Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
hiffpfeiler 
tigen Um- 
 einfehen. 
Surtbogen 
Kalkftein, 
n. Da die 
und wohl 
o liegt der 
beftanden 
I Tuffftein 
nge ftand- 
tigmachte, 
. f[chädigte, 
[chah. Die 
Von den 
ırhunderts 
nkenwerk 
n Stengel- 
atur abge- 
tige Blatt- 
" ungefähr 
rm. Aller- 
vereinzelt 
searbeitet. 
'ohl in die 
er Seiten- 
dem Jahr- 
en 54 und 
n der hier 
Portal zur 
fes, deffen 
ı kommen. 
laß es der 
ardkapelle 
in ausein- 
begonnen 
n Schluffe, 
bis unge- 
Einteilung 
en. Grein 
it. In der 
genpfeiler 
ein volles 
Baubefchreibung: Das Innere des Domes, Entftehungszeit des Langhaufes 125 
Quadrat, auf das Langhaus-Mittelfchiff fünf annähernd gleiche Rechtecke. Dies ent- 
fpricht dem urfprünglichen Plan. Diefen konnte man aber nicht ausführen, da der 
[päter detaillierte Oftbau eine Krypta erhalten follte. Um einen bequemen Aufgang 
zu dem nunmehr höhergelegten Chorniveau und um Zugänge zur Krypta zu ermög- 
lichen, hat man die Triumphbogenpfeiler öftlich etwas hinausgefchoben und fo jene 
Ungleichheit der Joche herbeigeführt. Diefe Erklärung fett, wie man fieht, voraus, 
daß das Langhaus älter ift als der Oftbau. Sodann das Unvollendete des Oftbaus: 
„ein nachträglicher, aber zeitlich unmittelbar folgender Anfchluß eines vollendeten 
Bauteils an einen noch unvollendeten dürfte kaum zu begründen fein.“ Ferner die 
Formen: am Oftbau kommen Eckverzierungen an den Bafen vor, aber nicht im Lang- 
haus. Die Kämpferprofile des Oftbaus find entwickelter als teilweife im Langhaus. 
Endlich gefthichtliche Erwägungen: man hat gewiß fofort nach dem Brand 1081 den 
Wiederaufbau begonnen. Der Oftchor ift gewiß nicht vor 1097 begonnen: alfo fällt 
der Bau des Langhaufes in die Zwifchenzeit. 
Weiter fucht Grein nachzuweifen, daß das Langhaus von Weften nach Often ge- 
baut fei: die füdlichen Hauptpfeiler der beiden weftlichen Joche find nur ebenfo 
ftark wie die Zwifchenpfeiler, fonft — aus wohl überlegten Gründen der Statik — 
ftärker. Die Pfeilerkämpfer nehmen von Weft nach Oft entwickeltere Formen an: 
die einfachften Formen und die geringfte Höhe haben wieder die füdlichen Pfeiler 
der Weftjoche. 
So gelangt Grein alfo zu folgenden Anfäten : Langhaus 1081 — 1097, Oftbau 1097 ff. 
Ich verfchließe mich der Bedeutung diefer Darlegungen keineswegs, kann aber immer- 
hin auch hier die Bedenken, die ich an anderer Stelle ausführlich dargelegt habe,!) 
nicht unterdrücken. 
Ich beginne mit den gefthichtlichen Erwägungen. Der Dom war durch den Brand 
des Jahres 1081 keineswegs ganz zerftört, wie die Nachrichten, die ich oben zum Jahre 
1097 zufammengeftellt habe, beweifen. Man kann fich fehr wohl denken, daf größere 
Teile, insbefondere die weftlichen (dort ftand der Martinsaltar), dem Brand entgangen 
oder fofort notdürftig hergeftellt worden waren. Die gründliche Erneuerung muß durch- 
aus nicht fofort erfolgt fein: noch 1106 wird von der „Ruine“ des Domes gefprochen. 
Ja, mir fcheint, daß zwei beftimmte Nachrichten fich nicht leicht mit den Annahmen 
Greins zufammenreimen. Es fragt fich doch, ob der Verfaffer der vita Heinrici feinem 
Klageruf die bekannte Form hätte geben können, wenn damals das ganze Langhaus 
des Domes fchon vollftändig erneuert daftand (f. oben S.17 zum Jahre 1106). Und: 
follen wir wirklich annehmen, daß man das Langhaus bis 1097 zwar vollendete, aber 
nicht eindeckte, daß man erft rund ein Menfchenalter fpäter das Dach aufbrachte?! 
(f. oben S. 17 zum Jahre 1137: die Nachricht kann meines Erachtens [Chlechterdings 
nur auf das Dach des Hauptbaus bezogen werden). Nach diefen beiden Nachrichten 
ift es mir viel wahrftheinlicher, daß das Langhaus dem Oftbau nachfolgte. 
Auch Greins weitere Gründe laffen fich einigermaßen einleuchtend entkräften. Der 
Oftbau — richtiger nur der Schmuck am Oftbau — ift deshalb unvollendet geblieben, 
weil die fremden Steinmeten nach Heinrichs IV Tod wegzogen. Das übrige ift fofort 
oder nach einem gewiffen Stillftand der Bautätigkeit im Zufammenhang mit dem Lang- 
hausbau aufgeführt worden. Selbft wenn man annimmt, daß das Langhaus von Weft 
nach Oft gebaut wurde, kann man fich fehr wohl denken, daß man den Oftbau einft- 
weilen unvollendet ließ, bis man ihn an das mittlerweile errichtete Langhaus anfCchließen 
und nun fertigbauen konnte. 
!) Zeitfchrift für Gefchichte der Architektur V. 1912. 209 ff. 
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.