Full text: Kreis Worms ([B, 1])

WORMS 147 
heutigen Baus zum grossen Teil auf die Übergangszeit hin; wir mögen annehmen, 
dass nach dem grossen Stadtbrand zu Anfang des 13. Jahrhunderts eine Renovation 
stattfand. Der Bau erscheint im Grundriss als eine Pfeilerbasilika mit drei Längsschiffen, 
von denen die Seitenschiffe niedriger sind als das Hauptschiff, und ohne Querschiff. 
Der Chor im Osten ist gradlinig geschlossen, und zu seinen Seiten erheben sich 
zwei über die Seitenschiffe vorspringende Türme. 
Fünf Pfeilerpaare des Mittelschiffs stehen noch, von denen das innerste 
östliche im Verband mit dem Chormauerwerk steht und fast doppelten Achsenabstand 
von dem nächst vorhergehenden aufweist, welch’ letzteres stärker als die übrigen 
   
    
romanisch. gothisch. modern. 
  
  
  
  
Fig. 64. Worms. Grundriss der Andreaskirche. 
I : 400 
ist. Auf diesen 4 östlichen Pfeilern ruht ein stark überhöhtes Kreuzgewölbe mit 
Rippen und durchbrochenem Schlussstein. Entsprechend der grösseren Länge des 
(sewölbefeldes in Richtung der Längenachse der Kirche ist der Schildbogen 
gedrückt, der Quergurt dagegen spitzbogige. In der ersteren Richtung sind die 
gesamten Pfeiler durch halbkreisförmige Scheidebögen verbunden. Diese umschlossen 
in dem östlichsten, gewölbten Joch früher als Blendbögen zwei kleinere, den übrigen 
in der Grösse entsprechende Scheidebögen, deren Ansätze noch vorhanden sind, 
so dass auch auf das frühere Vorhandensein von Zwischenpfeilern an dieser Stelle 
geschlossen werden muss. Mit dieser Anordnung hat man vielleicht die in anderen 
Kirchen als Vierung ausgezeichnete Abteilung des Inneren andeuten wollen. wie 
man ähnliches in der Magnuskirche findet. Spuren einer Überwölbung der übrigen 
l'eile des Mittelschiffs, sowie der Seitenschiffe sind nicht vorhanden. Man kann 
danach annehmen, dass die Kirche ursprünglich flach gedeckt war. Dagegen hat 
der rechteckige CAor ein dem besprochenen ganz ähnliches Gewölbe, dessen Rippen 
über in den Ecken des Raumes angebrachten Runddiensten beginnen. Auch in 
den östlichen Winkeln der Pseudovierung sind solche angebracht. Diese Dienste 
haben attische Basen mit Eckknollen, welche an den Seitenwänden des Chores 
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Chor 
      
  
    
   
    
   
    
    
       
     
     
   
       
   
  
    
    
     
    
         
   
   
     
         
             
  
    
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