Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Zwingenberg 
    
  
  
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Abb. 276. Zwingenberg. Kirche. Grabplatten 
an der Außenwand, Nr. 3—6 
    
bedeutendere rechteckige Platten, 
beide mit annähernd lebensgro- 
Ben Figuren der Verftorbenen: der 
größere links deckte das Grab 
einer Frau, der kleinere rechts das 
eines Mannes. Beide Platten ha- 
ben einen Infchriftrand mit goti- 
fehen Minuskeln und ein leicht ver- 
tieftes Bildfeld, in dem die Figuren 
mit ftarkem Relief, ohne Fuß- 
ftügen, ftehen. In den Ecken der 
Figurenfelder je ein Wappen, auf 
dem des Mannes mit Helmen, auf 
dem der Frau ohne; Farbfpuren. 
1. Grabplatte der Frau. Wap- 
pen:!) 1. v. Reifenberg, 2. vom 
Stein, 3. v. Wilmerod, 4. v. Rhein- 
  
berg. Die Figur, mit aufwärts vor der Bruft zufammengelegten Handflächen, fchließt 
  
Abb. 277. Zwingenberg. Friedhof. 
Grabmal Eßwein 
mit den Unterarmen einen roten Mantel 
von fchwerem, bruchfaltigem Stoff an fich, 
der vorn am Oberkörper ein fChwarzes 
Untergewand erkennen läßt. Weiße, an den 
Seiten abftehende Haube, die das ganze 
Geficht einrahmt. Geficht ftark verrieben. 
Grobe, aber wirkungsvolle Arbeit. Rand- 
infchrift (nach der Ortschronik): Anno dmi 
MCCCCLXXXI iar | vf fant vincencien 
tag ift geftorben die erfam | frau lucia von 
Rife | nberg. Hanfe vo Walbrv des elter 
husfrav c.a.r.i.p. 
2. Grab des Mannes. Das Geficht mit 
fcharfen, weinerlich verzerrten Zügen ift 
noch gut erhalten. Glatter Topfhelm. Voller 
Panzer, das Schwert umgehängt; Hand- 
flächen vor der Bruft aufwärts zufammen- 
gelegt. Wappen: 1. v. Walbrun, 2. Bach 
v. Wafchenbach, 3. Meckfifch v. Winden, 
4. v. Erlenbach. Umfchrift (wie oben): Anno 
dmi 1485 | quarto ift geftorbe der veft | 
Hans von Walbrv | n der eltter in die fixto. 
c; ala, 1.1. Pp. 
Die Grabfteine, die in die Außenmauer 
eingelaffen find, haben geringeres Intereffe. 
Sie find ausführlich von Möllera.a. O. 
S. 153 ff. befchrieben. Es folgen fich, an 
der Faffade nördlich anfangend, um die Kirche herum: Faffade: 1. und 2. von Fock; 
1742 und 1743. Schrifttafeln in großflächiger Rokokoumrahmung. 
1) Nach W. Möller; vgl. feinen Auffat, Quartalblätter V, 23. 
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