Schiff
Katholische
Pfarrkirche
lurm
Gotische
Giebelwand
116 KREIS WORMS
entspringen, während die Konsolen des westlichen Teils reich mit Blattwerk über-
sponnen sind. Die Rippen haben Birnstabprofil. Der östliche Teil des Chors hat
je ein Spitzbogenfenster ohne Masswerk nach Osten, Norden und Süden, der
westliche wird nach Süden von der Kapelle, nach Norden von der Sakristei
begränzt,. welche ein gewölbter zweiteiliger Bau ist mit einer Thüre im Osten und
einem viereckten Fensterchen im Norden.
Das Schiff hat je drei rundbogige Fenster im Süden und Norden und zwei
im Westen im Stil der Zeit der Errichtung. Eingänge im gleichen Stil befinden
sich zwischen resp. unter den Westfenstern und unter dem Fenster neben dem
Turm im Norden. Letzterer Eingang trägt die Inschrift: 1745 I-C-SEYMAN:-
H-T-1INSP-, damit die Zeit der Vollendung des Schiffbaues feststellend. In den
Giebeln des Schiffs sind Lichtöfnungen in Gestalt von Ochsenaugen angebracht.
Die westlichen Ecken des Schiffs werden durch mit Kapitellen versehene Wand-
pfeiler ausgezeichnet.
Von dem alten Bau der Zatholischen Pfarrkirche sind ausser dem Turm,
der Wendelstiege und einem Teil der westlichen Giebelmauern der Kirche keine
älteren baulichen Bestandteile erhalten. Der neuere Teil des Baus ist an diese
angebaut, so dass das Schiff zugleich höher und breiter wurde, als es früher gewesen
war. Die Konstruktion des Z/urmes ist eine beachtenswerte. Nur der nach aussen
vorspringende Teil desselben ist von unten aus gegründet und bis zum Dachboden
der Kirche massiv. Der in den letzteren hineinragende Teil ruht innen auf zwei
schweren durch einen Stichbogen verbundenen Konsolen und ist durch eine über
diesen befindliche Spitzbogenöffnung zugänglich. Die äusseren Turmwände endigen
in spitzgiebligen Wimpergen, in welchen spitzbogige Fenster mit Nasen und ein
Dreipass darüber sich befinden. Hinter den von Kreuzen, bezw. Knäufen, die
aber nicht allenthalben mehr gut erhalten sind, bekrönten Wimpergen und in den
Winkeln von je zwei zusammenstossenden Wimpergen ansetzend erhebt sich das
steil zulaufende vierseitige Steindach, dessen Spitze jetzt durch einen späteren
Schieferaufsatz ersetzt ist. In den Winkeln der Wimperge sind phantastische, gut
gearbeitete Wasserspeier (Löwen oder Bären). Unter den Fensterbänken umzieht
ein aus einem Wasserschlag und Unterschneidung bestehendes Gesims den Turm.
Der Turm ist durchaus aus Sandsteinquadern errichtet. Die an den Turm anstossende
Giebelwand des alten Baus ist noch, von der Wand des neueren Schiffes überhöht,
vorhanden, auf dem Kirchenspeicher als die dickere über letztere vorragend. Ihren
Abschluss und zugleich den seitlichen Abschluss des alten gotischen Schiffs bezeichne
I
aussen zwei diagonal gestellte Strebepfeiler im Süden und Norden. Zwischen den
südlichen Strebepfeiler und die Wand und über jenen hinaussteigend schiebt sich
eine Wendelstiege mit Sandsteinspindel ein, durch welche man in der Höhe in den
Dachboden gelangt. Die Strebepfeiler haben die oleichen (sesimse, wie das oben
am Turme erblickte: der südliche endigt in einem (siebel und wird durch eine N
die Wendelstiege erhellenden schmalen Fensterschlitz durchbrochen. Zwischen dem
nördlichen Strebepfeiler und dem Turm sieht man ein zugemauertes Spitzbogen-
fenster in der Wand. Von dem unteren Gesims des nördlichen Strebepfeilers läuft