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ausgeführt. Der Raum ift trog des Emporen-Fenfterkonfliktes eine hervorragende
Kunftfchöpfung von ungewöhnlich großartigem, edlem Eindruck — ein wertvolles
Zeugnis für das Können feines Erbauers.
Silberner Kruzifixus, auf Ebenholz, von 1851. Stiftung Seiner Königlichen Hoheit
Abb. 248. Schwanheim. Kirche. Inneres nach W.
des Großherzogs Lud-
wig Ill. von Heffen und
bei Rhein zum Anden-
kenanHöchftdeffen An-
wefenheit in Schwan-
heim am 9. Juni 1850,
aufgeftellt am Sonntag
Eftomihi 1851. An-
fchaffungswert: 500 fl.
Außen überdemEin-
gang find auf Beftreben
des Pfarrers Steiner
drei gefCchnitgte und be-
malte Holzftatuen von
1698 nach vorgängiger
Reftauration wieder auf-
geftellt worden: Chri-
ftus am Kreuz mit Maria
und Johannes. Die Figuren, fchlicht und gut gearbeitet, ftammen aus Frankfurt; der
Meifter wird nicht genannt.
Die Kirche hat drei Glocken. 1. Größte, 1821 von Otto in Darmftadt, 2. und 3.
1876 von Hamm in Frankenthal. Über die ehemaligen Glocken vgl. OrtsgefChichte.
Die Sakramentsgeräte find ebenfalls neu und ohne befonderen Wert.
Auf dem Kirchhofe befindet fich ein Grabftein : Johann Nickel Bürger und Frau, von
1739; einfach, mit Rokokokartufche und Engelsköpfen; ferner ein Steinkreuz von 1777.
Fehlheimerftraße 95. Befonders fthönes zweiftöckiges, gegiebeltes Fachwerk-
haus des 17. Jahrhunderts mit gefchweiften Streben und eigenartig ausgebildeten
Brüftungstafeln.
An den übrigen Gehöften find höchftens die fteinernen Torpfeiler, die denen in
Rodau fabrikmäßig genau entfprechen, erwähnenswert; z. B.:
Bensheimerftraße 17 (1742), 55 (1741, Pinienzapfen), 100 (1740 ; im Schluß-
ftein: I. P. H. und C. L. H. mit einem Hirf&%h).
Re
SEEHEIM
874(C.L.I, Nr.38), 948 (C. L. I, 118 Nr. 68), 1229 (Guden., cod. dipl. 1,512) und 1420 Seheim
gefchrieben. — 1423(Dahl,Lorfch. Urk. S.60 M.) und 1468 (Wen ck, Urk. 261 Nr.355) Sehem. —
1405, 1484 (Schneider, Urk. 591 Nr. 51) Seeheim. Andere Namenformen Scheym, Scheimb.
ERSCHIEDENE in der Gemarkung gemachte Funde von Steingräbern erweifen
die Befiedelung der Gegend in der Steinzeit. Seeheim war altes Königsgut im
Oberrheingau, das Ludwig der Deutfche 874 zugleich mit Bicchumbach dem Klofter
Lorfch fchenkte. Es gehörte dann zu dem alten Befit der Herren von Bickenbach, kam