Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Sonftige Kunftwerke: Chriftus und Thomas, Brandenburgifches Wappen 331 
den Altar von Rumilly-lez-Vaudes (vgl. Koechlin et Marquet de Vasselot, La sculpture 
a Troyes. Paris 1900. S. 110). Da ich die hier in Betracht kommenden Denkmäler 
kaum oder gar nicht kenne, begnüge ich mich mit diefem Bericht. 
Chriftus und Thomas. K XIV. Grundriß S. 230: k. Tafel 64 c. 
Paul Kaußf&h, Hans Backoffen. Leipzig 1911. S. 56 ff. mit Tafel. Dehio und von 
Bezold a. a. O. 16. Jahrhundert: Tafel 10. Photographie Kroft. 
Die Hauptgruppe und der ganze Baldachin find aus Eifeltuff, die Konfole aus Sand- 
ftein. Die Gruppe — ohne Konfole und Baldachin — ift 1,08 m hoch und 0,80 m 
breit. Sie ift in der üblichen Weife — zum Teil recht dick — gelb angeftrichen, Ge- 
wandfäume find vergoldet. Die Figuren find aus einem Stück, nur der obere Teil des 
Chriftuskopfes ift (alt-) angeftückt: die Fuge geht wagrecht durch den Mund. Im 
übrigen ift nicht alles alt. So ift der rechte Unterarm Chrifti mit der rechten Hand, 
aber auch feine linke Hand wie die ausgeftreckte rechte Hand des Thomas aus Gips. 
Weiter find an der Gruppe wie an der Konfole nur Kleinigkeiten geflickt. Dagegen 
ift der Baldachin teilweife erneuert. Die Widmungsinfchrift lautet (in Kapitalen, die 
Worte durch Punkte von einander getrennt): 
Wir haben eine Arbeit aus 
der Ne m DEO :OPT-MAXET:-DI VO- 
uns, der felbft ja fthon 1518 
geftorben war. Den Stil hat 4 H OMAE ‘APO = TOLO 
Paul Kautfch a. a. O. wohl er- THEODORIC Vs TZOBEL: 
[ehöpfend charakterifiert: wie 
die überlieferte Organifation su re 34 2a «F«C- 
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der Gewandfalten fich lockert, 
die malerifchen Elemente fich 
immer unmotivierter regel- 
lofer häufen, neue Gegenfäge 2 
(die enge parallele Fältelung des Lendentuchs und anderes) auftreten, wie im Gegen- 
fag dazu die „normale“ etwas allgemeine und flaue Behandlung des Nackten, auch 
der gedrungenere Körperbau die „Renaiffance“ verrät, wie alles in allem überlieferte 
und neue Elemente in der Werkftatt Backoffens unverarbeitet nebeneinander her- 
gehen: der Stil ift weder einheitlich noch perfönlich. Das Ganze ift aber immerhin 
eine fehr refpektable Arbeit. 
Das Brandenburgifche Wappen. SA. Grundriß S. 230:1. Photographie Kroft. 
Fr. Schneider, Die Brandenburgiföhe Domftifts-Kurie zu Mainz. Hohenzollern- 
  
  
  
Jahrbuch 1899. S. 43. Wieder abgedruckt in Schneider, Kurmainzer Kunft. Heraus- 
gegeben von E. Hensler. Wiesbaden 1913. S. 104ff. Beide Veröffentlichungen mit 
Abbildung. 
In quadratifchem, vertieftem Feld mit kräftig profilliertem Rahmen fitzt das Bran- 
denburgifche Hauswappen. Es ift geviert mit Herzfchild und hat drei Helme. Im 
Herzfchild erfcheint der mit Bruftmond belegte Adler von Brandenburg. Feld I ent- 
hält den Greifen von Stettin, Feld II den Greifen von Pommern. In Feld III fteht 
das Wappen der Burggraffchaft Nürnberg: innerhalb geftückten Rands ein gekrönter 
Löwe. Von den drei Helmen ift der mittlere derjenige von Brandenburg: ein Flug, 
mit Kleeftengeln belegt und mit Herzen befät; der (heraldifch) rechte der von Stettin- 
Pommern: ein Hermelinhut mit Pfauenbufch; der linke der von Nürnberg: Turnier- 
hut, worauf der Löwe aus Feld III zwiföhen zwei Hörnern figend zu fehen ift (die 
Hörner follten geftückt fein). 
     
     
   
   
    
    
     
   
    
   
   
     
     
  
   
     
    
    
   
     
    
    
     
   
    
     
     
  
    
Chriftus und 
Thomas 
Stil 
Branden- 
burgifches 
Wappen 
 
	        
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