichen totbraunen Anftrich verfehen. Auf dem Kirchboden liegen zwei 
1) Aus Vöhl in der Graffchaft Itter. 
  
  
  
  
Abb. 233. Oberbeerbach. Kirche. 
Turmanficht
	        
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