Full text: Kreis Worms ([B, 1])

  
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Stadtwappen 
und 
Stadtsiegel 
     
  
  
  
  
   
    
   
     
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
    
  
  
     
    
      
    
294 KREIS WORMS 
lich des obengenannten Tafelackers. Hier wurden u. a. ein Herkules von Bronze 
gefunden, der nach Darmstadt kam, und eine grosse aus Kupfer getriebene über- 
silberte Schale, deren jetziger Aufbewahrungsort nicht zu ermitteln ist*). Inner- 
halb der Stadt werden dauernd römische Funde gemacht, worauf wir hier nicht 
weiter eingehen können. 
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STADEWAFPBEN UND STADESIEGEL 
Das heutige Wappen der Stadt Worms ist in rotem Felde ein silberner, 
schräg rechts liegender Schlüssel mit niederwärts gekehrtem Ringe und Schliessplatte. 
In der oberen Ecke links steht ein fünfstrahliger, goldener Stern. Der Schild wird 
von einem geflügelten Drachen gehalten **). Von allen diesen Bestandteilen ist das 
ursprüngliche nur der Schlüssel. Die Tinkturen des Wappens sind erst aus einer 
Zeit erhalten, da das Wappenbild schon lange bestand; die Stellung des Schlüssels 
bleibt sich nicht gleich; an in Relief ausgeführten Wappen im Stadthaus aus dem 
17. Jahrhundert steht er nach links und auch an den an Grenzsteinen angebrachten 
Wappen und an gemalten Wappen aus dem 18. Jahrhundert, wie an Münzen aus 
Zuweilen 
dem gleichen Jahrhundert kommen Abweichungen in der Stellung vor. 
erscheinen zwei Drachen. Vor allem aber fehlt der Stern vor dem Anfang des 
vorigen Jahrhunderts. Er fehlt an den alten Grenzsteinen, an den Schlusssteinen 
ı600 und 1672, an dem über dem Sparkasseeingang des 
des Stadthauses aus 
Stadthauses ausgehauenen Wappen, an Münzen aus den Jahren 1614 bis 1622, an 
zwei Wappen im Paulusmuseum aus 1661 und 1662, an bei Schannat I, Taf. VI 
abgebildeten Gerichtssiegeln, an der Zunftfahne von 1700 im Paulusmuseum. In 
demselben Museum befinden sich Ratstafeln mit gemalten Wappen aus dem 18. Jahr- 
hundert, diejenigen von 1711 haben den Stern nicht, in 1712 kommt der Stern 
hieden; wir haben 
teilweise vor, von da an regelmässig. Aber die Strahlen sind vers 
neben den vierstrahligen auch sechs- und achtstrahlige Sterne, sechsstrahlige namentlich 
auf den Rahmen der Kaiserbilder im Stadthaus, achtstrahlige auf den oben erwähnten 
Holzschnitten. den Münzen und Medaillen, Eine gemalte Darstellung des vollständigen 
Wappens aus dem Jahr 1715 findet sich in dem im Stadtarchiv aufbewahrten 
Wormbsischen Commissionsprotokoll (1715— 17092) 
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Abbildungen bei 
Der Schlüssel als Wappen findet sich a alten Sieeeln:; die 
Günther bringen ein Stadtsiegel aus dem Jahr 1352 (der Stern ist hier sicherlich 
irrtümlich), ein Siegel der Dreizehnmänner aus 1616 (beidemal ist ein Drache 
Schildhalter) und ein Stadtsiegel aus 1691. Doch existierten im Mittelalter noch ein 
erosses Stadtsiegel, Petrus thronend mit Schlüssel und Buch vor einer romanischen 
Kirche mit Kuppel und zwei Türmen, bei deren Darstellung sicher an den Dom 
gedacht worden ist””"*). 
*) Weckerling a. a. O. S. 29 ff. 
Günther, Hess. Arch. III, Nr, XI, S. ı53 u. d. Abb. Becker, Beitr. zur Gesch. der Frei- u. Reicl 
stadt Worms S. 30, 
im hess, Archiv 
     
**) Grünther,
	        
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