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252 Sechstes Capitel.
Stromes wird man im ersten Falle durch die Be-
zeichnung Zweiphasenstrom, im zweiten durch die
Bezeichnung Dreiphasenstrom passend charakterisiren.
Wenn man sie nebenbei auch Drehströme nennt, so
hat das seinen Grund darin, dass das den Strömen ent-
sprechende magnetische Feld (für zwei Spulenpaare in
Fig. 95 dargestellt) sich, d. h. seine magnetische Axe,
fortwährend dreht, dass also, wenn man die Fort-
leitungsdrähte zu einem analogen Spulringe führt und
analog einschaltet, eine der Wirkung desselben aus-
gesetzte Magnetnadel nicht, wie durch Gleichstrom,
zu einer Ablenkung, auch nicht, wie durch Wechsel-
strom, zu Hin- und Herschwingungen, sondern zu
einer continuirlichen Drehung veranlasst wird. Diese
Erscheinung ist theoretisch sehr interessant, für das
Verständniss dieser Ströme sehr lehrreich und unter
Umständen auch directer praktischer Verwerthung
fähig; für diejenige Anwendung aber, welche die
Mehrphasenströme so wichtig gemacht hat, ist sie
nicht ‘das wesentliche. Gleichströme und Wechsel-
ströme versetzen ja ebenfalls elektrische Motoren in
Drehung — entscheidend dagegen ist ihre aus mehreren
Phasen zusammengesetzte Natur; der principiell richtigere
Name ist daher Mehrphasenstrom und der Name Dreh-
strom nur der grösseren Kürze halber zuzulassen.
Wie bei den Gleich- und Wechselstrom-Maschinen,
so kann man auch bei den Drehstrom-Maschinen die
zwei oder drei Spulenabtheilungen von einander un-
abhängig lassen oder miteinander verbinden, im ersteren
Falle erhält man offene, im letzteren verkettete
Drehströme. Die Verkettung hat, wenigstens bei