Full text: Kreis Worms ([B, 1])

  
  
Wandmalereien 
Deckengemälde 
von Seekatz 
    
254 KREIS WORMS 
der Vorhalle zu in von jonischen Pfeilern getragenen Korbbögen öffnet. Dem- 
jenigen des Schiffs sind Konsolen eingewölbt, die das in der Mitte vorgebaute 
Triglyphengesims stützen. Zu den Turmtreppen führen vom Schiff aus unten und 
oben mit reicher Architektur ausgestattete Thüren, unten zwischen jonischen, oben 
zwischen korinthischen Pilastern. Von den letzteren tragen die beiden neben der 
Mittelöffnung stehenden halbe Bogengiebel, auf denen bis an die Decke reichende 
Engelgestalten sitzen. 
Der Skulpturenschmuck welcher wohl auch einst das Innere der Paulskirche 
erfüllte, ist verschwunden. Dagegen bewahrt sie noch interessante Reste romanischer 
Untergeschosse desselben sind es zwar 
Nimben 
Heiliger sichtbare Abbild einer Kirche mit zwei Türmen und einer Kuppel in der Mitte zu 
Wandmalereien im Querhaus. In dem 
nur noch Spuren, hier ist höchstens das über mehreren verschwundener 
verzeichnen. welches uns an die Paulskirche selbst erinnern möchte. Weit mehr erhalten 
sind die Wandbilder im südlichen Oratorium (Fig. 124). In den schon erwähnten 
vier Nischen sehen wir nacheinander die Gestalten der hl. Katharina mit dem Rad, 
AVE GRATIA 
Maria die Botschaft empfangend und S. Michael, dem Drachen 
des Engels Gabriel mit dem Spruchband, das die Worte trägt: 
PLENA - DNS TEC, 
die Lanze in den Rachen stossend. Die Figuren, stilisiert, aber von freier Bewegung 
und nicht ohne Anmut, mögen der Zeit der Anlage des Oratoriums entstammen. 
Bruchstücke von Malereien sind auch noch sonst an den übrigen Wänden erkenn- 
bar, ebenso an dem eingebauten Vorraum. Ein gleichfalls der romanischen Zeit ent- 
stammendes Rundbild (Fig. 126) ist an der Nordseite des Chors, unter einem der Wand- 
bögen der alten Sakristei erhalten *). Es stellt die Geburt des Herrn dar, umgeben 
von Bildern. die dem alttestamentlichen Ideenkreis entnommen sind (Aaron mit 
dem sprossenden Reis, Moses vor dem Dornbusch, Gideon mit dem Vliess). Gideon 
erscheint als Ritter; er ist in den Kettenpanzer eingehüllt und hat seinen Schild 
und sein Schwert mit darumgewickeltem Wehrgehäng vor sich liegen. 
Kluft 
Frühzeit der deutschen Malerei von den Deckengemälden in dem Schiff und in der 
Fine von einem halben Jahrtausend trennt diese Ueberreste aus der 
Vorhalle, mit welchen das vorige Jahrhundert diese geschmückt hat. Die Gemälde 
im Schiff Mittelbild 
Seitenbildern Ereignisse aus seinem Leben, deren Anordnung das folgende Schema 
stellen im die Bekehrung des h. Paulus dar und in acht 
ergiebt: 
Meerfahrt. Paulus auf dem Areopag Vor Agrippa. 
Altar 
lon« to Deo. 
vor dem mit der 
Inschrift: 
Erweckung des Eutychus. 
Enthauptung. Bekehrung. 
Auf Malta. Erblindung des Elymar. Steinigung durch die 
Juden. 
der Vorhalle 
Musik, in 
Im Feld über der Orgel sind musizierende Engel dargestellt. In sehen 
wir an den Hochwänden König David und Allegorieen der kirchlichen 
alle 
Dagegen sind die Deckengemälde im Schiff noch wohl erhalten; sie sind charakteristisch 
den Zwickeln der Kuppel die Evangelisten; diese Bilder haben sehr gelitten. 
Abb. und Beschreibung bei Schneider, Taf. 6 und S. 10. 
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
  
   
  
  
    
    
   
  
   
  
  
  
   
    
 
	        
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