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NIEDER -FLÖRSHEIM
NIEDER-FLÖRSHEIM |
ARRDORF, westlich von Worms, früher Fletersheim (769—-837), Allgemeines
Flaridesheim (783—-867), Flersheim (1184), infer. Flersheim (1215, |
1299), Nider Flersheim (1519) genannt. Dieses Dorf ist sowohl | |
hinsichtlich des Figentums wie des Gerichts ein alter Besitz des I l# |
Wormser Domstifts, welches denselben jedoch gegenüber den mächtigen Geschlechtern | |
in der Gegend nicht zu behaupten vermochte. Im ı3. Jahrhundert bedrückte |
Ph. v. Falkenstein das Stift und setzte sich im Dorf fest. 1349 nahm das Stift HN
die Schirmherrschaft von Leiningen an und 1400 übergab es die Hälfte des Orts ih
an den Pfalzgrafen Ruprecht Ill. Dieser erscheint 1429 im Besitz des halben Dorfs 1
und halben Gerichts. Die andere Hälfte kam nachmals auch an die Pfalz, wie lH
Widder annimmt, mit der Einziehung des Stifts Neuhausen. ih
Von der evangelischen Kırche, welche einst Ph. von Falkenstein befestigte, Evang. Kirche |
ist kein formierter Bauteil mehr zu erkennen. Der Bau liegt aber noch dominierend
auf der höchsten Stelle des Orts. Die Kirche zerfällt in ein dreiseitig geschlossenes
Schiff aus dem 18. Jahrhundert und in den in diesem Jahrhundert gebauten Turm. |
In den vermauerten Spitzbogen an der Nordseite haben wir vielleicht die Mittel- |
schiffarkaden eines alten gotischen Baus zu erkennen.
Nieder-Flörsheim hat einige erwähnenswerte Privatbauten. Privatbauten
In der Hofraithe des Jakob Gomer III in der Obergasse befindet sich ein
Wohnturm, an den nach zwei Seiten hin in der neueren Zeit Anbauten angeschlossen
sind. Das Mauerwerk des Turms (von etwa ı m Dicke) und die Balkenlagen
zwischen dem ersten und zweiten und dem zweiten und dritten Geschoss, sowie
ein Spitzbogenfenster in letzterem gehören der Zeit der Errichtung, als welche wir
späteren Ursprungs und
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das I5. oder 10. Jahrhundert zu betrachten haben, an:
dem 18. Jahrhundert angehörend sind die Thüre nach dem Hof und die meisten
Fenster. An jener Thüre lesen wir die Buchstaben I F X und die Jahrzahl 1718.
Der Turm hatte früher noch ein weiteres Stockwerk und war um etwa 5 m höher.
Das Dach ist ein mit Ziegeln gedecktes Satteldach.
In mehrfacher Hinsicht bemerkenswert erscheint die in der Obergasse gelegene
Hofraithe des Peter Obenauer XI. Im Allgemeinen stellt sich dieselbe als ein
Komplex von Bauten dar, welche den Hof umschliessen. Rechts vom Thor befindet
sich das Wohnhaus, links neben dem Thor der Strasse entlang eine Halle, links
in rechtem Winkel hiezu, dem Wohnhaus gegenüber ein Nebenbau, der besonders
das Interesse in Anspruch nimmt. Es ist eine zweistöckige Anlage, welche jetzt
als Stall und Scheuer dient. Zu ebener Erde finden wir zwei Räume; der eine
ist mit einem T'onnengewölbe bedeckt und wird durch eine mit der Jahrzahl 1612