Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Ausftattung: Chorlefepult, Rokokogeftühl in der Viktorkapelle, Glöckchen 
  
Crescens Bardo 
7) Frz. Jof. Ant. Benedikt Graf Schenk 8) Carl Jof. Cämmerer von Worms, Frei- 
zu Caftel (1730) herr von und zu Dalberg (1730) 
9) Friedr. Carl Jof. Freiherr v. Erthal | 10) Franz Ludwig Freiherr v. Keffelftatt 
(1731) (1732) 
11) Heinrich Wilh. Freiherr v. Harff in | 12) Georg Adam Freiherr v. Fechenbach 
Dreiborn (1735) (1738) 
13) Phil. Adolf Wilh. Freiherr v. Hetters- | 14) Loth. Frz. Graf v. Ingelheim, genannt 
dorf (1739) Echtervon und zu Mefpelbrunn(1739) 
15) Johann Philipp Graf v. Stadion 16) Franz Ludwig Cafimir Graf v. Wald- 
(1740) bott zu Baffenheim (1740) 
17) Marianus Jof. Phil. Ant. Freiherr | 18) Phil.Carl Freiherrv. Hoheneck (1742) 
Schüßg zu Holzhaufen (1740) (Domizellar) 
19) Frz. Ludw. Grafv. Metternich, Winne- | 20) Frz.PhilippValentin Freiherr von und 
burg und Beilftein (1743) zu Franckenftein in Ockftadt (1747) 
Im Zufammenhange mit dem Bau der neuen Chorftühle plante man auch die Her- 
ftellung eines neuen Chorlefepultes, eines fogenannten Atmannes, worüber 
längere Verhandlungen ftattfanden (f. Schrohe a. O. S. 19). Man wollte zuerft einen 
folchen von Metall, dachte fogar an einen filbernen, nach Mufter des im Würzburger 
Dom befindlichen, den man abzeichnen laffen wollte, außerdem follte auch Hermann 
einen Entwurf liefern. Die ganze Angelegenheit wurde aber ad acta gelegt. Späterhin 
iftauch von ihr nicht mehr die Rede. Heute ftehtabernoch mitten im Weftchor (Abb. 86 J J) 
ein wuchtiger Lefepult aus Eichenholz, 1,70 m hoch (f. Tafel 45 a). Der vierfeitige Sockel 
mit ftark geföhweiften Wänden, ebenfo der eigentliche zweifeitige Pultauffag find in 
durchbrochener Arbeit gefchnitt und zeigen im Verhältnis zu den Formen des Ge- 
ftühles ein derberes Rocaillemufter. Über die Herkunft diefes Stückes ift bis jet nichts 
Näheres bekannt. Die auf Tafel 44 a wiedergegebene ältere Lithographie, die zwifCchen 
den Jahren 1834-1842 gezeichnet ift (f.obenS. 15), zeigt ebenfalls fchon diefen Chor- 
lefepult etwa an feinem heutigen Plage. Ein Stück von ganz verwandter Arbeit und 
gleicher Größe, wie neu und ungebraucht ausfehend(!), fteht in der fog. Kapitelftube beim 
Kreuzgang; ob nicht beide „ftilgerechte“ Neufchöpfung nach einem älteren Vorbilde? 
Eine ganz gute Arbeit ift der Reft eines vierfigigen Rokoko-Geftühls aus 
Eichenholz, jetzt an die Weftwand der Viktorkapelle eingepafßt (Abb. 86 KK). Die hohe 
Rückwand ift in drei Felder mit profilierten Rahmen geteilt, ein phantaftifCh ge- 
[öhwungenes Gefimfe fthließt fie nach oben ab. Als Bekrönung dient eine Rokokovafe 
mit herauswachfendem Blattwerk; fie ftammt aber vom großen Geftühlim Weftchor und 
wurde erft in den letzten Jahrzehnten hier aufgefegt. Über die Herkunft diefes Geftühls 
ift nichts bekannt; es foll urfprünglich im Oftchor des Domes geftanden haben (f. oben 
S. 174). Mit dem Chorgeftühl im Weftchor zeigen feine Formen, insbefondere die 
Linienführung des Gefimfes, wenig Verwandtfchaft. 
Von den Kronleuchtern und Gobelins, die Bourdon (S. 10) als weitere Ausftattung 
des Weftchors rühmt, ift nichts mehr an Ort und Stelle. 
Im nördlichen Querfchiffarme hängt neben dem Eingange zur Sakriftei (Abb.86LL)ein 
Glöckchen von 22cm Höhe und 21cm unterem Durchmeffer. An feinem oberen Rande 
trägt es in Kapitalen die Infchrift &$® MICHEL » KAINBERGER » GOS » MICH » 1598. 
Der untere Rand ift mehrfach befthädigt. Über die Herkunft des Glöckchens ift fonft 
nichts bekannt. Bourdon verzeichnet es nicht. 
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
Chorlefepult 
Vierfigiges 
Rokoko- 
Geftühl 
Glöckchen 
  
  
  
 
	        
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