Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

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Baubefchreibung: Das Innere des Domes, der Oftchor 101 
Triumphbogen nieder. Seit 1873 wurde dann unter Cuypers der heute ftehende Ober- 
bau nach Erneuerung des Triumphbogens, Ausbefferung und Erneuerung der Gewölbe- 
zwickel aufgeführt und der Pfeilereinbau entfernt. Damals lag der Fußboden des Oft- 
chors nur um wenige Stufen höher als das Schiff, alfo beträchtlich tiefer als heute. 
Bei den Unterfuchungen der Mauern unterhalb des Fußbodens (1871) fiieß man auf 
die Refte oder Anfänge einer Krypta. Diefe ward jegt ausgebaut und die neue Treppen- 
anlage gefchaffen (bis 1878). Der ganze Aufgang zum Oftchor alfo mitfamt den Altären 
ift ebenfalls neu. 
Halten wir das feft, fo fällt es nunmehr nicht [&hwer, die alten, die neueren und die 
neueften Teile auch am Bauftoff und an der Art der Bearbeitung zu erkennen. In 
den Wänden des Chorquädrats ift das allermeifte alt, aber freilich vielfach durch Über- 
arbeitung, Tünche und Farbe unkenntlich gemacht. Doch ift Altes und Neues immer 
noch zu unterfCheiden. Die alten Quadern beftehen aus Buntfandftein von der Art, 
wie er oben (S. 49) befchrieben ift. Sie zeigen einen breiten, meift rechtwinklig zur 
Kante geführten feinen — faft glatten — Randbefchlag. Der Spiegel, der fich meift 
kräftig über dem Rand erhebt, ift diagonal geriefelt, der Scharrierfchlag ift derber, mit- 
unter leicht bogenförmig geführt. Unten finden fich zahlreich befonders große, bis- 
weilen faft quadratifche Quadern. Vereinzelt zeigen fie in der Mitte das handbreite 
Loch für den Wolf. Weiter oben find die Steinfchichten niedriger: die Steine haben 
längliches Format. Unten, dem Fußboden zunächft, liegen zwei Schichten einer neuen 
Verkleidung. Wie diefe, fo kann man auch fonft die neuen Steine leicht an der 
Farbe und der Art der Bearbeitung erkennen: ihr Material ift Mainfandftein, hell, 
annähernd rofafarben. 
Weiter oben, vier Quaderfchichten unterhalb der Brüftung der großen Doppelöff- 
nungen (in denen fich die oberen Seitenhallen nach dem Chor öffnen), fett der Kalk- 
ftein ein. In der Hauptfache find von da an die Wände mit Kalkfteinquadern verkleidet. 
Insbefondere befteht die Architektur der großen Doppelarkaden aus Kalkftein. 
In der Apfis find vor allem jedesmal die Wandteile unter den Fenftern erneuert, 
die Pfeiler nebft den Vorlagen dagegen alt — wenn auch hier und da ausgebeffert oder 
überarbeitet. Hier kann man — troß der teilweife aufliegenden roten und den Reften 
einer weißen Tünche!) — die verfthiedenartige Behandlung der alten und der neuen 
Steine befonders gut beobachten. In den Fenftergewänden finden fich auch hier (wie 
außen f.S.41f.) zahlreiche Quadern mit Zangenlöchern und Steinmeßzeichen. Sie 
gehören der Erweiterung der Fenfter aus der Zeit vor 1239 an. 
Über die Ausführung der oberen Teile (von der genannten Grenze an) ift zu fagen, 
daß dieaus Kalkfteinquadern gebildeten Schildbogen nur ganz wenig (12— 15, höchftens 
20 cm) tief in die Wand einbanden: ihr Wert für die Konftruktion war damit wefent- 
lich herabgemindert. Die Gewölbezwickel waren aus Kalkftein aufgemauert, die Stirn- 
bogen der Zwickel beftanden wieder aus Kalkfteinquadern mit Randbefchlag. 
Der Kern des Mauerwerks ift überall Kalk-Bruchftein, der rauh mit fehr viel Mörtel 
verarbeitet wurde. In den Mauern waren Kanäle ausgefpart, in denen Holzanker lagen, 
fo: hinter den Schildwänden der Krypta, oberhalb der Umfaffungsbogen der Doppel- 
fenfter (Eichenftämme von 35 cm im Geviert), über dem Scheitel des Triumphbogens 
und der Schildbogen, endlich in der Zufammenführung der Kuppelfelder. Die Enden 
der Balken überfchnitten fich und waren mittels großer Eifenbolzen verbunden. Wie 
anderswo bildete diefe Holzverankerung mit ihren langen Hohlräumen in dem Augen- 
blick, wo fie vermorfcht war, nicht nur keine Sicherung mehr, fondern eine Gefahr. 
') Der ganze Chor feheint einmal weiß getüncht gewefen zu fein. 
    
  
    
  
  
   
   
  
  
   
  
  
    
   
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
    
   
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
Bauftoff und 
Bearbeitung 
   
  
  
 
	        
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