BELLE SERNEUNISE RESET
EIER AL
Brunnen
266 Seidenbach
Vorderfeite ift nur die breite ftattliche Türtreppe mit dem großen gefihieferten Vordach
bemerkenswert. Die Rückfeite hat ein fehr hübfch (barock) vergittertes Fenfter. Im
Innern des a ift ein hübfches, aus randgefägten Brettern gebildetes Treppen-
geländer zu bemerken. Im Hof fteht ein großer, recht-
eckiger, fteinerner Brunnentrog mit der Zahl 1803.
Schulftraße 2. Früher Pfarrhaus. Das Hofportal,
mit fcheitrechtem Sturz, ftammt aus dem 18. Jahr-
hundert; das Gewände zeigt eine Weiterentwicklung
des landesüblichen Renaiffanceprofils. Mannigfache
Stäbchen fchneiden unten nicht auf eine Schräge,
fondern auf eine barocke Schnecke. Im Scheitel
befindet fih ein Rokokomonogrammfäild: A.M.
und die Infchrift: FVRST H.D. | OBERKÜCHEN
MEISTER | RENO 1740.
Ludwigftraße 25. An der Hoffeite befindet
fich eine in diefer Gegend jet feltene, horizontal
halbierte Tür, die niederdeutfche „Klöhndör“‘.
Ludwigftraße 29. Im Oberlicht über der ganz
fehlichten Empiretür ift mit naiver Benugung des
einfach vertikalen Sproffenwerks das Monogramm M.L. neben einem Paar gekreuzter
Schlüffel gebildet.
Ludwigftraße 33. Fachwerk des 19. Jahrhunderts. Im nachgeahmten Schluß-
ftein der wie Bergftraße 2 gebildeten Haustür lieft man den Erbauernamen und: 1817.
Frankenfteinerftraße 3. Bürgermeifterei. Im Erdgefchoß finden fich zwei
paarige Renaiffancefenfter des 17. Jahrhunderts. Das Obergefchoß ift Fachwerk.
Frankenfteinerftraße 14. Im Erdgefchoß paarige Renaiffancefenfter, die durch
die Zahl des Kellerhalfes 1606 datiert find.
Schloßftraße 1. Empiretür wie Bergftraße 2.
Brunnen, vor dem Rathaufe; in ein großes rechteckiges Becken mit ca. 40 cm
hohen winkelrechten Sandfteinwänden fließt das Waffer aus einer glatten Eifenröhre,
die aus einer fhlichten, etwa 2 m hohen gefockelten Säule hervorragt. Auf diefe Säule
hat man neuerdings ein bemaltes Figürchen hinaufgeftellt, einen heiligen Florian
als Ritter, wie er mit einem Kübel das Feuer einer winzigen Burg auslöfcht (Stiftung
von General Freiherrn v. Heyl]).
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Abb. 266. Seeheim. „Amtshaus“.
Fenftergitter
SEIDENBACH
1357 Sydenbach. — 1400 Sidenbach.
EIDENBACH gehörte zur alten Talzent des Amtes Lindenfels, der Zehnte aber ging
zu 2/, an Kurmainz, zu !/, an das Stift zu Heidelberg. Im Jahre 1357 belehnt Ru-
precht I. Elifabeth, Bliker Landfchaden Witwe, auch mit Gütern zu Sydenbach (Karlsr.
Kpb. 462, 63), und 1398 — 1400 trägt Hennchin von Maffebach auch Gülten zu Siden-
bach zu Lehen (Reg. d. Pfalzgr. 6382). Seidenbach ift jetzt ein Filialort von Schlierbach.
Das Dorf befteht aus einigen ftattlichen Höfen der landesüblichen Anlage mit
neueren Fachwerkhäufern. Vereinzelt kommt an diefen das Balkhaufen Nr. 9 be-
fehriebene Ständerfyftem vor. Datierung findet fich nur am Haus Nr. 4: die Zahl 1819
im Schlußftein des Kellerhalfes und im Türfturz.