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Denkmäler: Erzbifchof Matthias 239
burger Denkmäler vortrefflich charakterifiert, diefes Erftarren zum Tektonifch-Block-
haften, das Einswerden von Körper und Gewand, die neue graphifche Belebung der
Flächen. Der Körper, foweit man ihn überhaupt unter dem Gewand fühlt, wird zu
einer weichen unorganifchen Maffe, der Körper des Erzbifthofs wirkt wie ausfließender
Teig in einer Mulde. Auch die Gefichter, die noch manches von dem herben Schnitt
der voraufgegangenen Zeit bewahrt haben (vgl. den Siegfriedftein), find doch nicht
plaftifch. Unlebendige flache Augen, platte, derbe Nafen, fChiefgezogener Mund, kalli-
graphifch ftilifiertes Haar,geblähte und doch nicht plaftifch-lebendige Backen, und dasalles
ohne organifChe Verbindung, wie flach gequetfcht. Und wie hölzern figen diefe Köpfe auf
den Schultern. Ebenfo leblos, ja organifCh unmöglich find die Hände. Die Gewandung,
die nicht mehr ftofflich empfundene Hüllen locker und plaftifch übereinander darftellt,
zeigt die Anfänge [ymmetrifch geordneter, linear ftilifierter Fältelung. Kurz: aller Sinn
für das Organifthe, das Eigentlich-Plaftifche [Cheint erftorben; Körper und Gewand find
zu einer einheitlichen, neutralen Maffe geworden, die ein erft leife fich ankündigendes
neues Empfinden offenbar nach einem neuen Stilgefühl durchzugeftalten fich anfchickt:
jene Schwingung des Körpers fett ein, die, vorerft durchaus eine Bewegung in der
Fläche, bald den guten Werken der Epoche das leichte, geiftige, unirdifche Wefen
geben [ollte, das man offenbar fuchte. Dabei ift übrigens zu beachten, daß die Denk-
mäler des 14. Jahrhunderts in Mainz durchgehend flacher, graphifther find alsz. B. die
in Würzburg. Man vergleiche einen Mangold von Neuenburg (Pinder.a.a.O. Tafel XVII)
oder einen Wolfram von Grumbach (ebenda Tafel XXIII) mit unferem Denkmal.
Das alles alfo ift Zeitftil, nicht perfönliches Unvermögen des Künftlers. Aber
auch innerhalb der Denkmäler diefer Zeit fteht unfere Grabplatte ziemlich tief. Dem
Schnitt der Gefichter, der Linienführung im Gewand fehlt das feinere Wefen, der
befondere Charakter: es ift handwerklich-derbe, unperfönliche Mache.
Nr. 5. Erzbifchof Matthias von Buche + 1328. SA. Tafel 47 cc.
Joannis I S. 651. Bourdon S. 35. Gudenus II S. 821. Werner I S. 269. Abbil-
dungen Nr. XI. Wetter S. 108. Schaab II S. 88. Vogt, Regeften I S. 578 Nr. 2961.
Börger a. a. O. S. 23. Lithographie (13><22 cm) von H. Cöntgen nach einer Zeich-
nung Lindenfchmits. Photographie Hertel und Neeb.
Der Stein befand fich zu Anfang des 18. Jahrhunderts an der Stelle, die jetzt deı
Stein Siegfrieds III einnimmt (vgl. den Grundriß des Gudenus bei B). Als 1743 das
Denkmal Philipp Karl von Elt dahinkam (f. den Grundriß bei Wetter Nr. 19), da ge-
langte er an feinen heutigen Standort. Die Platte, 1,53>=3,17 m, ift aus dichtem,
harten, roten Sandftein gearbeitet. Ergänzt find die Nafen fämtlicher Gefichter, ferner
Teile des erzbifchöflichen Krummftabes und der Attribute der Nebenfiguren, Einzel-
heiten an den Baldachinen und der fonftigen Architektur, endlich die beiden Konfolen
unter den weiblichen Heiligen.
Auch diefes Denkmal ift „nach den Spuren der urfprünglichen Farben im Herbfte
1834 neu bemalt worden“. Die Infchrift ift in einer ähnlichen Minuskel gegeben wie
die des Aichfpalt-Denkmals; fie lautet:
j Mille trecentenis annis octoque vicenis - Mathias presul istic comes licet exul - De
Buchecg natus tamen exilio bene gratus : Magnanimus iustus virtutum sole perustus - |
Verax ut nostis invictus et hostibus hostis: Donis magnificus et amicis fulsit amicus.
Se satis hic stravit dum religione notavit »- Hinc sublimari meruit quia pontificari »
Annos octo quidem non plene rexerat idem » Heu datus hic tarmis probitatis luxit in
armis- | Exequias flendas peragas data sexta kalendas - Octobris iuncta sibi sint celi
bona coniuncta » amen-
Erzbifchof
Matthias