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Denkmäler: Kurfürft Johann Schweikard von Kronberg 293
Schrifttafel und am Stabwerk der Wappenkartufchen oben, insbefondere die Ohren
mit den kleinen gedrückten Voluten ebenda und am mittleren Auffag; dann das teig-
artige Ornament wiederum am unteren Rahmen der unteren Schrifttafel, die weichen
eingerollten Enden der Federn an den Cherubflügeln ebenda; insbefondere aber die
[chon ganz knorpelig wirkenden Knollenreihen an denfelben Cherubköpfen und an
den Doppelvoluten unter den feitlichen Schrifttafeln.
Über die figürlichen Darftellungen ift zu fagen, daß in der Kreuzigung ein wild
pathetifches Wefen herrfiht. Das Nackte ift gut und die Kenntnis des Anatomifchen
betont. Das Gewand zeigt neben angeklatfchten Flächen höchft bewegt herausge-
fchwungene Bäufthe, tief geriffene Falten, ftrudelnde Säume. Auch der Ausdruck ift
fehr leidenfchaftlich. Die Geißelung ift von einem viel zahmeren Temperament. Die
andere Hand verrät auch das Gewand, deffen eckig-brüchiges Wefen mit den [thmal-
rechteckigen Faltenkanälen nichts mit dem wild bewegten Stil der Kreuzigung gemein
hat. Übrigens verfügt auch die Hand, die die Geißelung f&huf, über ein fehr re[pek-
tables Können. Ich vermag keinen der beiden Meifter fonft im Dom nachzuweifen.
Nr. 38. Kurfürft Johann Schweikard von Kronberg 7 1626.
Joannis S. 932. Gudenus II S. 831. Schaab II S. 105. Friedr. Schneider, Gräber-
funde a.a. O.S.5 ff. und S. 325.
Der Kurfürft hatte fich ein Grab vor feiner Stiftung, dem Kreuzaltar im Oftchor
des Doms, bereiten laffen. Hier wurde er auch beigefett. Bei der Eröffnung des
Grabes 1831 fand fich die Leiche und ihre Ausftattung im ganzen wohlerhalten vor,
worüber Schneider zu vergleichen ift. Ein Grabftein war nicht vorhanden, und auch
ein Denkmal hat, Johann Schweikard nichterhalten. Dagegen ift die Platte noch erhalten,
die bei der Eröffnung der Gruft im Oftchor gefunden wurde. Sie „war über dem Sarge
an der Wand angebracht“ — offenbar in der Gruft, die 1872 befeitigt wurde. Heute
befindet fie fich im Kreuzgang unter Nr. 57 (f. unten den Grundriß des Kreuzgangs).!)
Die Platte ift quer oval, aus rotem Sandftein; fie trägt eine Infchrift:
HIC SITUS EST | REVERENDISSIMVS IN CHRISTO PATER ET ILLVSTRISSIMVS DOMI-
NVS, DOMINVS IOANNES SCHVICHARDVS ARCHIEPISCOPVS | MOGVNTINVS, S. RO-
MANI IMPERII PER GERMANIAM ARCHICANCELLARIVS, PRINCEPS ELEUTOR, E23
ANTIQVISSIMA ET PRAENOBILI | STIRPE A CRONBERG NATVS, QVI ANNO CHRISTI
1604, DIE 17. FEBRVARN ELECTVS, POST D. MATTHIAM | IMPERATOREM EIVSQVE
CONIVGEM ANNAM ET D. FERDINANDVM II FRANCOFVRTI CORONATVM | ARCEM
ASCHAFFENBVRG E FVNDAMENTIS EXTRVCTAM, STRATAM MONTENSEM AD EC-
CLESIAE MOGVNTINAE / DITIONEM REDVCTAM, AVITAM RELIGIONEM STRENVE
CONSERVATAM, AMPLIFICATAM ET MVLTIS IN / LOCIS RESTITVTAM, MVLTA DIVINI
CVLTVS REIQVE LITERARIAE PROMOVENDAE GRATIA PIETATIS|AC LIBERALITATIS
OPERA PRAESTITA, TOTAM DENIQVE DIOCESIN TVRBVLENTISSIMIS TEMPORIBVS/
MAXIMA VIGILANTIA AC MAGNANIMITATE ANNOS 22, MENSES 7 OPTIME AD-
MINISTRA-!TAM, MAXIMIS LABORIBVS, VIGILIIS AC CVRIS PATRIAE TOTIVSQVE
REIPVBLICAE CRISTIANAE/CAVSA EXHAVSTVS SENIOQVE CONFECT VS: ANNO 1626.
DIE 17. SEPTEMBRIS ASCHAFFENBVRGI/ PIE IN CHRISTO OBIIT, ANNO AETATIS 73.
INDE TRANSLATVS IN HANC CRIPTAM, QVAM | VIVENS FIERI CVRARA T, MAGNO
OMNIVM PIORVM LVCTV REPO-/SITVS FVIT, CVIVS ANIMA AETERNIS FRVATVR
GAVDIIS.
An das Infchriftoval ift recht äußerlich
unten eine Rollwerkkartufche angefchloffen, in der fünf Wappen ftehen, nämlich: in der
Mitte das Vollwappen des Kurfürften, von Kurmainz und Kronberg (Kronenftamm)
geviert; hinter dem Schild Erzbifchofftab und Schwert, auf ihm die Inful. Ferner:
heraldifch rechts oben Kronberg (und zwar der Schild des Kronenftamms, fo genannt,
1) Vgl. auch das bei Nr. 64 über die Grabplatte des Bifchofs Burg Gefagte.
es fieht fo aus, als fehlte ein Rahmen
Kurfürft
Johann
Schweikard