50 Beedenkirchen mit Wurzelbach
größten Außenmaße ohne den Turm betragen 8,50><16,50 m. Der Haupteingang liegt ar
an der Südfeite des Turmes, der auch die Emporentreppe enthält. Die Empore füllt (pi
ee _ _ ____ preit die Weftfeite des Raumes und L
zieht gangartig an der Südwand ent- Eo
lang. Den Chor nimmt die Orgelbühne fte
ein; die Kanzel fteht an der nördlichen feh
erften Chorknickung, am unprofilierten C\
Triumphbogen. Unter der Orgelbühne NI
ift ein holzvergittertes Pfarrftübchen ab-
getrennt. Der Fußboden des Raumes be- Ar
ftreht aus Backftein. Die Weftempore lac
ruht auf zwei Holzpfoften, von denen fte
der eine vorn unter der Brüftung fteht, in
der andere, weiter zurück, einen zweiten
Unterzug trägt. Beide Pfoften find in En
reicher Profilierung gearbeitet, der eine HI
vierkantig, in der Mitte eingefChnürt und LA
ohne Sattelholz, der andere rund mit G(
profiliertem Sattelholz. Die Stirn der PF
Emporenfchwelle ift zufammen mit dem EN
Fußteil der Brüftung ebenfalls fehr reich GE
profiliert. Die Brüftung befteht aus er
Brettbaluftern mit 'Randfägearbeit. In /
der Mitte der Brüftung erhebt fich eine lich
niedrige Holzfäule auf Poftament, die :
Abb. 36. Beedenkirchen. Kirche einen Unterzug der flachen, vergipjten PH
Decke ftütt. Die Südempore ift mit ähnlicher, aber abweichender Brüftung und IS1
weniger organifchen Stügen verfehen und offenbar jünger als die Weftempore. Die WI
Orgelempore im Chor ift im 19. Jahrhundert in „mittelalterlichen“ Formen hinzugefügt. DE
Das Schiff hat in der Mitte der Nord- DH
und Südfeite je ein großes Hauptfenfter, TE
rundbogig mit fpätgotifChem zweiteiligem WE
Maßwerk — im Scheitel ein in zwei Fifch- UN
blafen zerteilter Kreis — und flacher Ge- DII
wändekehle. Die drei öftlichen Chorwände BO
ae haben je ein kleineres rundbogiges Fenfter DE
Abb. 37. Beedenkirchen. Kirche. 1:400 mit Dreipaß; das Gewände ijt ebenfalls LE:
flach gekehlt. Die Südfeite hat außerdem WA
öftlich noch eine fpit;bogige Tür mit Kehlgewände, weftlich ein rundbogiges Doppel- GE
fenfter mit ausgebrochenem Mittelpfoften, das zwifchen Gotik und Renaiffance fteht. DE.
Im Weften der Nordfeite figt hoch ein kleines Rechteckfenfter. Die im Sturz ange- LEI
brachte Zahl „1477“ erweift, daß es fich hier um einen wieder mitverfegten Bauteil ZU
eines älteren Haufes handelt. Die Haupttür im Turm hat die entfchieden fpätgotifche IHF
Form, die um die Wende des 15. Jahrhunderts aus dem Profanbau in den Kirchenbau EH
übernommen wurde: gerader Sturz auf einander zugekehrten Konkavkonfolen. Die 4
Schallfenfter des Turmes find fehlicht [pigbogig. Das Äußere ift ganz fChlicht ver- BO
putst; ftellenweife ift der gute alte Verpug unter dem fchlechten heutigen in großen F
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Partien erhalten. Der Turm fteigt bis über den Kirchenfirft rechteckig gemauert auf,