Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Aufnahmen und Anfichten 11 
von 1767) und dann mit Neumanns Aufbau auf dem Weftturm (nach 1774) zu fehen ift. 
Diefe Anfichten find aber fo wenig genau, daß es genügen mag, fie hier zu erwähnen. 
Für das einzelne verweife ich auf den Abfchnitt Topographie im erften Bande unferer 
Befchreibung der Mainzer Denkmäler. 
Es folgen die Anfichten, die den Dom im verwüfteten Zuftand, unmittelbar nach der 
Befchießung des Jahres 1793 oder nach den erften proviforifchen Herftellungen zeigen. 
Die Reihe eröffnet ein fchönes Aquatintablatt: Ruin des Doms und Leichthofes in Maynz. 
Nach der Belagerung im Jahre 1793. In Mannheim bey Domenico Artaria. (Links) 
Nach der Natur gezeichnet von Cafpar Schneider. (Rechts:) Geftochen von Carl Kung 
in Mannheim. Bildgröße 65><45 cm. Schneider, Darftellungen 95. Exemplare ziem- 
lich häufig. Man fieht Langhaus und Oftbau famt allen drei Ofttürmen ohne Dächer, 
die Stiftsgebäude am Kreuzgang in Ruinen. 
Dann ift eine Reihe mehr oder weniger dilettantifCher, aber eben darum in Einzel- 
heiten getreuer Zeichnungen zu nennen. Da find zwei Blätter von Bodmann (Stadt- 
bibliothek, Konvolut Bodmann III, 17 b und c): eine angetufchte Bleiftiftzeichnung, die 
die Oftfeite des Domes gibt, datiert: 1806, den 6. Maij, 18,5><24,2 cm und eine ähn- 
lich ausgeführte Weftanficht des Domes, 20x32,2 cm. Man beachte hier die Überrefte 
von Strebepfeilern an der Sakriftei, die mit ftehenden Figuren gekrönt find, und die 
Apoftelbilder auf dem Firft der Sakriftei. 
Dann bewahrt die Stadtbibliothek in einem Klebeband eine dicht und fein [chraf- 
fierte Federzeichnung der Oftfeite, dilettantifch, aber genau ausgeführt. Bezeichnet: 
Der Dom zu Mainz ältefte Seite. F. A. Bitfch. 21,4><32,9 cm. Man beachte befonders 
die Trümmer gotifcher Dekoration am Oftbau, z. B. an der linken (füdlichen) Giebel- 
ecke über der Apfis. 
Weiter kann man hierher rechnen ein großes Blatt in Gouachefarben, eine Anficht des 
Domes von Often (Stadtbibliothek, in der Mappe des Altertumsvereins); 70,5><47 cm. 
Links vorn fieht man noch einen Reft der Liebfrauenkirche, die 1803 — 1807 abge- 
tragen wurde. 
Über den Rang von Arbeiten eines begabteren Dilettanten erheben fich auch die 
bekannten Aufnahmen des Domherrn Grafen Franz von Keffelftadt nicht. Die nach 
Schneider (Darftellungen 571, 572) von Joh. Jakob Hoch und Kafpar Schneider völlig 
übermalten Anfichten der ftädtifchen Gemälde-Sammlung 259 und 260 find hand- 
fhriftlich bezeichnet „Dessin& par Francois Comte de Kesselstatt 1812°. Nr. 259, die 
Anficht des Domes von Nordweften, ift für die Überlieferung des Ausfehens der Häufer 
am Höfchen wichtiger als für die Gefchichte des Domes. Bildgröße 22,2x19,5 cm. 
Diefe Anficht ift fpäter in Radierungen und Lithographien, koloriert und unkoloriert, 
weit verbreitet worden. Drucke in der Stadtbibliothek III, 81, auch in der Mappe des 
Altertumsvereins. 
Die andere Aufnahme des Grafen von Keffelftadt, Nr. 260 der ftädtifchen Ge- 
mälde-Sammlung, gibt den Oftchor des Domes „nebft dem Korn Markt; legterer ift da, 
wo fonft die Liebfrauenkirche ftante“. Bildgröße 27,3x20,8 cm. 
Unter Nr. 105 verzeichnet Schneider (Darftellungen S.12) eine kolorierte Anficht 
des Domes von Weften, von 1815, die mir nicht zugänglich war. 
Weit bedeutender als die zulegt genannten Blätter find zwei Aquarelle von Hundes- 
hagen. Sie befinden fich jest unter Nr. 290a und b in der ftädtifchen Gemälde-Samm- 
lung (Schneider, Darftellungen 328 und 329), vgl. Tafel 2a und b. Da ift wiederum eine 
Aufnahme des Domes von Nordweften, vom Höfchen aus, aber genauer und viel feiner in 
der Farbe als das von Keffelftadtfche Bild. Von Einzelheiten hebe ich nur hervor, daß hier 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
     
    
    
    
   
	        
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