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WORMS 145
Obwohl die politische Bedeutung der Stadt gesunken war, so war sie doch
noch ein blühendes, bauten- und kunstreiches Gemeinwesen, ein Gemeinwesen, das
immerhin Werke, wie den 1586 errichteten Prachtbau der Münze ausführen konnte,
als die Katastrophen des 17. Jahrhunderts über Worms hineinbrachen und den Wohl-
stand der Stadt für eine lange Dauer zerstörten, ihre äussere Erscheinung für immer
entstellten. Was noch aus alter Zeit vor uns steht, es sind bei aller ihrer Grossartigkeit
und Bedeutung doch nur Reste der Pracht, die vor jener unglücklichen Zeit gewesen.
Im dreissigjährigen Krieg zwar hatte die Stadt, obgleich hinsichtlich des Wohl-
stands der Bewohner schwer gelitten, doch im Allgemeinen, wenn man von der im
Interesse besserer Verteidigung erfolgten teilweisen Zerstörung der Vorstädte absieht,
ihr monumentales Aussehen bewahrt. Aber die Pfalzverwüstung durch die Franzosen
führte im Jahr 1689 ein furchtbares Verhängnis über sie herbei; die ehrwürdige
Reichsstadt ward das Opfer französischer Mordbrennerei, das Opfer einer welschen
Unthat, deren blutigen Flammenschein der Lauf der Jahrhunderte nicht hat
erblassen machen. Nachdem die Franzosen in den ersten Tagen des Oktober 1688
die Stadt besetzt hatten, zündeten sie am Pfingstdienstag, dem 31. Mai 1689, die-
selbe planmässig an. Einige Monate vorher, vom 14. Februar an hatten sie die
Befestigungswerke und namentlich die Türme zerstört. Nach einer im Archiv der
Stadt vorhandenen Berechnung wurden 960 Gebäude verbrannt. Die Bewohner
waren Flüchtlinge geworden; nur wenige schlichen wie Fremde in den verwüsteten
Strassen umher, in Kellern und Ruinen eine ärmliche Unterkunft suchend. Nach
einigen Wochen zog der Feind ab; langsam kehrten nun die Bewohner zurück.
Viele blieben noch in der Umgegend, wo sie ihre Zuflucht gefunden; 1691 waren
nach einem Verzeichnis im Wormser Stadtarchiv nur 133 Bürger in der Stadt, 210
Familien mit den Witwen, Dienern und Beisassen. Erst der ersehnte Friede hatte
die allgemeine Rückkehr im Gefolge (1697). Allmählich erhob sich die Stadt
wieder aus den Trümmern. Die Erbauung neuer öffentlicher Gebäude begann mit
der Dreifaltigkeitskirche, zu der 1709 der Grundstein gelegt wurde.
Neue Leiden trafen die Stadt zu Ende des vorigen Jahrhunderts; wiederum
suchten sie in den 1790er Jahren die Franzosen wiederhölt’ mit Brandschatzungen
heim. Der Schluss des Jahrhunderts sah des alten Reiches Freistadt als französische
Stadt. Die französische Herrschaft ist auch in Worms durch zahlreiche Nieder-
legungen alter Baudenkmale gekennzeichnet, welche Niederlegungen leider auch
noch nach dem Sturze der Fremdherrschaft in den ersten Jahrzehnten dieses Jahr-
hunderts (Johanniskapelle, Domkreuzgang) fortdauerten. Im Jahr 1816 kam Worms
an das Grossherzogtum Hessen, um von nun an eine friedliche, stets zum Besseren
fortschreitende Entwicklung zu geniessen.