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Ausftattung: Chorgeftühl im Weftchor 225
verloren, damals war auch fChon das ganze Chorgeftühl an einen Schreinermeifter auf
den Abbruch verfteigert, diefer mußte es jedoch aus Raummangel im Dome ftehen-
laffen. Später kaufte es dann Bifchof Colmar um den Koftenpreis wieder zurück
(f. Schneider, Dom, Sp. 57). Unter Bifchof v. Ketteler wurden im Jahre 1862 die beiden
öftlichen Abfchlüffe abgebrochen (Schneider, Dom, Sp. 135).
In feinem heutigen Zuftande beträgt der äußere Umfang des ganzen Geftühls, d.h. an
der Rückwand gemeffen, 49,40 m, der innere 29,80 m, die Tiefe 3,80 m, die Höhe der
Rückwand mit Gelims, Abb.84. Grund. |]! _ All) Nach dem fran-
über einer der Seiten- riß des Chorge- AUT EN zöfifchen Grund-
türen gemeffen, 5,65 m. ftühls im Weft- al RD N, Filfevon1803-04,
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Der künftlerifche Wert chor ii 9.5.3
diefer großartigften Lei-
ftung der Mainzer Kunft-
[chreinerei,!) die gerade
um die Mitte des18. Jahr-
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Deutfchen Kunftdenkmä-
ler IV S. 236 treffend be-
merkt. Tritt uns doch der Meifter Franz Anton Hermann geradezu als Architekt
mehrfach entgegen.?) Nicht vergeffen dürfen wir bei der Würdigung des Ganzen, daß
Hermanns Werk durch die Befeitigung der öftlichen Abfchlüffein feiner Gefamtwirkung
ftarke Einbuße erlitten hat; aber auch fo ift der Gefamteindruck immer noch packend.
Durch die Art der Aufftellung des Geftühles wird zwar die eigentümliche Grundriß-
geftaltung des Weftchores in ihren unteren Teilen verdeckt, dafür aber hier im mäch-
tigen, nach oben feitlich ausflutenden Gefamtraume noch einmal eine befondere,
bei aller Unruhe im einzelnen doch gefthloffene und ftimmungsvolle Raumwirkung
erzielt, zu der die ruhige Naturfarbe des Eichenholzes wefentlich beiträgt. Und nach
oben verklingt dann das Ganze in den ruhigeren Raum der romanifchen Formen, erft
raufchend mit dem lebhaft wogenden, wuchtigen Gefimfe, dann feiner und leifer
mit dem zierlichen bildlichen Schmucke mitfamt den Vafen und Kartufchen.
Die Formen des Chorgeftühls find die des ausgefprochenen Rokoko, fie halten fich
jedoch, befonders in den rein ornamentalen Teilen, frei von den Derbheiten des deut-
[chen Rokoko, wie fie in Mainz z. B. uns in der Innenausftattung der Peterskirche
I) Vgl. den Hinweis bei Neeb, Verzeichnis der Kunftdenkmäler der Stadt Mainz I S. 125.
2) S. Vogts, Mainzer Wohnhaus S.79f. Man vergleiche auch den von Hermann entworfenen
mächtigen Kalender der rheinifchen Ritterfchaft (abgebildet bei Schrohe, Auffätge und Nach-
weife Taf. 4 Abb. 1) mit feiner kühnen und phantafievollen Architektur.