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Sechstes Capitel.
Drehstrom-Maschinen.
Eine besondere Art von Wechselstrom-Maschinen
sind die in neuester Zeit aus Gründen, von denen im
nächsten Capitel noch die Rede sein wird, besonders
wichtig gewordenen Drehstrom-Maschinen oder
Mehrphasen-Wechselstrom-Maschinen; die
historische Entwicklung des ihnen zu Grunde liegenden
Gedankens ist schon im ersten Capitel berührt worden.
Die bisher betrachteten Maschinen lieferten ent-
weder Gleichstrom, d. h. Strom von stets derselben
Richtung und günstigen Falles nur wenig schwankender
Intensität, oder Wechselstrom, d. h. Ströme von
periodisch wechselnder Richtung und ganz bestimmter
Periode, Amplitude und Phase. Dabei waren weder
die Gleichströme noch die Wechselströme von ein-
fachem Charakter, es wurden nämlich, entsprechend
der Vielzahl der Spulen, mehrere solche Ströme com-
binirt, die zwar gleiche Periode und Amplitude, aber
wegen der verschiedenen Lage der Spulen verschiedene
Phasen hatten. Immerhin wurde aus diesen Strömen
durch Abnahme von nur zwei Stellen ein einziger
Strom von bestimmter Phase entnommen und durch
zwei Drähte der Verwendungsstelle zugeführt. Man
kann nun offenbar auch anders verfahren und der
Maschine mehrere, z. B. zwei oder drei Ströme von
verschiedener Phase entnehmen und durch vier resp.
sechs Drähte fortleiten; dabei kann man nunmehr das
Spulensystem des Ankers in dem einen Falle auf-
fassen als zwei rechtwinkelig gekreuzte Spulen, resp.
(beim Ringanker) Spulenpaare, in dem andern Falle