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Ausftattung, Altäre: Saulheimer Altar 211
frau Maria, dem Erzengel Michael, den Schugengeln und dem heiligen Adolf. Die
Widmungsinfchrift, die rechts und links zwifchen den Säulenfockeln je in einer fChmalen
Kartufche mit vergoldeten Kapitalen aufgefchrieben ift, f&heint bei der Wiederher-
ftellung des Altares nach der alten Form erneuert worden zu fein; fie lautet aufgelöft:
links: DEO OPTIMO MAXIMO | VIRGINI DEIPARAE [| ARCHANGELO || MICHAELI ANGE;
LISQVE TVTEL/ARIBVS ET SANCTO | ADOLPHO HOC/ALTARE IN VIVIS | EREXIT|
ANNO DOMINI | MDCLXV | ADMODVM REVERENDVS / ET PRAENOBILIS | DOMINVS
ADOLPH/VS HVNDT A/SAVLHEIM | HVIVS MET/ROPOLITANAE | ECCLESIAE | PRAEPO-
SITVS / CATHEDRALIS SPI/RENSIS.
rechts: NEC NON E/QVESTRIVM ECCLESIARVM |S. ALBANI | EXTRA MOGONOS(),
ET S. BVRCH/ARDI EXTRA | HERBIPOLENSES MVROS | PROVT ET SPIJRAE AD
S. GER/IMANVM | RE/SPECTIVE PRAEPO/SITVS SENIOR | IVBILARIS ET/CANONICVS
CAPITV/LARIS.
Eigentümlicherweife gibt weder Bourdon noch Gudenus bei der Wiedergabe der
Infchrift das Jahr 1665 als das der Errichtung des Altares. Sollte diefe Datierung bei der
Erneuerung der Infchrift im 19. Jahrhundert erft eingefegt worden fein? In den uns
zur Verfügung ftehenden Quellen ift nichts über die Entftehungszeit des Altares zu
finden. Vielleicht nahm man diefe Zeitbeftimmung erft aus der Künftlerinfchrift des
jegigen Altarbildes(!), das aus dem Jahre 1665 ftammt (f. unten). Adolf Hund von Saul-
heim ftarb im Jahre 1668, Dompropft wurde er im Jahre 1652; es muß alfo die Er-
richtung des Altares zwifchen 1652 und 1668 fallen (Tafel41 b nach Photographie Neeb).
In feinem Aufbau fchließt fich der Saulheimer Altar eng an den Greiffenklauer
(f. oben S. 203) an, zeigt aber, wie dort fchon bemerkt wurde, von einem gereifteren Ver-
ftändnis für das Architektonifche. So nimmt der zweigefchoffige Sockel als der wirk-
lich das Ganze tragende Unterbau auch die ganze Breite des Altares ein. Die äußeren
Säulen der Seitenflügel des Hauptteiles ruhen hier nicht mehr, wie noch beim Greiffen-
klauer Altar, auf Konfolen, die dort von winzigen Engeln getragen werden, fondern
find folgerichtig mit ihren Sockeln bis auf den Boden herabgeführt. Der ganze Altar
fteht feft auf dem Boden und baut fich nicht mehr, nur im Mittelteil von diefer ge-
ftütt, auf der Menfa, dem eigentlichen Altartifche, auf, wie dies bei den zeitlich vor-
hergehenden Altären noch der Fall ift. Die Menfa bildet vielmehr beim Saulheimer Altar
[chon ein felbftändiges, vor den Altaraufbau tretendes Glied.
Der Hauptteil des Altares zerfällt in ein breiteres Mittelftück mit f&hmalen Seiten-
flügeln; beide werden von einer freiftehenden gewundenen Säule eingefaßt, die
beiden äußeren Säulen find zugunften einer gewiffen Tiefenwirkung mit ihren Sockeln
etwas weiter vor die Flucht des Altares gezogen. Mittelftück und Seitenflügel find hier
wie am Greiffenklauer Altar gleich hoch gehalten, das Gebälk läuft einheitlich und in
gleicher Höhe, über den Säulen fich verkröpfend, durch; darüber dann der wieder von
gewundenen Säulen eingefaßte Giebel, an ihn fett fich feitlich ein föhweres, faft an
derbes Rocaille erinnerndes, freiftehendes Barockornament, wie fich denn auch über-
haupt hier fthon überall ein ftarkes barockes Formenempfinden geltend macht. Die ge-
wundenen Säulen, das weit ausladende Gefims, unter deffen Platte die Konfolen nur
noch vereinzelt auftreten, alles das zeugt vom fiegreichen Vordringen des neuen Stils.
Der ganze figürliche Schmuck des Altares ftheint noch der urfprüngliche zu fein:
Im rechten Seitenflügel vor einer [f'hmalen Mufchelnifche, die nach außen von einem
flachen kannelierten Pilafter mit korinthifihem Kapitäl begrenzt wird, Kniet auf einer
Konfole der Stifter mit feinem Schußengel, der ihn der Gnade der Muttergottes emp-
fiehlt; entfprechend links fteht der Erzengel Michael, beides ganz tüchtige Arbeiten.
Seitlich vom Giebelauffag, den urfprünglich wahrf&heinlich rechts und links eine Vafe