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Mitgemeiner mit dem Schlosse zu Gundheim. 1700 endlich belehnte Kurfürst Johann
Wilhelm den Freiherrn Joh. Erwin Greiffenklau zu Vollraths mit Gundheim, Dorf,
Vogtei und Gericht. Diese Familie verblieb dann im Besitz.
| Kirche Die katholische Pfarrkirche entstammt zwei Bauperioden, und zwar der Turm
| dem 16. und das Schiff dem ı8. Jahrhundert. Der viereckte Turm wird datiert
Ih durch die Jahrzahl 1544, welche nebst einem Steinmetzzeichen über dem nördlichen,
in Spitzbogen geschlossenen Portal steht. Doch entstammt das oberste (vierte)
Stockwerk, das aussen von dem dritten durch kein Bauglied abgeteilt ist, laut
Aufschrift an einem Fenster dem Jahr 1732, wohin also auch der spitze Helm zu
setzen ist. Das Schiff, welches im Osten des Turms in grösserer Breite als dieser
steht, hat an der Eingangsthüre die Jahrzahl 1731 und ist also gleichzeitig mit der
| Erhöhung des Turmes erbaut. Das Schiff und der in 5 Seiten geschlossene Choı
| N gehören, wie auch die Steinmetzzeichen an den Eckquadern beweisen, in dieselbe
I Bauzeit. In die Ecke, welche die Südseite des Chors und die Ostseite des Schiffs
| bilden, schiebt sich die Sakristei ein.
| Von Details aus der Zeit seiner Erbauung besitzt der 7urm ausser den
I Rippenansätzen im Erdgeschosse, Spuren der früheren Gewölbe in der Wand und
‚| den gotisch profilierten Gesimsen zwischen dem ı. und 2. und dem 2. und 3. Stock
I nur noch die drei Spitzbogenfenster im dritten Stockwerk, deren Masswerk jedoch
| von aussen vermauert und nur von innen sichtbar ist. Dasselbe ist in Fischblasen-
motiven sehr gut und kräftig durchgeführt. Von Fenstern hat der Turm sonst nur
die rundbogigen in dem vierten, 1732 cebauten Stockwerk, und kleine, sich nach
innen erweiternde, zu Verteidigungszwecken brauchbare Fensteröffnungen im Norden
und Süden des zweiten Stocks. Das spitzbogige Nordportal ist vermauert.
N Schiff Das Schiff ist gleich dem Turm ausser an den in Haustein aufgemauerten
Ecken und den Thür- und Fenstergewänden verputzt und hat na« h Norden zwei,
Br Chor nach Süden drei Fenster. Seine Decke ist flach. Der Chor hat in Holz nach-
geahmte Kreuzgewölbe und nach Nordost, Nordwest und Südost je ein Fenster,
eines im Osten. Im Innern erscheint noch der steinerne Untersatz des Tauf-
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kessels bemerkenswert, welcher der Zeit der Erbauung angehört. Eine auf ziemlich
reich profilierten Holzsäulen ruhende Tribüne trägt die Orgel an der Westseite
des Schiffs.
Glocke Von den Glocken stammt die älteste aus dem vorigen Jahrhundert. >
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le trägt
die Inschrift: Johann Kaspar Schrader in Wormbs goss mich vor die Gemeinde
Gundheim 1765.
en Aussen an der Westwand des Turms ist das Wandepitaph des 1556 gestorbenen
az Sigfrid von Oberstein und seiner Gemahlin (f 1563), ein schönes Skulpturwerk
der Renaissance, voll Adel in den Figuren und wohlabgewogener, graziöser UOrna-
mentik. nur leider verstümmelt:. Zwischen zwei Pilastern, an deren Vorderflächen
Wappen angebracht sind, knieen der Verschiedene und seine Gattin zu Füssen des
Kruzifixes. Der Kopf des Gekreuzigten ist stark beschädigt, derjenige des Mannes
fehlt vollständig, doch ist derjenige der Frau besser erhalten. Der Gestorbene
i kniet in voller Rüstung auf einem Löwen, seine Gattin in faltenreichem Mantel auf
einem Hund. Die Hände, welche gefaltet waren, fehlen bei beiden, doch haben