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Domausftattung:: Schickfale 115
de bronce formant l’hautel dans le haut choeur“ (f. unten S. 179).1) Wegen der Holz-
altäre, die faft alle mehr oder weniger zerftört feien, fragt Kronebach bei dem
Maire an, ob man fie abbrechen und ebenfalls als Brennholz verfteigern oder ob
man fie aufheben folle, um fie fpäterhin an Katholiken als Altäre für deren Ge-
brauch zu verkaufen.
Am 17. Februar 1801 fand denn auch diefe Verfteigerung teils im Dome, teils vor
dem Dom auf dem Markte ftatt; fie fheint mehrere Tage lang gedauert zu haben.?)
Manches fcheint auch gelegentlich aus freier Hand verkauft worden zu fein. Akten
darüber find nicht vorhanden. Daß aber hier Kunftwerke von hohem Werte ver-
fehleudert wurden, bezeugen auch die wenigen Notizen, die uns von diefer Verfteige-
rung etwas berichten. Unter den 23 Gemälden, die Kronebach anführt, dürfen wir
auch das Altarbild aus der ehemaligen Margaretenkapelle vermuten, ebenfo auch die
beiden Tafelbilder mit dem hl. Martinus und der hl. Urfula;?) fie fteigerte Bodmann.
Der Bildhauer Scholl erwirbt das Rauchmüllerfche Kruzifix, ein Mainzer Schreiner
gar das große Chorgeftühl des Weftchors. Was mag fonft hier noch für immer ver-
fehwunden fein?
Noch einmal verwendet fich Bodmann für die noch übriggebliebenen Denkmäler.
Am 19. März 1801 fchreibt er an den Maire Mack: „Zur gegenwärtigen Zeit, wo
fämtliche Mobilien aus der ehemaligen Domkirche veräußert werden, könnte es einem
auswärtigen Kommiffär auch leicht gelingen, die dort befindlichen Monumente und
Epitaphien der alten Erzbifchöfe zu erfteigern und auf das rechte Rheinufer hinüber-
zufchleppen.“ Er fehlägt deshalb vor, fie zugleich mit den Denkmälern aus dem
Wormfer und Speyerer Dom in einem Departementsmufeum zu vereinigen (etwas
ähnliches plant er auch in feinem Schreiben mit den Mainzer und den auswärtigen
Archiven, befonders auch mit den domkapitelfhen Archiven von Mainz, Worms und
Speyer). Mack& muß fich auch fofort an Jollivet, den Präfekten des Departements
Donnersberg, gewendet haben; denn fchon am 25. März 1801 teilt diefer dem Maire
Mack& mit, daß er die Aufhebung des Verkaufs der Monumente und Epitaphien des
Domes angeordnet habe; zugleich lädt er den Bürger Bodmann ein, nachzufehen und
zu prüfen, was wert fei, aufgehoben zu werden, auch möchte man ihm einen provi-
forifchen Aufbewahrungsort vorfChlagen.
Hier brechen die Akten ab. Schon drohte dem ganzen Baue das Schlimmfte: der
franzöfifche Präfekt Jean Bon St. Andr& betrieb die vollftändige Niederlegung des
Domes. Noch einmal erhob fich zu feiner Rettung eine Stimme.
Den Weg der Öffentlichkeit betrat zum Schuge des Domes und feiner Denkmäler
der bekannte Mainzer Gefchichtsfchreiber Profeffor Friedrich Lehne. Im „Beobachter
1) Wie Schrohe, Auff. und Nachw. S. 19f. aus den Domkapitelsprotokollen mitteilt, hatte
zwar fchon um die Mitte des 18. Jahrhunderts das Domkapitel felbft befchloffen, an Epi-
taphien des Kreuzganges die Metallteile, hier insbefondere die Infchriften, ausbrechen zu
laffen und das fo gewonnene Metall zu anderweitiger Verwendung zu fammeln; es gefchah
dies wegen der „gar zu frequenten Diebereien“, die hieran begangen wurden. Eigentliche
Kunftdenkmäler aus Bronze dürften aber von diefer Maßregel kaum betroffen worden fein.
Übrigens hatte man befchloffen, die fo befeitigten Infchriften „vielmöglichft“ auf den Seiten
der Grabdenkmäler wieder in den Stein einhauen zu laffen (vgl. auch das unten bei dem
Grabdenkmal des Vizedom von Selbolt Bemerkte).
2) Eine für den Anfchlag beftimmte Verfteigerungsanzeige liegt auch vor für den 21.Ventofe9
(— 12. März 1801), worin durch öffentliche Verfteigerung u.a. zum Verkauf kommen: National-
effekten, welche vom ehemaligen Dom- und Viktorftift herrühren.
8) Schaab I S. 563f. Anm. 4 läßt irrtümlich diefe Bilder aus der Kartaufe fammen. Das
Nähere f. unten bei der Befchreibung der Gemälde.