Full text: Kreis Worms ([B, 1])

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WORMS 
SAMMLUNGEN 
Worms besitzt eine ÖFFENTLICHE SAMMLUNG in dem Paulusmuseum. 
Im Jahre 1881 wurde durch den Major von Heyl und dessen Gemahlin Dorothea 
dieses Museum in der Paulskirche und dem oberen Stockwerke des mit der Kirche 
verbundenen Kreuzgangs begründet. Dasselbe nahm einen raschen und glücklichen 
Aufschwung und hat sich zu einer hervorragenden Anstalt entwickelt, welche nament- 
lich auf dem Gebiete der römischen und fränkischen Epoche den anderen grossen 
rheinischen Sammlungen würdig zur Seite steht. Das Museum bewahrt auch einige 
bedeutendere Privatsammlungen und Privaten gehörige Einzelfunde und zerfällt in 
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zwei Hauptabteilungen, die archäologische, welche die Objekte der prähistorischen 
Zeit im engeren Sinne, der römischen und fränkischen Zeit umfasst, und in die 
mittelaltrige und neuere Abteilung, welche Gegenstände aus dem Mittelalter, der 
Renaissance und der folgenden Epochen aufbewahrt. 
Von einem Teil der archäologischen Abteilung, von den Funden, welche 
innerhalb des Kreises Worms gemacht wurden, bemerkenswert sind und in das 
Paulusmuseum übergingen, haben wir zum Teil schon in der Übersicht zur Geschichte 
von Worms und bei den einzelnen Orten gehandelt. Zum Teil werden wir darauf 
noch bei Besprechung der in Worms selbst gemachten Funde zurückkommen. Es 
ist nicht Aufgabe dieses Buchs, auf diesen Inhalt der Sammlung weiter einzugehen. 
Ebenso haben wir die mittelaltrigen und späteren Gegenstände der Kunst und des 
Kunsthandwerks (an Möbeln, Geräten, Kostümen etc.) nicht einzeln zu betrachten. 
Soweit solche mit unserer Aufgabe zugewiesenen Bauten in Beziehung stehen, haben 
wir an den betreffenden Orten davon gesprochen, ebenso von den Grenzsteinen. 
as Museum enthält auch noch sonstige alten Bauten entnommene Teile (Portale, 
Wappen etc.) Wir erwähnen weiter eines einst der alten Stadtmauer angehörenden 
Steins mit dem Wormser Wappen, der die Jahrzahl 1667 trägt und sich an einer 
Brücke über den Eisbach befand, von wo er später in das Stadthaus kam. 
Ein Altarflügelbild aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts, welches der 
Domkirche gehört, aber im Museum aufgestellt ist, verdient hier noch eine 
besondere Betrachtung. Der eine Flügel stellt auf der Vorderseite die stehende 
Figur des h. Petrus, auf der Rückseite den h. Stephanus (Fig. 141), das andere 
auf der Vorderseite den h. Paulus stehend und auf der Rückseite einen Bischof 
dar, der wie der h. Stephanus in einem Rundbogen steht, in welchen ein 
Kleeblattbogen eingesetzt ist. Die Darstellungen sind auf über das Holz der 
Flügel gespannte Leinwand gemalt; ein vorstehender, von der Leinwand gleichfalls 
überzogener, gemalter Rahmen umgiebt die innere, die figürliche Darstellung ent- 
haltende Fläche. Die Figuren heben sich auf einem Goldgrund ab, der bei 
Petrus und Paulus mit erhaben vorstehenden, geometrisch angeordneten Kreisen 
und Rauten erfüllt, dagegen bei den beiden andern glatt ist. Der Kopf von Petrus 
     
   
   
   
  
    
    
    
     
     
    
    
     
     
   
      
   
  
     
    
      
     
    
    
       
      
   
Öffentliche 
Sammlung. 
Paulusmuseum 
Altarflügelbild 
aus dem Dom 
  
 
	        
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