130 Baubefchreibung: Das Innere des Domes, Weftquerhaus
Es ift überall (auch in dem Rundfenfter des Südflügels) dasfelbe: eine Stufe und eine
tiefe, flache Kehle, endlich ein fehmaler Steg. Hier im Innern fällt das fchon oben er-
wähnte Beifeiterücken der Fenfter in der Weftwand der beiden Querhausflügel, das
durch das Vorfpringen der Chorkonchen bedingt ift, noch mehr auf als draußen.
Im einzelnen ift noch folgendes hervorzuheben. In den Oftwänden der beiden Quer-
hausflügel ift (oder war: im Südflügel ift der Zuftand fichtlich verändert) je eine große
rundbogig gefchloffene Nifche in der Wand
ausgefpart: ficherlich ftanden hier zu allen
Zeiten Altäre.
Im füdlichen Querhausflügel weift die
Weftwand zwei Portale auf. Das eine, füd-
liche, hier im Innern ganz fChlicht in die
Mauer gefchnitten — mit einer Stufe im Ge-
wände und einem Rundbogen mit Bogen-
feld über geradem Sturz — ift das oben S. 71
befprochene Leichhofportal, die Paradies-
pforte. Das andere, fehr ftattlich ausgebildet,
führt zu dem Gang in den Weftchor. Diefes
Portal (Tafel 30a),!) zu dem man über vier
Stufen emporfteigt, hat fehr reich geglie-
derte, mit Säulen ausgeftattete Gewände.
Die Wand (Abb. 65) ift beiderfeits abge-
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: ee ner f " [ehrägt. Diefen Schrägen legt fich eine gleich-
Abb. 65. Grundriß des Gewändes am Portal falls f£hräg geführte und auch nach oben ab-
zum füdlichen Choreingang (im füdlichen gefchrägte Sockelbank vor. Ihr entfpringen
erhausflügel s i ):
ee, die runden Einzelfockel der acht Säulen
(vier auf jeder Seite), auf denen die Säulen felbft mittels flacher Tellerbafen fußen.
Zwifchen den Säulen ift die Wand tief gekehlt. Die innerfte Kehle ift mit ffhwerem
Blattwerk ausgelegt. Die Säulen haben Blätterkelchkapitelle mit tief unterfChnittenen,
oben rund heraustretenden Kelchen und Knofpenbildung an den diagonal vortretenden
Blätterftengeln. Alle Profile fegen fich in den umrahmenden Bogen oben fort. Das
Bogenfeld ift mit einer flachen Kleeblattbogenblende ausgeftattet. Das Portal fCheint
unfertig: die äußeren Säulen follten natürlich irgend etwas tragen. Über den Stil des
zunächft ganz unvermittelt auftretenden Prunkftücks wird weiter unten zu handeln fein.
Die Weftwand des Nordflügels zeigt — wir beginnen die Betrachtung oben — rechts
ein offenes und links ein vermauertes großes Fenfter. Diefes ift in feinem oberen Teile
als Blendnifche ausgebildet mit einem zierlichen Kleeblattbogen oben im Innenfeld.
Der untere Teil, bündig mit der Wand zugefett, enthält ein Portal mit zwei durch
Brand faft vollftändig zerftörten Säulen im Gewände, wird aber von der fogenannten
Wächterftube (f. unten) verdeckt.
Etwas weiter abwärts, rechts, findet fich wieder eine rundbogige Flachnifche und in
ihr ein zugefettes Portal. Es ift oben fchon auseinandergefegt, daß hier außen die
Wohnung des Erzbifchofs anftieß. An die Tür muß fich im Innern des Domes — wenn
nicht etwa eine Art Balkon — entweder direkt eine Treppe herunter ins Querhaus
oder auch eine Galerie angefchloffen haben, die, ungefähr in der Höhe der Türfchwelle,
') Eine Abbildung (mit willkürlicher Perfpektive) bei G. Moller, Denkmäler der deutfchen
Baukunft. Darmftadt 1821. Band I Tafel 12. Ferner bei Hartung, Motive der mittelalterl.
Baukunft. Tafel 117. Photographie Kroft.
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