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und nach ihnen die Landgrafen von Heffen Burg und Dorf Auerbach von den Erz-
bifchöfen von Mainz zu Lehen. So belehnt Erzbifchof Konrad den Grafen Johann Ill. ah
im Jahre 1420 (Wenck I, Urk. S. 229 Nr. 313) mit Auerberg, dem Schloß, und „u
Auerbach, dem Dorf. Diefe Belehnungen wiederholen fich (1435, 1445, 1460, 1464, Ep
1477) bis zum Jahre 1648 (Ledderhofe, Kl. Schr. V, 105, II), und es fCheint, daß
das Lehensrecht von Kurmainz erft mit dem Jahre 1803 erlofch. Daß die Grafen von 19
Katenelnbogen zeitweilig ihren Sig auf dem Schloffe hatten, läßt fich nicht bezwei- art
feln; es geht [&hon beı
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Gottes zuwandten.
Als Burgmänner
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von Frankenftein,
von Erlikheim, von
Cronenberg, von
Schwanheim, von
Walbrunn, von Ro-
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Abb. 27. Auerbach. Schloß. 1:1250 1421 wird ein Die- als
ther von Hadamar Die
als „amptmann zu Urberg“ erwähnt — mit den Burgmännern identifch waren, läßt fich (Kı
kaum feftftellen, ift aber wahrfcheinlich. Die fpäteren landgräflichen Verwaltungsbeamten aus
mit dem Titel Amtmann hatten auf dem Schloß ihren Sig. Der vom Jahre 1601 — 1623 ]
auf der Burg wohnende Förfter führte fogar den Titel eines Burggrafen. Der landflüch- ein
tige Herzog Ulrich von Württemberg fand durch Philipp den Großmütigen Aufnahme De
auch auf dem Schloß Auerberg. Während des dreißigjährigen Krieges wurde die [chı
Burg hart mitgenommen. Eine Zwingenberger Kellereirechnung vom Jahre 1640 be- pfe
richtet: „Auf dem Auerberg ift nichts mehr, fondern alles in anno 1634 durch die Ma
Soldaten verbrannt und weggenommen worden.“ Ihren völligen Untergang aber fand [ch]
die Burg erft 1674 durch Turenne. Als er den Rhein hinunter nach den Niederlanden
zog, fiel er verheerend auch in die Bergftraße ein. Die Bauern von Auerbach, Hoch- zen
ftädten und Balkhaufen flüchteten fich auf die Burg und fetten fie in aller Eile in mit
Verteidigungszuftand. Aber trog verzweifelter Gegenwehr wurde fie (durch Verrat?) ein
genommen und von dem durch den Widerftand erbitterten Feind in Brand gefteckt, Inn
gefprengt und in eine Ruine verwandelt. läu
Der landgräfliche Amtmann nahm nun feinen Sig in Zwingenberg. Die ftehen- die
gebliebenen Mauern gingen immer mehr dem Verfall entgegen, und im Frühjahr 1821 gar
ftürzte auch der nördliche der beiden Türme ein. der