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S. 528.
Denkmäler: Kurfürft Jakob von Liebenftein 261
[hloß, feine künftlerifhen Abfichten find doch fo fehr andere, daß man den Gegen-
[ag als überwiegend empfindet. Nun ift allerlei möglich: entweder Backoffen kam
aus der Mainzer Sphäre jung zu Riemenfchneider, f&hloß fich zunächft eng an diefen
an, kehrte dann aber nach Mainz zurück, wo die Mainzer Tradition wieder in ihm
lebendig wurde. So würde fich die rafche Überwindung Riemenfchneiders, die ftärkere
Körperlichkeit feiner Gebilde, der Sinn fürs Porträt und noch dies und jenes erklären.
Oder: er ftammt überhaupt nicht eigentlich aus dem Weften. Zweifellos ift, daß das Be-
[ondere feines Gewandftils weder bei Riemenfchneider noch in der älteren Mainzer
Steinplaftik zu Haufe ift. Hat außer Riemenfchneiders Kunft noch anderes auf ihn
gewirkt? Kannte er die Schwaben? Es gibt noch ein drittes: Backoffen wird in der
älteften Nachricht, die wir von ihm haben, als Bildfny&er bezeichnet. Kam er etwa
von der Mainzer Holzfchniterei her? Dann würde fich die Vorliebe für den Tuff, der
leicht mit Inftrumenten, wie fie der Holzbildhauer braucht, bearbeitet wird, erklären.
Vielleicht hatte hier das weiche, runde Wefen, der gekräufelte Stil eher feine Stätte
als in der Steinplaftik. Wir wiffen das nicht, da uns die Mainzer Holzplaftik ein un-
bekanntes Gebiet ift. Ich muß mich begnügen, die verfchiedenen Möglichkeiten hier
angedeutet zu haben.
Jedenfalls: man begreift, daß ein folches Werk Eindruck machte. Hans Backoffen
von Sulzbach beftimmte fortan das Gefchick der Mainzer Plaftik.
Nr. 18. Kurfürft Jakob von Liebenftein + 1508. SA. Tafel 5ic.
Joannis I S.817. Bourdon S. 22. Gudenus II S. 826. Werner I S. 304. Schaab II S. 86.
Börger a. a. O.S. 49, 56. Dehio a.a. O.S.144. Paul Kautfch a. a. O. S. 29 ff. Dehio
und von Bezold, 16. Jahrhundert: Tafel 5. Photographie Kroft.
Das Grab des Erzbifchofs war vor dem Oftchor, die Grabplatte [chmückten Wappen
und Infihrift aus Erz: der Stein ift verfchwunden; das Denkmal hat wohl immer an
feiner heutigen Stelle geftanden.
Das Denkmal ift 1,75 m breit und — bis zur Spitze der Fialen — 5,35 m hoch. Es ift
aus zahlreichen Teilftücken zufammengefett. Die Grundplatte mit dem einfachen
Rahmen und die Schrifttafel nebft den Putten find aus grauem Sandftein, Hauptfigur
und Seitenfiguren, Konfolen und Baldachine aber aus Eifeltuff. Das Ganze wurde
1831 (von Jofeph Scholl) hergeftellt. Dabei wurden erneuert: die Krümmen der drei
Bifthofsftäbe (Holz); der linke Unterarm des Putto unten rechts; große Teile der
Architektur, z. B. frei gearbeitete Stücke der Konfole, auf der der Erzbifthof fteht.
Die Infchrift (in befonders klaffifchen Kapitalen, alle Worte durch Punkte in halber
Höhe von einander getrennt), lautet:
JACOBO DE LIEBENSTEIN OPTIMO ET | CLEMENTISSIMO PRAESVLI QVI ANNO | EX
QVO PONTIFICATVM INIERAT SECVNDO | MENSE VIII. DIE XVI. BONIS OMNIBVS /
ECCLESIAE VICEM DOLENTIBVS DECESSIT | POSTERI BENE MERENTI POSVERVNT.
Die beiden Wappen zu Füßen der Konfole des Kurfürften find natürlich Mainz und
Liebenftein. Sie kehren oben am Maßwerk des Baldachins zu feiten der Mitra des
Kirchenfürften noch einmal wieder.
Diefes letzte Denkmal der ganzen langen zufammenhängenden Reihe [prengt end-
giltig den alten Kaftenrahmen. Die untere Schmalfeite war längft zur konfolartig aus-
gebildeten Fußplatte geworden, längft föhon erheben fich die feitlichen Rahmenprofile,
wenigftens zum Teil, mit richtigen Sockeln ftehend auf ihr. Jetgt wächft die innere
Architektur auch oben über die Grundplatte hinaus. Der — übrigens wieder verein-
fachte 3aldachin und die Seitenfialen überfchneiden fie energifch. Die Schrifttafel
unter der eigentlichen Fußplatte wird beibehalten: fie ift hier ganz italienifch geformt
Kurfürft
Jakob von
Liebenftein