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Ausftattung, Altäre: Baffenheimer Altar (St. Magnus) 195
vollrunden Figuren mächtig vorfpringende Relief, das die Mitte des ganzen Altars
einnimmt, noch befonders unterftügt. Es greift oben bis in den Fries des Gebälks ein
und ift feitlich begrenzt von Pilaftern, denen Säulen vortreten. Dem Architrav über
diefen Säulen entfpricht das Abfchlußglied des Gebälks über den Seitenflügeln. Auch
diefe find außen von frei vorgeftellten (kleineren, aber ähnlichen) Säulen begrenzt
und tragen je zwei Reliefs übereinander (links die Predigt Johannis des Täufers, dar-
über: Mofes bringt die Gefegestafeln vom Berge Sinai; rechts Chriftus als guter Hirte
in einer Schar von Seligen, darüber der Abfchied der Apoftel). Das Gefims über der
Mitte weift einen Eierftab und eine ftark ausladende Deckplatte mit Karniesprofil auf.
Der Auffat darüber zeigt in einem Rund Gott Vater in Wolken von Cherubim um-
fehwebt, feitlich Säulen auf Konfolen; außen fegen fich die üblichen Wangen an, Cheru-
bim, hier nur Kopf und Flügel. Das Gebälk ift über den Säulen vorgekröpft und
diefe Kröpfungen zu Konfolen entwickelt, über denen aufder Deckplatte Figuren ftehen.
Auch neben dem oben befchriebenen Auffat ftehen Figuren auf befonderen Sockeln
(über den Säulen der Hauptteilung darunter), nämlich die Apoftelfürften; und ganz
außen, über den Außenfäulen des Hauptgefchoffes, fisen Engelchen mit Leidenswerk-
zeugen. Ein Kruzifixus, der fich aus der Wappenkartufche zwifchen Maria und Johannes
erhebt, krönt das Ganze.
In diefer Verfaffung kann der Altar nicht urfprünglich fein. So ift von dem ur-
fprünglichen Wappenfchmuck nur das eben genannte, den Auffaß bekrönende Waldbott
von Baffenheimfche Wappen erhalten. Bourdon verzeichnet aber außer diefem noch
16 Ahnenwappen: heraldifch rechts: Waldbott von Baffenheim, Greiffenklau, Drachen-
fels, El&, Gülp von Heidesheim, Ratfamhaufen, Aich, Reifenberg; links: 5)!) Greiffen-
klau, 8) HandfChuchsheim, 7) Pallant, 6) Andlau, 1) Dalberg, 2) Fleckenftein, 3) Helm-
ftatt, 4) Ingelheim. Wo diefe Wappen am Altare angebracht waren, läßt fich heute
nicht mehr mit Sicherheit fagen.
Weiter aber beweift auch das Fehlen eines inneren Zufammenhangs unter den
Reliefs, daß der Altar nicht mehr im urfprünglichen Zuftand ift; ebenfo beweift das
die Art ihrer Einfügung. Es kommt nie vor, daß einem Sockel außen Bildtafeln ohne
Rahmen und ohne Fuß angegliedert wären, wie hier. Und ebenfo ift die Art, wie die
Reliefs der Seitenflügel des Hauptgefthoffes zwifchen den Säulen figen, unmöglich alt.
Beobachtet man vollends, daß diefe Reliefs in Holzrahmen ftecken, fo wird deutlich:
wir haben mit einer weitgehenden Veränderung des Altars zu rechnen. Eine folche
wird ausdrücklich bezeugt. Schaab fagt (II S.95 ff.): „Der Altar wurde feitdem durch
Domdechant Werner auf feine Koften wiederhergeftellt und mit den vortrefflichen
Basreliefs der ehemaligen Schloßkapelle und der abgebrochenen Dompfarrkanzel ver-
ziert.“2) Auf diefe Herftellung deutet wohl auch das Datum 1828, das wir an der
linken Seite an der Platte, die das Schweißtuch Chrifti trägt, aufgemalt finden. Aus
jener Notiz alfoerfahren wir ausdrücklich, daß Dekan Werner Reliefs, die von anderen
Denkmälern ftammten, an dem Altar anbringen ließ. Welche find das? In erfter Linie
gewiß die vier Alabafterreliefs, die die Seitenflügel des Hauptgefchoffes einnehmen.
Sie gehören offenbar zu einem größeren Zyklus alt- und neuteftamentlicher Bilder,
laffen fich aber mit unferem Altar weder inhaltlich noch formal vereinigen. Ich denke
mir, daß fie aus der Schloßkapelle (St. Gangolf) ftammen, denn zur ehemaligen Pfarr-
kanzel des Domes können fie nicht gehört haben (f. unter Kanzel). Ob an ihrer Stelle
‘) Hier fest Bourdon die Zahlen 5—8 bei und bemerkt „NB. ordinem“; es fcheint alfo
hier auf der linken Seite urfprünglich fchon die richtige Reihenfolge nicht eingehalten ge-
wefen zu fein. 2) Vgl. auch Wetter S. 121.
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