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um die der oben befchriebene gotifche Sockel herumgeführt ift, beiderfeits nach innen
wie nach außen breit abgefchrägt find — nur die Ecke außen an der Zwifchenwand
zwifchen Kreuzgang und Nikolauskapelle macht eine Ausnahme: hier fehlt die
Schräge. Diefe Flächen find fämtlich, foweit fie fenkrecht ftehen, glatt. Mit ihnen
verfChneiden fich dann die Profile des Bogens, wie fie Abbildung 101!) erkennen läßt.
Die drei Portale zufamt der Treppe (d. h. alfo die ganze Umgeftaltung der Süd-
and der Memorie) find gleichzeitig und in einer Ausführung mit der Nikolaus-
kapelle, von der weiter unten die Rede fein wird, errichtet, denn die Pforte zu diefer
Kapelle muß gleichzeitig mit dem Treppenturm angelegt fein, und diefer fteht in
gutem Verband mit der Kapellenarchitektur und mit dem Portal zum Kreuzgang.
Dagegen ift der übrige Bau der Memorie, wie wir uns überzeugt haben, abgefehen
von dem gotifchen Portal der Nordwand und dem Ägidienchörlein einheitlich roma-
nifch, ein Werk aus dem Anfang des 13. Jahr-
hunderts, gleichzeitig mit dem Umbau der Seiten- Abb. 101.
[öhiffe (gegen 1200) begonnen und mit dem Weft- 1:20
bau fertig geworden. Damit fallen natürlich auch
die Vermutungen, die G. C. Braun?) an den Na-
men Emcho in dem romanifchen Portal der Nord-
jeite geknüpft hat. Braun fah in diefem Emcho
einen Dompropft des 11. Jahrhunderts und den
Erbauer der ganzen Memorie. Das ift unmöglich.
Wann der Emcho des Portals gelebt hat, und ob
er mehr als diefes Portal geftiftet hat, wiffen wir
eben nicht; keinesfalls kann er dem 11. Jahr-
hundert angehört haben.
Gewände des Portals aus der
Memorie in den Kreuzgang
AUSSTATTUNG UND DENKMÄLER
In dem Chörlein der Ägidienkapelle fteht ein modern-gotifcher Altar: er erfett
den im Jahre 1801 zerftörten älteren Altar.®) Über das Ende diefes Altars unterrichtet
uns eine Notiz, die Bodmann handfthriftlich in fein Exemplar des Gudenus eintrug.*)
Da heißt es: „Das Altärgen ift uralt und ftellt gar f&höne Basreliefs vor. Ad latus
Evangelii hängt auf der Seite das Wappen des 1487 verftorbenen (
sanonicus Johannes
Münch Rofenberg. A. 1801 wurde d
as Altärchen in taufend Stücke zertrümmert und
ift jetzt nichts mehr davon zu [fehen.“ Einige Bruchftücke des Altars find indeffen er-
halten und werden unter den Kreuzgangdenkmälern bei Nr. 41 be
Die Sakramentsnifche ift alt, aber ganz fChlicht.
Weiter ift der Steinfig zu nennen, der die Mitte der Weftfeite auszeichnet (bei aa
im Grundriß auf S.230). Eine Aufnahme im Beftand der Stadtbibliothek, desgleichen
eine Zeichnung von Bodmann (Mappe III, 55c), eine neue genauere im heffifchen
Denkmalarchiv. Photograj
hie Kroft. Zu den Reften einer römifchen Infchrift auf den
im 4. Nachtrag zum Beckerfchen Katalog S. 42 Nr. 49.
Der Sit, ein fchwerer Stuhl mit Rücklehne und Seitenwangen,
aufgebaut,
[prochen werden.
Seitenplatten vgl. Körber
ganz aus Steinplatten
ift auf die untere Stufe des Wandfockels aufgefetgt und in deffen obere
Gliederung eingefchnitten, alfo eingebaut. Diefe enge Verbindung mit der Architektur,
') Das Profil des Gewändes, das die Tafel 78.a (Hundeshagen!!) zeigt, ift nicht genau.
*) G.C. Braun, Muthmaßung über den Erbauer der Memorie und ihrer alten Thüre im Dome
zu Mainz. Quartalblätter des Vereins für Litteratur und Kunft IV. 1833. Heft 1. S. 55 ff.
) „Altare ex lapide albo repraesentans Christi resurrectionem“. Bourdon S. 119, 13.
‘) Gudenus II S. 812, Exemplar der Stadtbibliothek.
Memorie: Ausftattung und Denkmäler 385
Entftehungs-
zeit
Altar
Steinfit