>iner
ITge-
ung.
leckt
eich-
s zu
kob
chon
ı des
ihrer
und
\roft.
leren
Der
mm-
nfole
b ge-
mas),
, Der
| den
oben
ikan-
rmen
ımen
eiden
den
[chon
An-
Pho-
ı und
eider
neu.
[chon
5 cm
>ffen.
Sitere
Sonftige Kunftwerke: Heiliges Grab 329
Nebenfigur (Simeon, Hanna, auch figen die Eltern); vielmehr ift an die heilige Familie
[Chlechthin zu denken. Die Reliefs find durchweg recht mäßige Arbeiten um 1450.
Heiliges Grab. K IV. Grundriß S. 230: g. Tafel 65b.
Katholik 3. Folge 25. 1902. S. 287. Paul Kautfch, Hans Backoffen. Leipzig 1911.
S. 28. Lichtdruck von Heinrich Kumpf. Frankfurt a. M. 1906. Dehio und von Bezold
a.a. O. 15. Jahrhundert: Tafel 56. Photographie Hertel und Kroft (auch Einzelheiten).
Das heilige Grab ftammt aus der Liebfrauenkirche, die 1793 verbrannte. Die Gruppe
blieb aber erhalten, fogar überrafchend gut erhalten und wurde durch den Domdekan
Franz Werner 1828 im Dom wieder aufgeftellt. Von ihrer Entftehung gibt uns ein
Gedicht des Joh. Seb. Brant Nachricht. In feinen Carmina (Bafel 1498) findet fich
ein Epigramm „Ad sepulchrum dominicum in Maguntia per dominum Emchonem
Breithart canonicum erectum“. Darin heißt es ausdrücklich: „Breithart cognominis
Emcho dum foret canonicus hujus ecclesiae fieri effecit“*, und an anderer Stelle,
dies fei nuper geföhehen. Der Kanonikus Emcho Breithart ftarb am 14. Auguft 1495.
Alfo ift das heilige Grab nicht lange vor oder um 1495 ausgeführt worden.
Das Ganze ift 1,22 m tief, 3,07 m breit und 1,75 m hoch. Die Figuren find aus
hartem, feinem, grauem Sandftein, die Platten der Vorderfeite des Sargs mit den
[&hlafenden Wächtern aus rotem. Spuren beweifen, daß die Gruppe einft in natür-
lichen Farben bemalt war. Vermutlich bei der Aufftellung im Dom wurde fie dann
mit der üblichen gelben Sauce angeftrichen, wobei man Einzelheiten vergoldete.
Diefen Anftrich — reichlich dick — zeigen noch die Figuren hinter dem Sarg, während
die beiden Männer zu den Seiten und Chriftus glücklicherweife davon faft ganz wieder
befreit find. Erhalten ift die Gruppe ganz vortrefflich, ergänzt find — abgefehen von
Architektureinzelheiten — nur ganz unwefentliche Kleinigkeiten. Die dem Befthauer
abgewandten Rückfeiten der Figuren find nicht ausgeführt; die Figuren hinter dem
Sarg find nicht ganze Figuren, fondern nur Oberkörper, die auf einer gemeinfamen
aufgemauerten Bank figen: die Gruppe hat nie freigeftanden.
Der Typus, den wir hier vor uns haben, ftand feit längerer Zeit feft; er iftam Mittelrhein
fehr verbreitet. Ein vielleichtetwasälteresWerk der Artfindetfichinder Liebfrauenkirche
in Worms; in Mainz felbft beherbergt die Steinhalle des Altertumsmufeums ein dem
unferen zweifellos verwandtes Stück. Es ftammt aus dem Mauerwerk des Karmeliter-
klofters (f. Mainzer Zeitfchrift VII. 1912.5S.56); weitere Beifpiele in Münftermaifeld und
Boppard. Die Arbeit ift fehr gut. Den Stil charakterifiert die herbe knappe Behandlung
der Köpfe und Hände, die doch etwas Zufammenfaffend-Großartiges hat; weiter find im
Gewand die erften Rundungen (Augen) in den Faltenenden bei fonft brüchigem Ge-
famtcharakter bezeichnend. Kurz, es ift durchaus die Stufe, der auch das Adalbert-
denkmal (S. 254) angehört. Eine andere Frage ift aber, ob an diefelbe Hand zu
denken ift. Das ift mir nicht ficher: keine der im Gewandftil des Adalbertdenkmals
befonders auffallenden Eigentümlichkeiten kehrt hier genau fo wieder. Nahe ftehen
fich die beiden Denkmäler indeffen auf jeden Fall. Und wenn fie nicht aus derfelben
Werkftatt kamen, [fo ift der in ihnen ausgefprochene Sinn für Ruhe und Ebenmaß,
für eine geradezu architektonifche Strenge in der Anordnung der Maffen, für zu-
fammenfaffende Vereinfachung in Köpfen und Gewändern, für Größe und Monumen-
talität, fChließlich für fChlichten aber unmittelbar ergreifenden Ausdruck des Innen-
lebens eben Gemeingut eines weiteren künftlerifchen Kreifes in dem Mainz der 80er
und 90er Jahre gewefen. Ein befonderes Intereffe kann die Darftellung des heiligen
Leichnams beanfpruchen. Chriftus ift durchaus noch im Sinne des 15. Jahrhunderts
[&hlank gebildet, die Hüften fChmal, der Leib ganz eingefallen. Auch die Bruft ift
Heiliges
Grab
Stil