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Dorf und Bauernhaus im Kreife Bensheim 15
ftadt, Wattenheim, Nordheim, Seeheim, Bickenbach, Zwingenberg, Jugenheim, Als-
bach, Zell und anderen Orten.
Aber überall gibt es auch fränkifche Bauernhäufer, die eine gefchloffene Hofreite
überhaupt vermiffen laffen. Auch im Gebirge ift das fränkifche Bauernhaus häufig
vertreten, wie in Balkhaufen, Knoden, Reichenbach, Lindenfels, Schlierbach, Gadern-
heim, Glattbach, Beedenkirchen.
Daneben findet fich aber noch ftark verbreitet das als oberdeutfch oder ale-
mannifch bezeichnete Haus. Es unterfcheidet fich von dem fränkifchen im wefent-
lichen dadurch, daß es unter demfelben Dache Wohnräume, Stallungen
und Scheune vereinigt.
Es ift im Gegenfat zu jenem nur einftöckig und im Grundriß zweigeteilt,
d.h. der Wohnraum zerfällt nur in Flur und Küche einerfeits und Wohnftube mit
Kammer andererfeits, während fich auf der anderen Seite des Flurs fofort die
Stallungen anfchließen.
Häufig — aber es ift dies kein wefentliches Merkmal — hat es einen hohen,
ummauerten Unterftock, der ebenfalls zu Ställen oder Wirtfchaftsräumen dient und
über den eine oft fehr hohe Treppe zu dem einzigen, aus Fachwerk hergeftellten
Stock für Wohnräume führt. Entfprechend der Vereinigung diefer mit Stallungen
und Scheune unter einem Dache widerftrebt das alemannifche Haus jeder ge-
fchloffenen Hofanlage. Schuppen oder fonft noch nötige Stallungen liegen in unregel-
mäßiger Anordnung um das Hauptgebäude, aber zu einer gefchloffenen Hofreite
kommt es nicht.
Diefes Haus ift neben dem fränkifchen im ganzen Odenwald weit verbreitet und
herrfcht in manchen Dörfern faft allein vor.
Im Kreife Bensheim finden wir es namentlich in Hochftädten, ferner in Zell, Knoden,
Gadernheim, Glattbach, Lindenfels, Balkhaufen, Lautern, Winterkaften, Laudenau und
faft in allen Gebirgsdörfern.
Es darf darauf hingewiefen werden, daß dies der Siedelungsgefthichte entfpricht,
da bei der Okkupation durch die Franken die Alemannen ins Gebirge zurückge-
drängt wurden.
Eine künftliche Ausgeftaltung des Fachwerkes ift dem alemannifchen Haufe völlig
fremd. Trogdem paßt die freundliche Gefamtanlage vortrefflich ins Landfchaftsbild
und trägt zu deffen Belebung wefentlich bei.
Ein befonderer Typus des Bauernhaufes hat fich im fogenannten Ried heraus-
gebildet.
Vereinzelt fehon in Lorfch, häufiger in Klein- und Groß-Haufen, in Nordheim,
Wattenheim, Biblis und anderen Riedorten finden wir ein Fachwerkhaus, das,
feiner Anlage nach fränkifch, den zweiten Stock nicht völlig ausgebaut, fondern
nur als Halbftock zeigt, fodaß in diefem Zimmer mit fChrägen Wänden entftehen,
wenn nicht etwa der zweite Stock fchon als Speicher benutt wird, was nicht felten
der Fall ift.
Schließlich foll nicht unerwähnt bleiben, daß fich neben den Bauernhäufern, die
einen ausgefprochenen Typus erkennen laffen, zahlreiche andere finden, die Merk-
male der beiden Haupttypen vereinigen und dementfprechend als fränkifch-alemannifch
bezeichnet werden müffen.
Vgl. Henkelmann, K., Das Odenwälder Bauernhaus, Beilage zum Jahresbericht des
Großherzoglichen Gymnafiums zu Bensheim. Oftern 1906; derf., Das Bauernhaus des
Odenwaldes und des füdweftlichen Deutfchlands. Darmftadt, Zedier & Vogel 1908.