Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
    
    
    
  
  
  
  
    
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
    
     
  
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Nikolauskapelle 
fagen. Die Dienftgruppe zeigt drei Rundftäbe zwifchen Kehlen (Abb. 102). Jeder Stab 
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fußt mittelft flacher attifcher Bafis auf einem zweigefCchoffigen achteckigen Sockel mit 
  
  
  
  
  
  
  
  
Abb. 102. 
  
flach eingefihwungenen Seiten. Die Sockel find ebenfo zu 
einer zufammenhängenden Gruppe verbunden, wie die 
Stäbe. Die hohen Kelchkapitelle (Abb. 103) haben einen 
doppelten Laubkranz und polygone Deckplatten. Schild- 
bogen, Rippen und Gurten zeigen dasfelbe Profil, einen 
Birnftab zwifchen zwei Kehlen (Abb. 103). Die Schluß- 
fteine find teilweife mit Wappen gefcthmückt: der nördliche 
zeigt auf blaugrünem Grund (diefer follte weißfilbern fein!) 
— einen ftehenden, doppelt gejChwänzten roten Löwen mit gol- 
dener Krone, der füdliche ebenfalls auf blaugrünem Grund 
einen gekrümmten Arm: der Oberarm jteckt in weitem gol- 
denem Ärmel, der nackte goldene Unterarm hält einen Ring. 
Wahrfcheinlich find die richtigen Farben diefe: in Blau ein 
mit filbernem Gewand und Beigewand bekleideter (natur- 
farbener) Arm, der einen goldenen Ring hält. Auf die Be- 
deutung der beiden Wappen an diefer Stelle komme ich [o- 
fort zurück. Im mittleren Schlußftein ift die fegnende Hand 
des Herrn vor einem Kreuz zu fehen. 
Die Nordwand der Kapelle wurde fChon oben (5: 383$;) 
1:20 befihrieben. Die Südwand ift gänzlich verändert. Ein Ver- 
Wanddienfte in der Ni- gleich der Grundriffe auf S. 4 und Tafel 76 zeigt, daß hier 
kolauskapelle: Horizontal- 
f[ehnitt und Aufriß 
urfprünglich eine Art Gang abgefondert war. Das letzte 
Gewölbe der Kapelle ruhte auf Wanddienften an der Weft- 
und Oftwand und auf einem Gurtbogen zwijchen ihnen. Südlich von diefem Gurtbogen 
und den Wanddienften blieb bis zur Südwand noch ein [Chmaler gangartiger Raum 
< 
übrig, der fich gegen den Kreuzgang öffnete und auch eine Tür zu dem füdlich ange- 
  
  
  
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Abb. 103. Dienft- Kapitelle in der Nikolaus- 
kapelle 
[&hloffenen Raum enthielt. Diefer gang- 
| artige Raum ift nun völlig ausgefüllt 
| (Abb. 104). Die Verbindung mit dem 
Kreuzgang ift aufgehoben. Dagegen ift 
die alte Wand zwifchen t und u durch- 
brochen und diefe Durchbrechung auch in 
derVormauerung(0—p—q-—r)zwifchen 
p und q als Tür ausgeftaltet. Dem ur- 
[pünglichen Durchgang !) (x—y), der zu- 
gej[egt wurde, entf{pricht die Scheintür bei 
x (Gips!); w ift, wie fich aus alledem er- 
gibt, eine völlig neue in den einftigen 
Gangeingebaute Nifche. Urfprünglich lag 
die Chornifche im mittleren Joch der Ka- 
  
pelle gegen Often: fie fprang (vgl. den 
Grundriß S. 4) in den Kreuzgang vor. 
) Der Grundriß des Gudenus (Abb. I auf 
S. 4) gibt an diefer Stelle eine Tür. Aufdem 
Grundriß Hundeshagens (Tafel 76) erfcheint 
dort ein Kamin, eine fpätere Veränderung. 
  
    
  
	        
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