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Anhang 299
mation als Filialen Schannenbach und Scheuerberg. Erft fpäter, nach der Einführung der
Reformation, wurden der Pfarrei das Dorf Schönberg, Zell und Wilmshaufen zugeteilt, doch
waren diefe immer noch, trotß ihrer lutherifchen Konfeffion, nach Bensheim eingepfarrt
und gingen in Gronau nur zur Kirche und zum Abendmahl, ein Verhältnis, über das man
bei der Befprechung diefer Orte das, Nähere finden wird (vgl. Zell). Von Schannenbach
und Scheuerberg find jegt nur noch die lutherifchen Einwohner Filialiften von Gronau, die
reformierten dagegen von Schlierbach. Die jegige Kirche von Gronau wurde im Jahre 1834
eingeweiht, nachdem die alte, fchon von Luck a. a. O. im Jahre 1773 als „ein baufälliges
Gebäude“ bezeichnete, 1831 abgebrochen worden war. Verfchiedene Bauteile fanden viel-
leicht auf dem Heiligenberg bei Jugenheim Aufftellung (vgl. Jugenheim). Nach den Mit-
teilungen des damaligen Lehrers Ackermann an den fpäteren Pfarrer Haupt (vgl. Kirchen-
chronik von Gronau) fand fich beim Abbruch ein Stein mit der Jahreszahl 1409. Ob dies
Jahr das Jahr der Erbauung der früheren Kirche war oder fich nur auf eine Renovation
der alten, bereits in der Urkunde vom Jahre 1387 erwähnten bezieht, läßt fich nicht feft-
ftellen. Eine durchgreifende bauliche Veränderung fand nach dem mehrfach genannten Gült-
buch in den Jahren 1509—1511 ftatt. Damals wurde der Turm um 8 Schuh erhöht, der
Helm darauf angebracht und „das Chor von Grund uffgeführt und gar gemacht“. Es foll
fehließlich nicht unerwähnt bleiben, daß fich in dem Gemeindearchiv von Gronau eine alte,
aber erft 1765 aufgezeichnete Haingerichtsordnung befindet. Das Haingericht war ein
Dorfgericht, das jährlich einmal abgehalten wurde. Den Vorfig führte der von der herr-
fehaftlichen Regierung ernannte und verpflichtete Schultheiß. Nachdem durch Glockenzeichen
zum Haingericht geladen war, wurde unter vorgefchriebenen, althergebrachten Formeln die
Situng vom Schultheiß eröffnet, die Namen der Anwefenden feftgeftellt, neue Mitglieder
aufgenommen, die Haingerichtsordnung vorgelefen, die Gemeinderechnung des Bürger-
meifters überhört und ein neuer Bürgermeifter gewählt und vom Schultheiß durch Hand-
gelöbnis verpflichtet. Die ganze Feierlichkeit fand dann durch einen gemeinfamen, nicht
[pärlich bemeffenen Trunk Weines mit Brot ihren Abfchluß. Die jedesmal vorgelefene Hain-
gerichtsordnung enthält in zahlreichen ausführlichen Paragraphen viele auch heute noch
beherzigenswerte Vorfchriften über die Pflichten der Ortsbürger, auch in polizeilicher und
hygienifcher Hinficht (Feuerordnung, Bauvorfchriften, Wegebau, Ackergrenzen, Wiefenbe-
wäfferung, Pflege der Obftbäume, Wald- und Feldfchug u. dergl.).
Groß-Haufen. 1. Groß-Haufen zählt zu den früheften Befigungen des Klofters Lorfch.
Im Jahre 767 fchenkt diefem eine gewiffe Gailrada ihre Befigungen in pago Rinensi in
Basinsheimer marcha in villa, quae dicitur Husun, und 780 verkauft ein Gerold dem
Abt Helmerich vier Morgen Ackerlandes dafelbft, welche auf beiden Seiten von Gütern
des heiligen Nazarius bereits eingefchloffen waren. Derfelbe Gerold oder ein anderer
gleichen Namens fchenkt um das Jahr 824 alles, was er zu Birftadt und Hufun befitt,
dem Klofter Lorfch (C. L. I, 289 Nr. 177). Der Abt Diemo, der die Güter des Klofters
gewiffenlos verfchleuderte und dem die Lorfcher Chronik (I, 236) das fchlechtefte Zeugnis
ausftellt, gab um 1130 u.a. auch die Dörfer Cellam et Husun als Lehen weg, an wen, wird
leider nicht angegeben. Seit jener Zeit verfchwindet Hufen aus dem Lorfcher Befigftand
und ging auch nicht mit den übrigen dem Klofter verbliebenen Gütern an das Erzbistum
Mainz über; daher wird es in der Aufzählung der Befigungen der ehemaligen Abtei in
der Bulle Gregors IX. Religiosam vitam vom Jahre 1238 nicht mehr genannt. Unter dem
von Abt Diemo als Lehen weggegebenen Hufun fcheint Groß-Haufen auf dem rechten
Ufer der Wefchnit zu verftehen zu fein, denn das auf dem linken Ufer gelegene Klein-Haufen
blieb ftets im Befit von Lorfch und fpäter von Mainz, bis zu feinem Übergang an Heffen
(1803) und bildete fogar mit Lorfch eine bürgerliche Gemeinde bis zum Jahre 1824. Nach
der Losreißung Hufens von Lorfch durch Abt Diemo erfcheint der Ort urkundlich erft
wieder 1294. Damals bekennt Johannes von Meti, daß er dem Bifchof von Worms den
vierten Teil des Gerichts zu Hufen und den vierten Teil des Waldes, genannt Sweinheimer
Wald, verkauft habe, und genehmigt die Handlungen feines Bevollmächtigten in diefer
Sache, Wernhers von Crigesheim (Baur, Urk. I, 207). Schon im folgenden Jahre gibt
Heinrich vonScharphenecken, genannt von Meti, die Einkünfte und Rechte, die
er und feine Vorgänger befeffen haben, famt dem fogenannten Meterwald (?) den Wormfer
Bürgern Sybodo, genannt Munkeshorn, Heinrich, genannt Wirgeburger, Wernher Ritterchen
und Heinrich Dirolff zu Lehen, doch fo, daß die Belehnten dem Bifchof, dem Stift und
Domkapitel zur Huldigung für diefes Lehen verbunden find (Baur I, 209). Daraus fcheint
hervorzugehen, daß Haufen bereits längere Zeit im Befit der Familie de Meti (= von Mege)!)
!) Die Herren von Scharfeneck-Mete (Meti) waren eine Seitenlinie der Scharfen-
berger. Der Begründer diefer Seitenlinie war Heinrich, der Bruder des Bifchofs von Speyer,
Konrad von Scharfenberg (1200—1224), vgl. Schreibmüller, H., Pfälzer Reichsminifte-
rialen. Kaiferslautern 1911, S. 33 und 80, Bienemann, Konrad von Scharfenberg. Straß-
burg 1886,18. 2.
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