Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

   
Zwingenberg 281 
Das Untertor wurde 1818, das Obertor etwas fpäter, die Unterwachtftube 1815, 
das Oberwachthaus 1839 abgeriffen. Auch die Stadtmauer wurde um jene Zeit den 
angrenzenden Befigern zum Abbruch freigegeben. 
Daraus, daß Zwingenberg erft im 13. Jahrhundert aus der früheren unbedeutenden 
Befeftigung zur Stadt erweitert und ausgebaut wurde, erklärt es fich, daß es urfprüng- 
lich keine eigene Gemarkung hatte, fondern vielmehr in 
der von Auerbach lag. Dies wird durch mehrere urkund- 
  
   
    
       
        
   
liche Beweife beftätigt. Im Jahre 1422 erklären Schultheiß 4 5 12: N. 
und Schöffen zu Auerbach: „da fich Zween fchlügen zu IS MN N 
Zwingenberg auf der Ringmauer und ihrer einer heraus- FR) (° x wre i 
fiele, daß derfelbig einem Herrn zu Auerberg, derjenig '# VER j E 
     
  
aber, fo in der Stadt bliebe, einem Herrn zu Zwingenberg 
mit der Buß verfallen fei.“ Und 1430 urteilt das Zent- 
gericht auf dem Landberg bei Heppenheim: „Wann fich 
zween uff der Mauer zu Zwingenberg mit einander fchlügen 
und fielen einer oder Beede hinaus über die Mauern, der 
oder die gehören meinem Junckern von Cagenelnbogen zu 
verbüßen und zu verbeffern“ (Dahl, Lorfch. Urk. S.80 Nr.12). Noch im Jahre 1592 
machen fich die Auerbacher anheifchig, „ohne Mühe klar und deutlich zu beweifen, 
daß die Zwingenberger außerhalb ihrer Mauern nie eine eigene Gemarkung gehabt“ 
und bringen für ihre Behauptung zahlreiche Belege (Hein, Archiv a. F. VII, 58f.). 
Erft nach langwierigen Streitigkeiten, die fich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts 
hinzogen, ift die Zwingenberger Gemarkung aus der Auerbacher entftanden und durch 
fpätere Ankäufe, auch von Alsbach, erweitert worden. 
Das Wappen der Stadt Zwingenberg, über deffen Alter fich nichts Beftimmtes er- 
mitteln läßt, zeigt in einem quergeteilten Schild oben einen halben rechtsgewendeten 
[pringenden goldenen Löwen — das Wappen von Katenelnbogen — im roten Feld, 
unten drei rote Herzen in Gold (Günther, Die Wappen der Städte des Großher- 
zogtums Heffen. Archiv a. F. III, 2. Heft Nr. XI S. 129). 
£ 
\ I SE u, 
RER 
  
Abb. 269. Zwingenberg. 
Ortswappen 
Literatur über Zwingenberg: Hein, Beiträge zur Gefchichte von Zwingenberg a. d. Berg- 
ftraße. Archiv f. heff. Gefch. u. Altertumskunde a. F. VII, 1-86; Möller, W., Gefchichte 
der Stadt Zwingenberg a. d. Bergftraße. Zwingenberg 1910. 
Eine Eigentümlichkeit der heutigen Stadt bilden die beiden, der Feuersgefahr wegen 
außerhalb angelegten Scheuergaffen fowie der Umftand, daß vielfach unter mehreren 
über der Erde getrennten Häufern ein gemeinfamer gewölbter Keller liegt, eine Folge 
der Stadtzerftörungen von 1693. 
Der alte Kirchhof wurde 1622 erweitert und diente zur Beerdigung bis 1836, wo 
der jegige Friedhof außerhalb der Stadt eingeweiht wurde. 
EVANGELISCHE KIRCHE, Titulus unbekannt (Mariae?), orientiert. Zwingen- 
berg war noch bis ins 13. Jahrhundert zu Bensheim eingepfarrt. 1258 erhält Diether II. 
von Katenelnbogen vom Erzbifchof von Mainz die Erlaubnis zur Erbauung einer 
Kirche in Zwingenberg. Die neue Kirche bleibt aber einftweilen Filial von Bensheim. 
Der erfte Kirchenbau wurde wohl gleich nach 1258 vom Grafen Diether begonnen. 
Die Angabe (Dilich, Jecker; f.auch Winkelmann, Befchreibung von Heffen 94), 
die Kirche fei von Eberhard III. von Katzenelnbogen (geft. 1403) völlig neu erbaut, 
ift wohl zu modifizieren: die aus der Befchreibung (f. unten) erfichtliche Erweiterung 
Ortswappen 
Evangelifche 
Kirche 
nn 
NETT SET 26 2 Krnzo au 
     
     
  
  
   
    
     
    
  
    
    
    
  
  
  
  
  
  
   
    
  
    
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
PTaTente, 
ÜHÜBLSLTETCHTRERTLHETE HE DU FSTEI ET Tag N Here zosnn 
EELLIEINTEIETZIT EEE HUF SENSE 2E SEE NTETRRETT ETF 
BEHAENICRR HNO HOCH THREE EEE TEE RITIEEIEITETEET ENTE DE ERREGER EHTRSEE IHRER T HR EESTOIETERHTTE TE TESESHE THE ATG 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.