Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

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von Hornek. 
Aber die Zerftörung kann doch keine vollfiändige gewefen fein. Die Stadt erftand 
bald wieder aus Schutt und Afche, die Feftungswerke wurden wieder aufgebaut, und 
am 16. April 1320 erteilt der Erzbifchof von Mainz, Peter von Aichfpalt, feiner feften 
Stadt — oppidum noftrum — Bensheim alle Rechte und Freiheiten, wie fie 
die Reichsftädte befaßen (Or. B. A.: Pergam. Urk. Nr. 2). Erft durch diefe 
Urkunde kann die Entwickelung Bensheims zur Stadt als abgefchloffen und verbrieft 
angefehen werden.!) 
Durch den Kongreß von Hemsbach und Weinheim vom 19. November 1461 ging 
mit der mainzifchen Bergftraße auch Bensheim in den Pfandbefig der Pfalzgrafen 
bei Rhein über. Aber die Zugehörigkeit zur Pfalz follte die Stadt bald in fchwere 
Bedrängnis bringen. Als in dem Streit um die Erbfchaft des Herzogs Georg des 
Reichen von Bayern-Landshut der Kurfürft Philipp von der Pfalz 1504 in die Acht 
erklärt worden war, wurden die pfälzifchen Lande von dem mit der Achtsvollftreckung 
beauftragten Landgrafen Wilhelm II. von Heffen, im Bunde mit den Herzögen Hein- 
rich und Philipp von Mecklenburg und dem Herzog Philipp von Braunfchweig, durch 
Brand und Verwüftung furchtbar heimgefucht. 
Rauchende Städte, Dörfer und Schlöffer bezeichneten überall die Spuren der 
„Brandmeifter“, wie man die Heffen nannte. Auch Bensheim wurde vom 11.— 22. Juni 
belagert, aber die ftarken Mauern und die Tapferkeit der Bürger leifteten dem Land- 
grafen und feinen Verbündeten hartnäckigen und erfolgreichen Widerftand, fodaß fie 
nach großen Verluften wieder abziehen mußten. Die zahlreichen Gefallenen fanden 
vor dem Auerbacher Tor im füdweftlichen Teil des fpäteren Rodenfteinifchen Gartens 
auf dem „Heffenkirchhof“ ein Grab. 
Die befreiten Bürger aber ließen zur Erinnerung an die glücklich überftandene 
Gefahr am Auerbacher Tor einen Stein mit folgender Infchrift anbringen: nach - 
chrifti - geburt - funfhundert - vnd - vier - jar - | vff . dinftag - den eylfften - juny - des - 
brachmons - furwar - | belagert - landgraff - wilhelm - vo - heffe - deife ftad - vn - pfort -| 
mit» gewalt - fhoß - die - ab - an - allen - ortten - | vnd - drey - hartzogen - warn - jm - 
verwandt - | brunfchwig - vnd - meckelburg - feind - fie - genandt . | dethen - bald - von - 
der. gegenwer- fleihen - |darnach - am - eylfften - tag - eylends - auß - de feld - ziehen. 
Diefer Stein wurde nach dem Abbruch des Auerbacher Tores im Jahre 1836 
am fogenannten Blauen Turm (richtiger dem Roten oder Bürgerturm) an der Schön- 
berger Straße wieder eingemauert, wo er noch zu fehen ift. Die im Bensheimer 
ftädtifchen Archiv aufbewahrten Rechnungen über die Arbeiten an der Stadtbe- 
feftigung vor und nach der Belagerung geben uns wertvolle Auffchlüffe über die 
alten Feftungswerke. 
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde auch in Bensheim die Reformation ein- 
geführt, wahrfcheinlich um 1556, als durch Pfalzgraf Otto Heinrich in der ganzen 
Pfalz die Lehre Luthers verbreitet wurde. Wenigftens wurden in Lorfch 1555 die 
Praemonftratenfer vertrieben und 1556 ein lutherifcher Prediger eingefegt. 1566 
findet fich dort ein reformierter Pfarrer. In demfelben Jahre erfcheint auch ein folcher 
in Bensheim, der Superintendent Martin Ecilius. 
Unter dem Regiment der Pfalzgrafen und Kurfürften fühlte fich die Stadt wohl 
und ließ keine Gelegenheit vorübergehen, fich den Fürften gefällig zu erzeigen. Das 
beweifen befonders die feierlichen Huldigungsakte, von denen eine ausführliche Be- 
!) Über die Stadtverfaffung fiehe Anhang. 
     
   
   
    
   
     
   
   
   
   
   
    
   
   
   
    
   
   
   
   
  
    
   
    
    
  
    
    
   
    
  
   
   
    
   
  
  
 
	        
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