Full text: Kreis Worms ([B, 1])

    
   
  
   
   
   
    
   
    
   
  
  
  
   
   
   
  
  
    
   
    
   
  
  
  
    
    
  
    
  
   
     
  
  
   
   
   
  
    
    
  
  
  
     
   
  
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Masken mit ausdrucksvollen schmerzlichen Zügen, langem flatternden Bart und in 
einen Knoten geknüpftem Haar. Rechts von der Thüre sind zwei, links drei Fenster. 
Ein hoher und wirkungsvoll gegliederter Schornstein ragt aus dem Dache. Vor 
dem Hause ein römischer Steinsarg als Trog. Er ist nach unten und nach dem 
Fussende nicht verjüngt und zeigt vornen radialen Steinhieb in sehr charakteristischer 
Weise. Bemerkenswert erscheint noch das fischgrätenartige Mauerwerk, welches in 
der Mauer des Weinbergs erkennbar ist, der südlich vor der den Klostergarten 
umschliessenden Mauer liegt. Wir werden hier Reste der alten Klostermauer vor 
uns haben. 
Ein Gerichtssiegel von 1694 zeigt ein auf einer Halbkugel stehendes Kreuz, 
darüber die Jahrzahl und die Umschrift: HOCHHEIMER GERICHTSSIEGEL. 
Im Jahr 1883 wurden in Hochheim auf einem Acker am Wege nach Neu- 
hausen zahlreiche römische Scherben und Ziegelstücke gefunden und im Herbst 1884 
wurde ein fränkisches Gräberfeld oberhalb des jetzigen Friedhofs an der von 
Worms nach Alzey führenden Römerstrasse aufgedeckt. Die Ausgrabung liess der 
Geh. Kommerzienrat Dörr in Worms im Interesse des Wormser Altertumsvereins 
vornehmen. Es wurden im ganzen 137 römische Grabstätten festgestellt, darunter 
viele, die mehrere Leichen bargen. 58 von jenen 137 waren ganz zerstört. Von 
drei römischen Stemsärgen enthielten zwei fränkische Bestattungen, der dritte 
römische Krüge. Auch fanden sich auf der Schmalseite einer Platte eines fränkischen 
Plattengrabes Reste einer römischen Inschrift.*) Die Einzelfunde mannigfaltiger 
Art befinden sich im Paulusmuseum. 
Zitteratur. Ernst Wörner, Elend in Hochheim im 30jährigen Krieg in dem Quartalbl. 
des hist. Vereins 1885 Nr. 4. 
HOHEN-SÜLZEN 
(1266, 1359), Sulzen (1401), Niedersilzen (1793). Im Jahre 1141 
erscheint Hohensülzen zum erstenmale; das Andreasstift in Worms 
  
hatte einen Hof daselbst und ihm gehörte die Kirche. Der Ort 
gehörte bis in die neuere Zeit zur Grafschaft Falkenstein. 
Die Szmultankirche ist in den Jahren 1792 bis 1812 erbaut. Sie besitzt 
zwei Glocken, welche in Kapitälschrift die folgenden 2 Inschriften tragen: Es last 
*) Weckerling, die röm. Abt. des Paulusmuseums, S. 37. Köhl in Westd. Zeitschr. IV. Heft 2, S. 206/7. 
Steinsarg 
Fisch- 
grätenmauerwerk 
Siegel 
Funde 
Allgemeines 
Kirche 
= 
        
	        
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