Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

Inneres 
Weftwand 
Oftwand 
       
  
    
   
    
   
   
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
380 Memorie: Baubefchreibung, Weft- und Oftwand 
weiliger als die anderen, höchftens die Barbara nähert fich dem Reiz der Ge- 
ftalten der Hauptfeite. 
Die Weftwand der Memorie ift die einzige, die ihre urfprüngliche Gliede- 
rung unverfehrt erhalten hat. Sie ift innerhalb des Schildbogens und der Eckverftär- 
kungen noch einmal zurückgeftuft: zwei breite Wandpfeiler und drei Bogen umrah- 
men eine mächtige, 27 cm tiefe Wandblende, die bis auf den Sockel herunterreicht. 
Die Bogen find einfach kantig gefchnitten. Sie ruhen außen auf ebenfolchen Wand- 
pfeilern, um die der Kämpfer der Eckvorlagen herumgeführt ift. Innen find zwei 
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Abb. 97. Oftwand der Memorie 
Konfolen zur Aufnahme der Bogen angeordnet. Auch fie haben zunächft das Profil 
der Eckvorlagen. Es wird unterftügt von ganz einfachen Konfolen, aus einer kleineren 
Platte, fteiler Schmiege und hoher Kopfplatte beftehend. Die Überleitung zur Wand 
beforgen Masken. Der Sockel ift von einer Ecke zur anderen als Bank durchgeführt. 
Auffallend bleibt, daß feine Verhältniffe andere find, als die des Sockels an der Nord- 
‚and: er ift vor allem höher. Das kann feinen Grund darin haben, daß die Nordwand 
im Verband mit dem füdlichen Seitenfchiff zuerft aufgeführt wurde, während man die 
anderen Wände erft etwas fpäter errichtete. Zwingend ift der Schluß nicht: die Be- 
handlung der Schmuckformen ift in der ganzen Halle fo gleichartig, daß unter allen 
Umftänden keine größere Paufe zwifchen dem Anfang mit der Nordwand und dem 
Aufbau des übrigen liegen kann. 
Die Oftwand (f. Abb. 97) hat vielleicht eine Gliederung durch Wandblenden 
nicht gehabt. Den größeren Teil der Wand nimmt der Zugang zu dem gotifchen Chör- 
lein, der Ägidienkapelle, ein. Diefer Zugang felber aber ift romanifch und urfprüng- 
lich (vgl. den Grundriß Abb. 98). Die Wand öffnet fich in einem dreifachen Rück- 
[prung. Der erfte Rück[prung ift fehr tief und mit einer Säule ausgefegt. Die Eckkante 
des vorderen Pfeilers ift unverändert gelaffen; die des zweiten ift ausgekehlt, und 
die Kehlen find beiderfeits oben mit Masken, unten mit Blattwerk gefchmückt (vgl. 
das Marktportal S. 99); die Kante des dritten Pfeilers ift durch einen Rundftab mit
	        
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