Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

       
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
     
  
    
   
    
    
  
  
  
  
46 Balkhaufen mit Quattelbach 
In der Hofecke am nördlichen Turm wird der ehemalige Marftall (1560 erwähnt) 
vermutet. urf 
In Dachhöhe des Palas umgab ein teilweife noch erhaltener Zinnenumgang fowohl unl 
das ganze innere Hofdreieck wie auch den Palas felbft. Die Giebelkanten des Palas un 
waren mit zwei kleinen Polygonerkern befett, die in den fiebziger Jahren und 1903 ein 
wiederhergeftellt wurden. Ein dritter Erker befindet fich im dritten Stock über der tiz. 
Haustür. Die beiden Rundtürme waren nur vom Umgang aus zu betreten. Der Raum haı 
darunter war als kugelgewölbtes Verließ nur durch ein Loch im Deckenfcheitel zu- anı 
gänglich. Darüber lagen noch zwei ebenfalls überwölbte Turmgefchoffe. auc 
Die Fenfter des Palas find rechteckig, mit Kreuzgewände; einzelne, übrigens ind 
fehlichte Gewänderefte wurden bei den Ausgrabungen gefunden und konnten bei der Kri 
Wiederherftellung mitverwandt werden. Gotifches Fenftermaßwerk fowie eine kleine geg 
Spigbogentür mit gekehltem Gewände finden fich im Kapellengefchoß des dicken gen 
Polygonturmes. Am Außenbau ift hier die Anlage eines im Innern fehr diskret an- ner 
geordneten Abortes nachzuweifen. wei 
Das Baumaterial ift der ortsanftehende Melaphyrbruchftein, dazu wenig Ziegel- ten 
mauerwerk (Obergefchoffe des Palas) und Sandfteinwerkftücke. mu 
Über die Fundftücke der Ausgrabung von 1903 berichtet die Schrift von Krauß, imf 
auf die wegen technifcher Einzelheiten noch einmal verwiefen fei. Naı« 
erfe 
Kapelle zur NOT GOTTES. Die Kapellenrefte wurden 1902 freigelegt. Die modern ab- der 
Not Gottes gedeckten, durchfChnittlich ca. ?/, m hohen Mauern laffen einen rechteckigen, orien- (che 
tierten Raum — Eingang im Weften — erkennen. Maße: 6><7 m, Mauerftärke 0,80 m. 176 
An diefen Raum fchloß fich im Norden eine kleine Seitenkapelle (gemauerter Altar glei 
der Oftwand) und, wie es fCheint, ein weftlicher Vorraum (mit zwei Altären?). In den I 
vier Ecken des Hauptraumes find die Mauerlücken für die Kreuzgewölberippen zu ie 
fehen, in den beiden weftlichen Ecken auch die auf einen quadratiföhen Fuß mit en 
Schräge totlaufenden Rippenanfänger; Profil geradliniger Keil mit Steg, fpätgotifCh. er 
Der Raum war mit einem einzigen Gewölbekreuz überdeckt. Die Stufenanlage ift wohl gen 
ganz neu. Ein moderner Holzkruzifixus aus Oberammergau fteht hinter der öftlichen Bau 
Altarmauerung. Eine moderne Glocke ift zwifchen zwei Buchen aufgehängt. Regel- zog. 
mäßig am Himmelfahrttage wird hier von Auerbach aus evangelifcher Waldgottes- Ad 
dienft abgehalten. ne 
ER hint 
Dur 
BALKHAUSEN MIT QUATTELBACH flach 
Um 1380—1388 Balckhufen, Quadelbach (Schneider, Urk. 35). — 1400 und 1441 Balk- D 
hufen, Quadelnbach (Wen ck I, Urk. 211 Nr. 287, Schneider, Urk. 287 Nr. 128). — 1484 Balk- [chlc 
haufen (Schneider, Urk. 591 Nr. 51). fenf 
Gefchicht- ALKHAUSEN und Quattelbach erfcheinen vor 1400 als Bickenbachfches, 1400 
liches als Erbachfches Lehen. Damals bekennt Henn von Twinginborg, die niedere Kan 
Vogtei, Wald, Mark und zwei Teile am Zehnten von Schenk Eberhard dem Älteren, I&hr: 
Herren zu Erbach, als Lehen empfangen zu haben. Später (1455) ging dies auf die aus 
Herren von Ruckingen und die Ganfe von Otberg über. Auch andere Herren, die a 
von Schwalbach, und feit 1454 die von Beldersheim, hatten Anteil daran. ine 
Mit dem Amt Seeheim fielen die Orte 1714 an Heffen. Sie waren von jeher Filiale fern 
von Jugenheim. beid 
hälft 
Von fteinzeitlichen Funden find einige Geräte bekannt (f. Auerbach). 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.