Full text: Kreis Worms ([B, 1])

    
   
  
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
Allgemeines 
Evang, Kirche 
Schiff 
Turm 
  
KREIS WORMS 
DORN-DÜRKHEIM 
FARRDORF, nordwestlich von Worms, westlich von Alsheim, früher 
Durincheim (763), Thurincheim (766), Turingonheim (772), Dürk- 
heim (966), Durinkeim (1091), Durendurckheim (1279) genannt. 
Hier war im 8. Jahrhundert das Kloster Lorsch begütert. Auch das 
Stift Fulda hatte späterhin daselbst Besitz. Als Inhaber der Vogtei erscheinen im 
Jahrhundert die Bolanden. Zuletzt besass die Pfalz den Ort. 
13; 
Die evangelische Pfarrkirche ist eine der mehr vorkommenden ungewölbten 
Bauten der nachmittelaltrigen Zeit, welche in den Stilformen der gotischen Bau- 
weise folgen. Die Dorndürkheimer Kirche beginnt sich aber schon in einzelnen 
Fensteröffnungen von dem Spitzbogen zu trennen, während sie jedoch auch bei den 
Rundbogen das Masswerk beibehält. Ueber dem Westportal steht auf dem geraden 
oberen Sturz eines einfachen Doppelfensters: ANNO : DOMINI - 1:6: 1:8, und uns 
scheint nichts entgegenzustehen, das Sckz/ff aus diesem Jahr zu datieren; der untere 
Teil des viereckten unverjüngten Zuwrms, welcher in der Mitte der Nordwand 
der Kirche sich erhebt, scheint aus früherer Zeit zu stammen. Die Kirche, welche 
im Grundriss ein einfaches Rechteck ohne Chor bildet, hat zwei spitzbogige Portale, 
je im Westen und Süden. Deren Profil zeigt in der Mitte den Rundstab, an den 
sich durch Vermittlung von Fasen Hohlkehlen anschliessen ; die Rundstäbe kreuzen 
sich unter dem Spitzbogen; am Fusse stehen sie auf einem Wasserschlag auf. Das 
Südportal zeigt mehrere Steinmetzzeichen und eine Rundmarke. Die Portale sind 
flott in Haustein ausgeführt und entbehren nicht der Wirkung. Von den Fenstern 
befinden sich zwei rundbogige von verschiedener Grösse und zwei spitzbogige, bei welchen 
allen das Masswerk herausgeschlagen ist, an der Südseite, ein rundbogiges am 
Chor und ein vierecktes, sowie ein spitzbogiges an der Nordseite. Letzteres, 
östlich des Turms gelegen und jetzt vermauert, ist niederer und breiter, als die 
Spitzbogenfenster der Südseite, und trägt spätgotisches Masswerk von guter Form. Im 
Westen befindet sich ausser dem schon erwähnten Fenster über dem Portal noch 
ein kleines rundbogiges zu dessen Seite. 
Zwischen dem Turm und dem Masswerkfenster sieht man aussen die 
Fundamente und den Sockel der abgerissenen Sakristei, in welche eine jetzt ver- 
mauerte Thüre führte. 
Der untere Teil des Turms hat eine in späterer Zeit gebrochene Thür- 
öffnung im Norden und einfache schlitzartige Fensteröffnungen. Ein weiteres Stück 
mit zwei rundbogigen Fenstern mag mit dem Schiffe gleichaltrig sein. Der obere 
Aufsatz mit dem Helm ist modern. 
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