Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

     
42 Auerbach 
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
und nach ihnen die Landgrafen von Heffen Burg und Dorf Auerbach von den Erz- 
bifchöfen von Mainz zu Lehen. So belehnt Erzbifchof Konrad den Grafen Johann Ill. ah 
im Jahre 1420 (Wenck I, Urk. S. 229 Nr. 313) mit Auerberg, dem Schloß, und „u 
Auerbach, dem Dorf. Diefe Belehnungen wiederholen fich (1435, 1445, 1460, 1464, Ep 
1477) bis zum Jahre 1648 (Ledderhofe, Kl. Schr. V, 105, II), und es fCheint, daß 
das Lehensrecht von Kurmainz erft mit dem Jahre 1803 erlofch. Daß die Grafen von 19 
Katenelnbogen zeitweilig ihren Sig auf dem Schloffe hatten, läßt fich nicht bezwei- art 
feln; es geht [&hon beı 
aus der befonde- M 
ren Fürforge her- hei 
vor, die fie der 
S Kapelle zur Not 
Gottes zuwandten. 
Als Burgmänner 
=, von Auerberg er- 
f[cheinen zahlreiche 
  
  
2 Angehörige ange- 
Sa NX  , fehener Adelsge- 
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<K telrhein, fo Herren 
von Frankenftein, 
von Erlikheim, von 
Cronenberg, von 
Schwanheim, von 
Walbrunn, von Ro- 
denftein u.a. Ob bac 
= früher die Amt- 19: 
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Abb. 27. Auerbach. Schloß. 1:1250 1421 wird ein Die- als 
ther von Hadamar Die 
als „amptmann zu Urberg“ erwähnt — mit den Burgmännern identifch waren, läßt fich (Kı 
kaum feftftellen, ift aber wahrfcheinlich. Die fpäteren landgräflichen Verwaltungsbeamten aus 
mit dem Titel Amtmann hatten auf dem Schloß ihren Sig. Der vom Jahre 1601 — 1623 ] 
auf der Burg wohnende Förfter führte fogar den Titel eines Burggrafen. Der landflüch- ein 
tige Herzog Ulrich von Württemberg fand durch Philipp den Großmütigen Aufnahme De 
auch auf dem Schloß Auerberg. Während des dreißigjährigen Krieges wurde die [chı 
Burg hart mitgenommen. Eine Zwingenberger Kellereirechnung vom Jahre 1640 be- pfe 
richtet: „Auf dem Auerberg ift nichts mehr, fondern alles in anno 1634 durch die Ma 
Soldaten verbrannt und weggenommen worden.“ Ihren völligen Untergang aber fand [ch] 
die Burg erft 1674 durch Turenne. Als er den Rhein hinunter nach den Niederlanden 
zog, fiel er verheerend auch in die Bergftraße ein. Die Bauern von Auerbach, Hoch- zen 
ftädten und Balkhaufen flüchteten fich auf die Burg und fetten fie in aller Eile in mit 
Verteidigungszuftand. Aber trog verzweifelter Gegenwehr wurde fie (durch Verrat?) ein 
genommen und von dem durch den Widerftand erbitterten Feind in Brand gefteckt, Inn 
gefprengt und in eine Ruine verwandelt. läu 
Der landgräfliche Amtmann nahm nun feinen Sig in Zwingenberg. Die ftehen- die 
gebliebenen Mauern gingen immer mehr dem Verfall entgegen, und im Frühjahr 1821 gar 
ftürzte auch der nördliche der beiden Türme ein. der
	        
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