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Sakriftei, Domfchag: Kreuze 355
ziehen, erläutert durch Antitypen. Die Umfthriften ergeben, wenn man je die Um-
[hrift der Rückfeite mit der der Vorderfeite zufammenlieft, Hexameter mit Binnen-
reimen, alfo: Cui patriarcha suum pater offert in cruce natum ufw.
Auf der Vorderfeite ift unten am Stachel endlich noch der Stifter zu fehen mit der
Beifchrift: THEODERICVS ABBAS. Kraus wirft die Frage auf, ob diefer Abt Theoderich
der von Joannis (II S. 740) zum Jahre 1096 genannte Abt von St. Alban fein könnte.
Das ift unwahrfcheinlich: das Kreuz ift jünger, es gehört der erften Hälfte des 12. Jahr-
hunderts an. Die Zierftreifen auf den Kreuzarmen bekräftigen diefe Datierung.
Am Chriftuskörper beachte man die fcharfe, zierliche Arbeit. Der Stil paßt fehr wohl
zu dem des Kreuzes. Das erklärt fich, wie wir gleich fehen werden, daraus, daß er
einem ftilverwandten Kreuz entnommen ift, dem Kreuz, das wir unter Nr. 3 befchreiben.
Verwandte Stücke find die Arbeiten der Friglarer Werkftatt, alfo Erzeugniffe der
unmittelbaren Schule des Rogkerus von Helmershaufen. Dort findet fich zunächft
diefe Kreuzform: die quadratifchen oder rechteckigen Erweiterungen der Balkenenden
und die erhabenen Ränder, auch der Perlftab. Dort find weiter ebenfolche feine
Gravierungen anzutreffen, Figuren und Zierftreifen; dort begegnet auch die Sitte,
Darftellungen durch Infchriften zu erläutern und unfer Schriftcharakter (z. B. die
Mifchung von Kapitalen und Unzialen); dort kehren ferner die Stifterbildniffe in der
hier auftretenden Form!) wieder. Und [hließlich ift auch der Stil der Zeichnungen
unleugbar verwandt. Ich zweifle darnach nicht, daß unfer Kreuz in einer Werkftatt
entjtanden ift, die zu der Werkftatt in Fritlar in Beziehung ftand, wenn nicht in Fritzlar
felbft. Inden weiteren Kreis diefer Kunft gehört auch das unter Nr. 3 befchriebene Kreuz.
2. Kruzifixus. P.J. Münz, Archäologifthe Bemerkungen über das Kreuz Chrifti
uff. Annalen des Vereins für Naffauifche Altertumskunde und Gefchichtsforfchung
VIII. 1866. S.347; befonders S. 551 ff, und Tafel VII,6. Ferner H. Otte und E. aus’m
Weerth, Zur Ikonographie des Kruzifixes. Bonner Jahrbücher 44—45. 1868. S. 197 ff.
nebft den Tafeln X und XI. Phot. Groß.
Der Stabgriff bis zu dem Löwenkopf, der das Kreuz faßt, ift neu; der Löwenkopf
ift alt. Das Kreuz mift 29,3 cm und ift aus Kupfer, vergoldet. Die Scheibe zu Häup-
ten des corpus, der Kelch zu feinen Füßen und das Bruftbild des Stifters auf der
Rückfeite find verfilbert. Das Kreuz ift mit den Rahmenleiften zufammen aus einem
Stück gegoffen; nur an den Schmalfeiten der Kreuzenden find die Rahmenleiftchen
beiderfeits aufgelegt und angenietet. Zweifellos alt find die Gravierungen: die Blut-
linien, der Kelch und die Scheibe der Vorderfeite; die Ornamentftreifen und das
Stifterbild der Rückfeite. Verdächtig als moderne Kopien nach alten Stücken oder
gar als neue Schöpfungen find die Evangeliftenfymbole; fie fehlten 1866 und 1868,
Münz fagt a. a. O. ausdrücklich: An den vier Enden befanden fich „früher“ runde
Medaillons; in diefe Medaillons liefen die Balken eines eingravierten Kreuzes aus.
Neu ift aber auch vor allem der Chriftuskörper. Und zwar ift er eine etwas
[tumpfere Kopie, ein Nachgufß nach dem Korpus des Kreuzes Nr. 2 des Domfchates.
Er ift auch genau auf diefelbe Weife an das Kreuz befeftigt wie diefer, nämlich mit
Schraubennägeln, in deren Köpfe hellblaue Steinchen gefaßt find, und die auf der
Rückfeite von kleinen Rofettchen (Schraubenmuttern!) gehalten werden (hier ift das
wenigftens beim Fußnagel der Fall). Nun befchreibt aber Münz a. a. O. ausdrücklich
den Chriftuskörper und zwar offenbar den, der heute am Kreuz Nr. 2 befeftigt if.
') Vgl. Illuftrierte Gefchichte des Kunftgewerbes, in Verbindung mit anderen herausgegeben
von G. Lehnert I. 1907. S. 242f. Schnütgen, Drei romanifche Bronzekruzifixe der Rogkerus-
Werkftatt. Zeitfchr. f. chriftl. Kunft XXI. 1908. S. 97.
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